Hämorrhoidentherapie

Hämorrhoiden, die noch nicht so stark ausgeprägt sind, können Sie zunächst eventuell selbst behandeln. Allerdings lassen sich die vergrösserten Gefässpolster auf diese Weise nicht wieder „schrumpfen“. Bei einem Hämorrhoidalleiden in fortgeschrittenem Stadium ist immer ein Besuch in der Arztpraxis ratsam.

Das gilt besonders, wenn Sie Blut im Stuhl entdecken. Eine mögliche Ansprechpartnerin oder ein möglicher Ansprechpartner ist die Hausärztin oder der Hausarzt oder eine Spezialistin beziehungsweise ein Spezialist für den Enddarm. Die Behandlung hängt vom Ausmass des Hämorrhoidalleidens und den Beschwerden ab.

Hämorrhoiden selbst behandeln – Tipps

  • Vermeiden Sie eine Verstopfung: Konsumieren Sie ausreichend Ballaststoffe und trinken Sie viel (1,5 bis 2 Liter täglich). Gute Ballaststofflieferanten sind Vollkornprodukte (Reis, Nudeln, Brot), Obst (auch Trockenobst), Gemüse, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Samen (Leinsamen, Flohsamen) und Nüsse. Auch ausreichende Bewegung bringt den Darm auf Touren und wirkt einer Verstopfung entgegen.
  • Auf gesunde Toilettengewohnheiten achten: Zögern Sie den Toilettengang nicht hinaus, gehen Sie nur, wenn Sie wirklich müssen, und bleiben Sie nicht zu lange auf der Toilette sitzen.
  • Analhygiene: Reinigen Sie die Analregion nach dem Toilettengang gründlich. Gegebenenfalls reicht aber Wasser vollkommen aus. Eine übertriebene Analhygiene ist kontraproduktiv: Verzichten Sie besser auf Waschlotionen oder feuchte Toilettenpapiere, die oft verschiedene reizende Zusätze enthalten.
  • Sitzbäder: Sie gelten als bewährte Hausmittel gegen Hämorrhoiden. Entweder verwenden Sie pures Wasser für das Sitzbad oder Sie fügen Zusätze aus Arnika, Kamille, Eichenrinde, Teebaumöl oder Hamamelis hinzu. Die Substanzen aus diesen Pflanzen wirken entzündungshemmend.
  • Salben: Salben mit Zink, Panthenol, Hamamelis oder Aloe Vera sollen Hautreizungen und den Juckreiz lindern. Daneben gibt es einige Salben, die verschreibungspflichtig sind, etwa mit dem Wirkstoff Lidocain, der örtlich betäubend wird. Salben mit Kortison sollen die Entzündung bremsen. Solche Salben sollten Sie jedoch nicht längerfristig einsetzen.
  • Analtampons und Zäpfchen: Manche Wirkstoffe gibt es auch in Form von Zäpfchen oder Analtampons (Zäpfchen mit Mullstreifen). Ob sie tatsächlich bei Hämorrhoiden helfen, ist noch nicht belegt.

Hämorrhoiden: Behandlung bei Fachpersonen

Bei weit fortgeschrittenen Hämorrhoiden und starken Beschwerden genügt die Selbstbehandlung meist nicht mehr. Ärztinnen und Ärzte haben verschiedene Möglichkeiten, um das Hämorrhoidalleiden zu bessern. Welche Behandlung sie wählen, hängt immer vom Grad der Hämorrhoiden ab.

Gummibandligatur – Hämorrhoiden „abklemmen“

Die Gummiband- oder Gummiringligatur ist eine Behandlungsmöglichkeit bei Hämorrhoiden Grad 2, manchmal auch bei Grad 3. Über ein Proktoskop bringt die Ärztin oder der Arzt einen winzigen Gummiring in den After ein und stülpt ihn über die vergrösserten Hämorrhoiden. Der Ring blockiert die Durchblutung und das Gewebe stirbt nach einigen Tagen ab. Sowohl das Gewebe als auch den Ring befördert der Körper mit dem Stuhlgang nach draussen. Auch bei der Gummibandligatur ist es in der Regel nicht mit einer einmaligen Behandlung getan. Ärztinnen und Ärzte wiederholen die Prozedur innerhalb einiger Wochen, um sämtliche Hämorrhoiden zu „erwischen“.  Als Nebenwirkungen können Schmerzen, Blutungen, Thrombose oder Abszesse auftreten.

Operation der Hämorrhoiden

Hämorrhoiden lassen sich auch chirurgisch im Rahmen einer Operation entfernen. Hämorrhoidektomie ist der medizinische Fachausdruck dafür. Dies kommt bei einer weit fortgeschritten Erkrankung (ab Grad 3) in Frage oder wenn andere Behandlungen nicht ausreichend gefruchtet haben.

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen.

Für Zuweisende

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