Offen operative und endovaskuläre Shuntanlage und Shuntrevision zur Nierenersatztherapie

Bei Patienten und Patientinnen mit terminaler Niereninsuffizienz ist ein dauerhafter Dialysezugang die «Lebensader» des Patienten oder der Patientin von der seine oder ihre weitere Zukunft abhängt. Dadurch kann eine Nierenersatztherapie zuverlässig und dauerhaft erfolgen.

Überblick

Ein Dialysezugang, kurz: «Shunt», hat eine zentrale Bedeutung für die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten.

Als «Shunt» , Aussprache: [ʃʌnt]; englisch für: Verschiebung oder Weiche, wird in der Medizin eine Kurzschlussverbindung mit Flüssigkeitsübertritt zwischen normalerweise getrennten Gefässen oder Hohlräumen bezeichnet.

Einen «Shunt» benötigt man für die «Dialyse» (Blutwäsche, Nierenersatz-Therapie), wenn Blut aus dem Körper in ein medizinisches Gerät zur Reinigung gepumpt wird. Das gereinigte Blut wird dem Körper anschliessend wieder zugeführt.

Illustration von einem nativen und Prothese-Shunt

Nativer Dialyse-Shunt

Ein nativer Dialyse-Shunt oder «Arterien/Venen-Fistel» ist eine Verbindung zwischen Arterie und Vene. Die „gereifte“ Shuntvene wird mit 2 Kanülen angestochen, die im Gefäss liegen bleiben, um dann an einen Dialyseapparat angeschlossen zu werden.

Prothesen-Shunt

Eine Kunststoff-Prothese unter der Haut verbindet dabei die Arterie und die Vene. Um eine Dialyse durchzuführen, kann die Prothese nach einer gewissen Zeit durch die Haut punktiert werden.

Unser übergeordnetes Ziel ist es, für unsere Patientinnen und Patienten sowie unsere Zuweisende ein kompetenter Ansprechpartner für Dialysezugänge zu sein. Neben einer strukturierten Behandlung, inklusive einer medizinischen Vor- und Nachsorge, bieten wir eine 24/7-Notfall-Bereitschaft für alle Patienten und zuweisenden Ärzte an.

Ablauf

Evaluation

Wir starten für die operative Anlage eines Dialysezugangs mit einer klinischen Untersuchung und einer Ultraschalluntersuchung der Gefässe (Venen und Arterien). Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse wird die Art des Dialysezugangs (Katheter, Shunt oder peritoneale Dialyse) zusammen mit der Patientin/dem Patienten festgelegt.

Eingriff

Operativ werden temporäre und auch dauerhafte Dialysezugangskatheter sowie Dialysefisteln für die Verfahren der Hämodialyse und der Bauchfelldialyse von einem fachlich-ausgewiesenen interdisziplinären Team angelegt. Der Eingriff kann je nach medizinischer Notwendigkeit ambulant oder innerhalb eines kurzen stationären Aufenthalts erfolgen.

Nachsorge

Tritt eine Shunt-Dysfunktion oder ein Shunt-Verschluss auf, so wird nach einer klinischen Untersuchung, einer Ultraschalluntersuchung und eventuell einer Angiographie ein Revisionseingriff (Shunt-Thrombektomie, Ballon-Angioplastie, chirurgische Korrektur des Shuntes, Neuanlage eines nächsten Shunts) vorgenommen.

Bei einem Notfall sind wir 24h/365 Tage über ein Dienstteam versorgungsbereit.

Verantwortliche Ärzte

Roland Bozalka, MUDr.

Leitender Oberarzt, Klinik für Gefässchirurgie

Tel. +41 44 255 20 39
Spezialgebiete: Offene Aortenchirurgie, Bypasschirurgie, Shuntchirurgie

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient auch direkt zu einer Erstkonsultation anmelden. Idealerweise lassen Sie sich bitte durch Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt oder Ihre Spezialistin/Ihren Spezialisten an uns zuweisen. Patientinnen und Patienten, die in einem Hausarztmodell versichert sind, können sich leider nicht selber zuweisen.

Selbstanmeldung

Für Zuweisende

Weisen Sie Ihre Patientin oder Ihren Patienten einfach online zu.

 

Universitätsspital Zürich
Klinik für Gefässchirurgie
Rämistrasse 100
8091 Zürich

Tel. +41 44 255 20 39
Online zuweisen

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