Die regionale Verteilung des Tracers im Myokard erlaubt es, Ischämien oder Narben des linksventrikulären Myokards darzustellen. Zudem erlauben das erfasste Ausmass und die genaue Lokalisation einer myokardialen Ischämie eine optimale Behandlungsstrategie für jeden Patienten und jede Patientin zu definieren. Die PET-Untersuchung bietet eine höhere Auflösung bei geringerer Strahlenbelastung als die SPECT.
Auch die Herz-MRI ermöglicht die Darstellung der myokardialen Perfusion, jedoch wird anstelle des radioaktiven Tracers ein gadoliniumhaltiges Kontrastmittel verwendet. Schliesslich vermag auch die Stress-Echokardiographie Durchblutungsstörungen indirekt durch unter Belastung auftretende Wandbewegungsstörungen zu erfassen.
Komplementär zu SPECT und PET liefert die computertomographische (CT) Koronarangiographie zwar keine Information über die myokardiale Durchblutung, stellt aber Wandveränderungen oder Stenosen der Herzkranzarterien dar. Die räumliche Auflösung des koronaren CTs wurde laufend verbessert (aktuell 0.23 mm) und die Strahlenbelastung gesenkt (aktuell 0.6 mSv). Die Stärke des Herz-CT liegt in ihrem negativ prädiktiven Wert.
SPECT
- Vorteile: Diagnostische und prognostische Genauigkeit. Lange Erfahrung. Kurze Scanzeit.
- Nachteile: Strahlenbelastung (3-9 mSv)
PET
- Vorteile: Sehr hohe diagnostische Genauigkeit. Ischämie und Mikrozirkulationsstörung (NH3) sowie Vitalitätsabklärung (FDG).
- Nachteile: Strahlenbelastung (2-4 mSv)
Seit Ende 2014 steht die neuste technologische Innovation zur Verfügung, nämlich ein integriertes PET/MR., welches sowohl ein PET mit modernster Detektor-Technologie als auch ein 3T MRI-Gerät umfasst. Nebst dem Einsatz in der Neurologie und Onkologie stellt die kombinierte PET/MR-Hybriddiagnostik ein. Wie bei der PET/CT-Hybriddiagnostik, erlaubt die PET/MR die diagnostische Aussagekraft bei der Ischämieabklärung, der Vitalitätsdiagnostik, bei Kardiomyopathien und Sarkoidose weiter zu erhöhen.