Dyspareunie: Behandlung durch Beckenbodentraining
Verhältnismässig einfach ist die Behandlung einer Dyspareunie, wenn andere Grunderkrankungen die Ursache sind. Bei einer Pilzinfektion helfen Antimykotika, bei bakteriellen Infektionen Antibiotika. Ist eine Endometriose der Auslöser, empfehlen wir Hormone oder eine Operation. Sind chemische Verhütungsmittel oder Intimpflegeprodukte das Problem, sollten Betroffene auf Alternativen ausweichen. Manchen Frauen bringt auch die Anwendung eines Gleitmittels Erleichterung oder das regelmässige Eincremen der Vulva mit pflegenden Substanzen. Auch veränderte Sexualpraktiken können das Problem lösen.
Psychotherapie, Entspannung, Massagen & Co.
Ist jedoch keine direkte Ursache zu erkennen, hilft meist eine Reihe verschiedener Massnahmen. Auf der einen Seite sollte der allgemeine Stress reduziert werden. Dabei kann eine Psychotherapie, wie etwa eine Verhaltenstherapie helfen. Auch viel Sport, regelmässige Schlaf- und Entspannungstechniken wie Yoga unterstützen den Abbau der Anspannung. Gute Erfahrungen haben Ärztinnen und Ärzte mit gezieltem Beckenbodentraining unter der Anleitung von Spezialistinnen und Spezialisten gemacht. Dadurch lernen die Frauen, ihre Muskelanspannung im Beckenboden gezielt zu bemerken und zu steuern. Massagen und Akupunktur können die Entspannung ebenfalls fördern. Der Geschlechtsverkehr sollte für einen längeren Zeitraum (beispielsweise drei Monate) vermieden werden, um die Spirale von Angst und Schmerz zu durchbrechen und winzigen Verletzungen eine Heilung zu ermöglichen.
Hilfreich ist in Zusammenhang mit Schmerzen beim Sex auch, die Frau über ihre Sexualorgane und deren Funktion aufzuklären. Mit einfühlsamer Unterstützung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes können sie dann ein positives Verhältnis zu ihrer Scheide aufbauen. In den meisten Fällen führt eine Behandlung mit Antidepressiva oder Wirkstoffen gegen Epilepsie sowie von Psychotherapeutinnen und Physiotherapeuten zur Besserung. Schmerzstillende Salben können kurzfristig helfen. Manchmal sind auch Spritzen mit Botulinumtoxin erfolgversprechend. In Einzelfällen kann die betroffene Stelle chirurgisch entfernt werden (Vestibulektomie).