Nicht-codierende RNAs sind RNAs, die nicht in Proteine umgeschrieben werden. Es findet nur DNA-Transkription statt, die RNA wird jedoch weiter prozessiert. Durch die neuesten Technologien der "Next-Generation-Sequencing" wurde festgestellt, dass zwar ca. 70 – 80% des gesamten Genoms in RNA translatiert wird, aber nur weniger als 2% codieren tatsächlich für Proteine.
Diese nicht-codierenden RNAs wurden zuerst als „junk-DNA“ angenommen. Es zeigte sich jedoch bei weiteren Untersuchungen, dass diese ncRNAs eine wichtige regulatorische Funktion innehaben. Abhängig von der Länge wird ncRNA grob in: (1) small non-coding micro RNAs (miRNAs) (<200 bp) und (2) long non-coding RNAs (lncRNAs) (>200 bp). Zu den lncRNAs gehören auch circuläre RNAs (circRNAs).
Unsere Untersuchungen und auch anderer Forschungsgruppen haben signifikante Unterschiede in der Expression von miRNAs in verschiedenen Stadien der Atherosklerose, Kardiomyopathien und Aneurysma gezeigt, involviert in apoptotischen Signalwegen glatter Muskelzellen und Endothelzellen, Neovaskularisation, Inflammation und anderen pathophysiologischen Veränderungen der Gefässe [Xu 2019, Yin 2019, Li 2018, Xu 2018, Jin 2018, Eken 2017].
Nicht-codierende RNAs beteiligen sich auch an der Regulation der Hetero- und Euchromatinausbildung und beeinflussen damit massgeblich das Epigenom. MicroRNAs und lncRNAs regulieren DNA- und Histon-Methylierung, Expression von Methyl- und Acetyltransferasen [Frías-Lasserre 2017]. Somit arbeiten diese beiden biologischen Mechanismen, nicht-codierende RNAs und Epigenetik eng zusammen.