Diagnostik bei gynäkologischen Tumoren im Beckenbereich

Diagnose der ​Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Bei dem Ovarialkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Eierstöcke. Meist sind Frauen ab dem 45. Lebensjahr mit einer Erkrankungsspitze zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr betroffen. Risikofaktoren sind fortgeschrittenes Alter, Unfruchtbarkeit, Brustkrebs, medikamentöse Eisprung-Auslösung (zum Beispiel im Rahmen einer in-vitro Fertilisation), Hormonersatztherapien während der Menopause und genetische Faktoren (BRCA1- und BRCA-2-Mutation).

Im Frühstadium der Erkrankung haben die Patientinnen oft keinerlei Beschwerden. Daher werden die Ovarialkarzinome häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt leiden die Patientinnen oft unter Stuhlunregelmässigkeiten, Beschwerden beim Wasserlösen, Blähungen, Völlegefühl, Zyklusstörungen, Gewichtsverlust und Leistungsminderung.

Die beste bildgebende Methode zum Nachweis und zur Ausdehnungsdiagnostik eines Ovarialkarzinoms ist die Magnetresonanzuntersuchung des Beckens, welche in ca. 90-100% der Fälle eine definitive Diagnose liefern kann.

Diagnose der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Bei dem Zervixkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Gebärmutterhalses. Die Erkrankung tritt im mittleren und höheren Alter auf. Der wichtigste Risikofaktor ist die Infektion mit bestimmten Arten von humanen Papillomaviren (HPV). Die Erkrankung ist bei Rauchern und Übergewichtigen gehäuft. Gebärmutterhalskrebs bereitet meistens kaum Beschwerden. Blutungen aus der Scheide und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Hinweise auf die Erkrankung sein.

Durch die Entnahme einer Gewebeprobe wird die Diagnose gestellt. Zur Darstellung der Ausdehnung des Tumors ist die Magnetresonanzuntersuchung die Methode der Wahl, sie ist insbesondere für eine stadiengerechte Therapie wichtig.

Diagnose der Gebärmutterkrebs (Uteruskarzinom)

Beim Uteruskarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Gebärmutterschleimhaut. Die Erkrankung tritt eher im höheren Alter (nach den Wechseljahren) auf. Risikofaktoren sind unter anderem fortgeschrittenes Alter und Übergewicht. Gebärmutterkrebs bereitet in den Frühstadien kaum Beschwerden. Erste Zeichen sind ungewöhnliche Blutungen oder Ausfluss aus der Scheide.

Die  Diagnose wird mittels einer Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut (Kürettage) gesichert. Die Magnetresonanzuntersuchung wird als bildgebende Methode eingesetzt, um das therapeutische Vorgehen fetszulegen. Durch diese Untersuchung kann die Größe des Tumors im kleinen Becken, die Beziehung zu den Nachbarorganen und die Eindringtiefe bestimmt werden.

Diagnose der Myome der Gebärmutter (Uterusmyome)

Im Gegensatz zum Uteruskarzinom handelt es sich bei den Myomen um gutartige Tumore der Gebärmutter. Sie sind zugleich auch die häufigsten Tumore der Gebärmutter. Meist bereiten sie keine Beschwerden. Sie können aber auch Schmerzen, Störungen der monatlichen Blutung oder der Fruchtbarkeit bzw. Probleme in der Schwangerschaft verursachen. Sie werden dann medikamentös, interventionell (z.B. mittels Embolisation) oder operativ behandelt.

Die Methode der Wahl zur Darstellung und Verlaufskontrolle unter nicht-operativer Therapie der Myome ist die Magnetresonanzuntersuchung.

Verantwortliches Kader

Andreas Hötker, PD Dr. med.

Leitender Arzt, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Tel. +41 43 253 85 12
Spezialgebiete: Urogenitale Radiologie, Gastrointestinale Radiologie, Magnetresonanztomographie

Soleen Stocker, Dr. med.

Leitende Oberärztin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Tel. +41 44 253 11 67
Spezialgebiete: Urogenitale und Gynäkologische Bildgebung, Abdominale Bildgebung, Onkologische Bildgebung

Daniel Stocker, Dr. med.

Leitender Oberarzt, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Tel. +41 43 253 25 99

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