Operative Therapie von Gefässtumoren und Paragangliomen

Wenn Sie an einem Tumor leiden, der im Bereich der Halsschlagader liegt, geht dieser meist von Nerven des vegetativen Nervensystems aus. Zum Glück sind die meisten dieser Tumore gutartig. Nur ca. 2-15 % der Tumore sind bösartig.

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn bei Ihnen der Tumor per Zufall entdeckt wurde, denn oft machen diese Geschwulste keine Symptome. Es kann jedoch sein, dass Sie den Tumor bemerkt haben, weil Sie heiser wurden, oder Ihr Hals eine Schwellung aufgewiesen hat. Wenn Sie aktuell eine Geschwulst am Hals haben, die noch nicht weiter abgeklärt ist, sollten Sie eine Ultraschalluntersuchung der Gefässe oder eine andere Bildgebung wie eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie durchführen lassen. Paragangliome im Bereich der Halsschlagader können unterschiedlich stark mit der Halsschlagader verwachsen sein. Wie stark der Tumor mit dem Gefäss verwachsen ist, beeinflusst das Ausmass der Operation.

Verfügbare Optionen im Universitätsspital Zürich

Wenig verwachsene Tumoren können oftmals entfernt werden, ohne dass man Ihre Halsschlagader ersetzen muss. Wir machen einen Schnitt am Hals und suchen den Tumor auf. Dann schälen wir diesen vorsichtig im Ganzen von der Halsschlagader ab. Das entfernte Gewebe wird dann zur feingeweblichen Aufarbeitung geschickt, um festzustellen, ob die Geschwulst gut- oder bösartig ist. Je nachdem wie gross der Tumor ist kann es sein, dass wir vor der eigentlichen Operation, Gefässe die den Tumor versorgen, in Kathetertechnik veröden müssen.
Wenn der Tumor stärker mit dem Gefäss verwachsen ist, kann es sein, dass wir Teile ihrer Halsschlagader entfernen müssen und die entfernten Teile mit einem Flicken ersetzen müssen. Bei sehr stark verwachsenen Tumoren, kann es sogar sein, dass wir Ihre Halsschalader entfernen und durch einen Kunsttoffschlauch ersetzen müssen. Auch hierfür machen wir einen Schnitt am Hals, suchen die Geschwulst auf und versuchen diese vom Gefäss zu lösen. Gelingt dies nicht, klemmen wir Ihre Schlagader für eine kurze Zeit ab und entfernen dann den befallenen Anteil. Anschließend ersetzten wir dann den Defekt mit einem Flicken oder mit einem Kunsttoffschlauch. Im Anschluss nähen wir den Schnitt am Hals zu. Dies erfolgt mit einer Naht, die in der Haut verläuft und mit einem Faden, der sich von selber auflöst. Zusätzlich legen wir eine Drainage ein, damit das Wundwasser abfliessen kann. Diese wird meist am ersten oder zweiten Tag nach der Operation entfernt.

Vorbereitung

Sie sollten uns im Voraus mitteilen, ob Sie Blutverdünner einnehmen, damit wir entscheiden können, welche Medikamente Sie vor der Operation absetzen sollten und wie lange.
Wir werden auch entscheiden, ob Sie Ihre Medikamente weiter einnehmen dürfen.

Ablauf

  • Anästhesie: Dieser Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt
  • Dauer des Eingriffs: Die Dauer hängt von dem Grad der Verwachsung mit der Halsschlagader ab. Im Schnitt kann man mit einer Operationszeit von 1,5-3h rechnen.
  • Zeitraum des Krankenhausaufenthalts: Ein Tag vor dem Eingriff, am Tag des Eingriffs und zwei bis drei Tage danach
  • Histologie: Wir senden Ihr Gewebe am Operationstag zur feingeweblichen Untersuchung ein. Diese dauert im Durchschnitt fünf Tage.

Nachsorge

Wir verwenden Nahtmaterial, dass sich von selbst auflöst, sodass keine Fäden gezogen werden müssen. Nach sechs Wochen sollte als Kontrolle ein Ultraschall von der Halsschlagader gemacht werden. Wir bieten Ihnen an, diese Kontrolle am USZ durchzuführen. Darüber hinaus sollten Sie je nach Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung in regelmässiger Kontrolle bei einem Onkologen sein. Zusätzlich sollten Sie jedes Jahr einen Ultraschall der Halsschlagader, auch der Gegenseite durchführen lassen, da die Geschwulst auf beiden Seiten auftreten kann.

Interdisziplinarität am Universitätsspital Zürich

Interdisziplinäre Teams aus Angiologen, Gefäßchirurgen, Onkologen und Radiologen behandeln am Universitätsspital Zürich jährlich mehrere Patienten.
Unsere Ärzte verfügen daher über umfangreiche Erfahrung in der Diagnose und Überwachung des klinischen Verlaufs von Paragangliomen.

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