Allergenkarenz: den Allergieauslöser meiden
Auf die Strategie der Allergenkarenz setzen wir auch bei anderen Allergien, etwa bei Heuschnupfen. Dabei machen Sie einen grossen Bogen um „Ihr“ Allergen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass Ihre Allergieauslöser bekannt sind. Sie müssen also zukünftig sämtliche Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen, die mit der Eosinophilen Ösophagitis in Verbindung stehen. Beispiele sind Milchprodukte mit tierischer Milch oder Weizen.
Eine Auslass-Diät (Eliminationsdiät) kann dabei helfen, diese Allergieauslöser zu identifizieren. Sie verzichten dabei schrittweise auf bestimmte Lebensmittel und beobachten, ob und welche Symptome Sie haben. Auch eine allergenarme (hypoallergene) Diät kann Betroffenen mit EoE helfen.
Eosinophile Ösophagitis: Behandlung mit Medikamenten
Es gibt einige Medikamente, welche die Beschwerden bei EoE lindern und Folgeschäden vorbeugen können. Zum Einsatz kommen beispielsweise:
- Kortikosteroide („Kortison“): Diese Medikamente dämpfen Entzündungen sehr wirksam, lindern die Symptome und bekämpfen Schäden an der Speiseröhre. Es gibt Präparate, die nur lokal an der Schleimhaut der Speiseröhre vor Ort wirken. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Fluticason (als Dosier-Aerosol) und Budesonid (Einzelampullen zum Schlucken, Sirup, Schmelztablette). Die Schluckbeschwerden bessern sich meist innerhalb weniger Tage. Sie müssen das Kortison jedoch längere Zeit anwenden, allerdings in niedrigerer Dosierung (Erhaltungstherapie). Sonst flammen die Entzündungen in der Speiseröhre innerhalb weniger Wochen oder Monate wieder auf. Helfen lokale Kortikosteroide nicht ausreichend, kommt Kortison in Form von Tabletten in Frage – allerdings nur wenige Wochen wegen der Nebenwirkungen. Sie wirken im gesamten Körper.
Helfen Kortikosteroide nicht ausreichend, gibt es mittlerweile neue Medikamente, welche sich gezielt gegen die eosinophilen Blutzellen richten:
- Biologika (monoklonale Antikörper): Biologika können helfen, wenn Kortison nicht ausreichend wirkt. Biologika sind Eiweisse, die ganz selektiv bestimmte Entzündungsbotenstoffe blockieren. Wir haben mittlerweile mehrere Antikörper gegen den Botenstoff Interleukin-5 (IL-5) zur Verfügung. Diese Medikamente greifen sehr gezielt in den Entzündungsprozess ein und können sowohl die eosinophile Entzündung als auch die Beschwerden praktisch ohne Nebenwirkungen lindern. Es gibt sie als Injektion oder Infusion.
Eosinophile Ösophagitis: Aufweitung der Speiseröhre
Wenn sich die Symptome auch mit Medikamenten nicht bessern, ist die Aufdehnung der Speiseröhre eine Behandlungsmöglichkeit. Allerdings birgt sie das Risiko, dass die ohnehin schon geschwächte Speisröhre bei einer Eosinophilen Ösophagitis reisst. Zudem ist die Dehnung nicht besonders angenehm und oft schmerzhaft. Die Aufdehnung führen wir daher nur bei Betroffenen mit einer Verengung der Speiseröhre durch, bei denen Medikamente keinen oder keinen ausreichenden Erfolg gebracht haben. Der Eingriff lässt sich im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie) durchführen.
Allgemein lässt sich sagen: Die Behandlung der Eosinophilen Ösophagitis verbessert die Lebensqualität der Betroffenen massgeblich und bringt vielen Patienten ihre Lebensfreude zurück. Durch eine ausreichende, konsequente Behandlung können Patientinnen und Patienten einen weitgehend normalen Alltag leben. Und sie können sich meist ganz normal ernähren – was entscheidend zur Lebenszufriedenheit beiträgt.