Behandlungsmöglichkeiten
Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Bauchspeicheldrüsenentzündung:
- Schmerzmittel (Analgetika): Die Pankreatitis ist mit heftigen Bauchschmerzen verbunden. Medikamente können diese wirksam lindern. Oft setzen Ärztinnen und Ärzte sehr starke Schmerzmittel ein (Opioide). Später folgen leichtere Schmerzmedikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen (aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika, NSAR)
- Infusionen mit Flüssigkeit und Elektrolyten gleichen den Flüssigkeits- und Mineralienmangel aus.
- Gallensteine lassen sich heute mit einem minimal-invasiven Eingriff entfernen. Dies geschieht im Rahmen der Endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikografie (ERCP). Patientinnen und Patienten sollten ausserdem vorübergehend nichts essen, bis die Beschwerden zurückgegangen sind und sie sich wieder besser fühlen. Das gilt sowohl bei der akuten Form als auch bei einem Schub im Rahmen der chronischen Pankreatitis. Nach etwa ein bis zwei Tagen können die meisten wieder langsam feste Nahrung zu sich nehmen. Ist dies nicht möglich, kann zeitweise eine künstliche Ernährung nötig sein, meist über eine Magensonde.
Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung – Ernährungstipps
Sie können – oft schon nach wenigen Tagen – wieder schrittweise Lebensmittel essen, die leicht verdaulich sind. So muten Sie Ihrer Bauchspeicheldrüse nicht gleich zu viel zu.
- Wählen Sie möglichst fettarme Nahrungsmittel: Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark oder Milch sowie Wurstwaren gibt es auch als fettarme Varianten.
- Kochen Sie fettsparend: Dünsten, Backen oder Dampfgaren sind bei der Zubereitung von Speisen besser als Braten oder Frittieren.
- Verzehren Sie Obst und Gemüse besser nicht roh, sondern dünsten oder kochen sie es. So ist es besser bekömmlich.
- Kochen Sie nicht mit scharfen Gewürzen (Pfeffer, Chili) und verzehren Sie auch keine stark gewürzten Speisen.
- Essen Sie mehrere kleine Portionen pro Tag statt wenige grosse Mahlzeiten.
- Verzichten Sie besser auf sehr heisse oder sehr kalte Speisen.
- Wählen Sie Getränke wie Wasser ohne Kohlensäure, Tee oder Schorlen aus Frucht- oder Gemüsesäften. Stark zuckerhaltige Getränke wie Eistee, Cola, Limonade oder Softdrinks lassen Sie besser beiseite.
- Den Kaffee lassen Sie anfangs besser weg, und später geniessen Sie ihn auch nur in Massen. Auch bei Milch ist Sparsamkeit gefragt.
- Und für Alkohol gilt: ganz meiden.
Ist die Bauchspeicheldrüsenentzündung vollständig ausgeheilt, können Sie sich auch wieder normal – also gesund und ausgewogen – ernähren.
Ernährung bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung – Tipps
Ganz allgemein gilt auch hier: Ernähren Sie sich dauerhaft möglichst gesund und ausgewogen. Bringen Sie viele verschiedene Lebensmittel auf Ihren Speiseplan. Sie sollten zudem nicht rauchen und keinen Alkohol trinken. Einige Tipps zur Ernährung:
- Wählen Sie leicht verdauliche Nahrungsmittel: z.B. Kartoffeln, Reis, Brot, Nudeln, Gemüse, Obst (beides am besten gekocht oder gedünstet).
- Die Ernährung sollte viele Kohlenhydrate beinhalten.
- Verzehren Sie nicht mehr als 50 bis 80 Gramm Fett pro Tag.
- Essen Sie mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt statt wenige grosse Portionen.
- Vermeiden Sie schwer verdauliche Lebensmittel, z.B. Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen), Gebratenes, Frittiertes, kalte Getränke und Speisen.
Chronische Pankreatitis: Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung produziert die Drüse keine ausreichenden Mengen an Verdauungsenzymen mehr. Diese sind jedoch notwendig, um die Nahrung aufzuschliessen. In diesem Falle helfen Enzympräparate, die diese Aufgabe übernehmen. Dazu kommt oft noch ein Vitaminmangel. So fehlen Patientinnen und Patienten zum Beispiel Vitamin A, D, E, K, Vitamin B12, Vitamin B1 oder Folsäure. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob Nahrungsergänzungsmittel in Ihrem Fall sinnvoll sind.
Operation
Die flüssigkeitsgefüllten Pseudozysten entleeren Ärztinnen und Ärzte im Rahmen einer Endoskopie in den Magen oder im Rahmen einer Operation. Sie legen Drainagen an, damit die Flüssigkeit in den Magen oder Darm abfliessen kann. Bei verengten Gallenwegen helfen manchmal sogenannte Stents. Das sind kleine Stützen, die den Gang dauerhaft offenhalten sollen. In seltenen Fällen entfernen Ärztinnen und Ärzte auch einen Teil der Bauchspeicheldrüse.