Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die kassenpflichtige Myomembolisation nimmt ein interventioneller Radiologe oder eine interventionelle Radiologin (Facharzt oder Fachärztin FMH mit einer Spezialausbildung für minimal invasive Eingriffe) vor. Dieser Eingriff wurde erstmals 1995 durchgeführt und hat sich seither millionenfach bewährt. Die Beschwerden konnten bei 80–90% der Frauen erfolgreich und nachhaltig behandelt werden.
Der Eingriff
Der Eingriff erfolgt nicht wie herkömmliche Gebärmutteroperationen in Allgemeinnarkose, sondern in der Regel mit Schmerz- und Beruhigungsmitteln. Stattdessen können auch – wie bei einer Geburt – eine Rückenmarksanästhesie oder eine Gebärmutternervenbetäubung angewendet werden. Dank der lokalen Betäubung reicht in der Regel ein Spitalaufenthalt von einer Nacht.
Mithilfe eines kleinen Hautstichs in der Leiste wird ein dünner Katheter in die Arterie eingeführt. Um den richtigen Weg zu den Gebärmutterarterien zu finden, können während des Eingriffs immer wieder Röntgenbilder gemacht werden. Diese zeigen auch diejenigen Arterienäste, die das Myom mit Blut versorgen. Dort werden feine, sandkorngrosse Plastikpartikel eingespritzt, wodurch das Myom nicht mehr durchblutet wird und schrumpft. Obwohl die Symptome bereits im ersten Monat abnehmen werden, tritt die maximale Schrumpfung des behandelten Myoms erst nach drei bis sechs Monaten auf. Die meisten Frauen nehmen leichte Arbeiten nach wenigen Tagen wieder auf und kehren innerhalb von einer bis zwei Wochen zu ihren üblichen Aktivitäten zurück. Die Erholungszeit ist damit kürzer als nach Gebärmutteroperationen.
Risiken und Nebenwirkungen
Übliche Nebenwirkungen nach dem Eingriff sind Schmerzen und Krämpfe, gegen die schmerzstillende Medikamente eingesetzt werden. Gelegentlich treten nach dem Eingriff als Zeichen des Myomzerfalls Fieber oder Übelkeit auf, beides kann jedoch medikamentös behandelt werden. Eine kleine Anzahl der Patientinnen muss aufgrund von Infektionen mit Antibiotika behandelt werden. Bei wenigen Patientinnen, insbesondere solche, die älter sind als 45 Jahre, kann die Menopause nach der Embolisation eintreten. Die Gebärmutter wird bei rund einem Prozent der Eingriffe verletzt, so dass sie doch chirurgisch entfernt werden muss.
Schwangerschaft nach einer Myomembolisation
Da bei der Myomembolisation die Gebärmutter nicht entfernt wird, sind bei vielen Frauen nach dem Eingriff Schwangerschaften eingetreten. Ein wissenschaftlicher Vergleich zwischen der Fruchtbarkeit nach Myomembolisation und nach operativer Myom-Entfernung (Myomektomie) zeigte jedoch, dass emboliserte Patientinnen etwas weniger erfolgreiche Schwangerschaften hatten. Myomembolisationen sollten deshalb bei jungen Frauen mit Kinderwunsch nur dann gemacht werden, wenn andere Methoden versagt haben oder nicht durchführbar sind.