Behandlung bedeutet Operation
Wenn immer möglich operieren wir minimal-invasiv mittels Schlüssellochchirurgie. Diese Bauchspiegelung (Laparoskopie) funktioniert mit wenigen kleinen Schnitten und gilt als schonend. Ist dies nicht möglich (z.B. bei sehr grossen Tumoren), kommt die offene Operation per Bauchschnitt zum Einsatz.
Sieben bis 14 Tage vor der Operation müssen Sie sogenannte Alphablocker als spezielle Blutdruckmedikamente einnehmen. Ein häufig eingesetzter Wirkstoff ist Phenoxybenzamin. Das Medikament hebt die Wirkung des Adrenalins und Noradrenalins an den Gefässen auf. So lassen sich Bluthochdruckzwischenfälle und Herzrhythmusstörungen während der Narkose und Operation vermeiden.
Seltenheit der Erkrankung
Aufgrund der Seltenheit des Phäochromozytoms ist es sinnvoll die Behandlung in einem Zentrumsspital, wie dem USZ, durchführen zu lassen. Wir bilden ein interdisziplinäres und erfahrenes Behandlungsteam aus verschiedenen Fachbereichen (Anästhesie, Endokrinologie, Viszeralchirurgie und Nuklearmedizin), um Sie sowohl vor, während als auch nach der Operation optimal zu betreuen.
Weitere Behandlungen nach Operation
In rund fünf bis zehn Prozent der Fälle ist das Phäochromozytom bösartig. Der Tumor ist entweder in benachbartes Gewebe eingedrungen oder hat zu Krebsabsiedelungen (Metastasen) geführt. Dann folgen auf die Operation noch weitere Behandlungen.
Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Alphablocker: Bei Tumoren, die sich nicht operieren lassen und Symptome verursachen, ist die Langzeittherapie mit Alphablockern eine mögliche begleitende Therapie.
- Radiojodtherapie (I131-MIBG oder 177Lu-DOTATATE): Ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem wir radioaktives Jod oder Somatostatinanaloga als Strahlungsquelle einsetzen.
- Chemotherapie: Zur Wirksamkeit der Zellgifte (Zytostatika, Chemotherapeutika) bei Phäochromozytomen gibt es bislang nur wenige Daten.
Daneben arbeiten Forschende an der Entwicklung neuer Medikamente, beispielsweise den Multi-Tyrosinkinase-Inhibitoren. Die Medikamente werden aber noch im Rahmen von Studien getestet.
Alle Patientinnen und Patienten mit einem Phäochromozytom sollten sich jährlich von Endokrinologinnen oder Endokrinologen nachuntersuchen lassen, um eine wiederkehrende Tumorerkrankung frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.