Medikamente bei Refluxkrankheit
Oft bringt eine Änderung der Lebensweise nicht den gewünschten Erfolg bei der Behandlung der Refluxkrankheit. Dann sind Medikamente eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit. Sie lindern die Symptome, solange Sie die Arzneien einnehmen.
- Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, Säurehemmer, Säureblocker): Sie bremsen die Produktion der Magensäure, indem sie ein spezielles Eiweiss blockieren. In niedrigen Dosierungen sind die Medikamente rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, in höherer Dosierung sind sie rezeptpflichtig. Protonenpumpenhemmer eignen sich auch zur Langzeitbehandlung, allerdings in niedrigerer Dosierung als zu Beginn der Therapie. Oft bessern sich die Symptome soweit, dass Sie die Medikamente wieder absetzen können. Protonenpumpenhemmer gelten heute als Medikamente der ersten Wahl. Das Absetzen sollte aber Stufenweise geschehen. Sonst bekommt man mitunter einen «Rebound-Effekt». Durch die Säure-Blockade kommt es zu höheren Spiegel des Säure-anregenden Hormons Gastrin. Wenn man dann die Protonenpumpenhemmer abrupt weglässt, entsteht gerade besonders viel Magensäure und die Beschwerden können wieder zurückkommen.
- Antazida binden und neutralisieren die Magensäure.
- Alginat nimmt im Magen die Konsistenz eines Gels an und soll so den Rückfluss der Magensäure bremsen.
- Prokinetika fördern die Entleerung des Mageninhalts und bremsen dessen Rückfluss in die Speiseröhre.
Antazida, Alginat und Prokinetika bei wirken nicht sehr stark. Womöglich helfen sie bei leichtem Sodbrennen oder wenn Sie die anderen Medikamente nicht vertragen. Es gibt sie rezeptfrei in der Apotheke oder im Internetversandhandel.
Operation bei Refluxkrankheit
Manchmal helfen Medikamente nicht ausreichend gegen die Refluxkrankheit oder die Symptome sind stark ausgeprägt. In diesen Fällen ist eine Operation eine Behandlungsmöglichkeit bei Refluxkrankheit.
Die Anti-Reflux-Operation kommt in Frage, wenn:
- eine langfristige Behandlung nötig ist,
- der Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre nachweislich krankhaft gesteigert ist,
- die Beschwerden sehr ausgeprägt sind und die Lebensqualität leidet,
- die Beschwerden nachgewiesenermassen durch den Reflux bedingt sind
Die Operation bei Reflux birgt jedoch das Risiko für anschliessende Komplikationen wie Probleme beim Aufstossen, Schluckbeschwerden, Blähungen oder Durchfall. Daher kommt die Operation nur in Einzelfällen in Frage.