MRT bei Leberzellverfettung/Steatose
Bei der Lebersteatose handelt es sich um eine reversible Einlagerung von Fetttröpfchen (v.a. Triglyceride) in den Leberzellen. Dabei wird ätiologisch die weitaus häufigere Alkohol induzierte Leberverfettung (alcoholic liver disease; ALD) von der nicht Alkohol induzierten Leberverfettung (Non-alcoholic fatty liver disease; NAFLD) unterschieden. Eine wichtige Unterform der NAFLD stellt die nicht Alkohol induzierte Steato-Hepatitis (NASH) dar, die neben einer diffusen Leberverfettung eine zusätzliche Entzündungsreaktion ausweist (1).
Die Magnetresonanztomographie ist die beste Methode zur Bestimmung des Leberfettgehaltes. Neben der visuellen, qualitativen Beurteilung ist mit der MRT auch eine quantitative Beurteilung der Leberverfettung möglich. Die Quantifizierung von Fett im MRT wird über Messung des Signalintensitätverhältnisses von Fettsignal zum absoluten Signal im Sinne einer Fettsignalfraktion (FSF) ermöglicht. Mittels dieser Technik kann im MRT zuverlässig zwischen gesunder und steatotischer Leber unterschieden werden und Risikopatienten für operative Lebereingriffe ermittelt werden.
MRT bei Hämochromatose
Bei der Hämochromatose handelt es sich um eine Erbkrankheit mit erhöhter Eisenaufnahme im oberen Dünndarm. In Folge kommt es zu einer Eisenablagerung v.a. in Leber, Bauchspeicheldrüse, Lymphknoten, Herz und Haut. Von der primären Haemochromatose ist die sekundäre Haemochromatose oder Haemosiderose abzugrenzen bei welcher es sich um eine erworbene Eisenüberladung der Leber handelt. Bedingt durch eine erhöhte Eisenzufuhr/Freisetzung z.B. im Rahmen von Bluttransfusionen oder einer chronischen Hämolyse kommt es primär zu Eiseneinlagerungen in Leber und Milz.
Die Magnetresonanztomographie ist die neben der Leberfettbestimmung auch die beste nicht-invasive Methode zur Bestimmung des Lebereisengehaltes im Rahmen einer Hämochromatose. Neben der visuellen Beurteilung ist mit der MRT auch eine quantitative Beurteilung der Eisenüberladung möglich. Anhand der im MRT ermittelten Eisenlast kann entweder die Diagnose gestellt werden, ggf. eine Therapie eingeleitet werden oder eine bereits begonnene Therapie überwacht werden.
Magnetresonanz-Elastographie bei Leberfibrose/-zirrhose
Unter Fibrose versteht man allgemein eine Bindegewebsvermehrung des Lebergewebes als Reaktion auf eine Zellschädigung, meist im Rahmen einer Leberentzündung (Hepatitis). Die Zunahme der extrazellulären Matrix führt zu einem Verlust der Leberfunktion, sowie sekundär zu einer portalen Hypertension mit Komplikationen wie Ösophagusvarizen, Aszites oder gar Leberversagen. Die Entwicklung der Leberfibrose steht in Beziehung zur Dauer und Intensität der einwirkenden Noxe und ist im Frühstadium reversibel. Das Endstadium der diffusen Leberfibrosierung stellt die sog. Leberzirrhose dar.
Bildgebend hat sich als vielversprechender Indikator des Fibrosierungsgrades die Messung der Lebersteifigkeit mittels der Ultraschall- und der Magnetresonanz-Elastographie erwiesen. Bei der Magnetresonanz-Elastographie wird über ein externes Vibrationsdevice am Oberbauch Druckwellen generiert, welche die angrenzende Leber zyklisch komprimieren. Mittels einer spezieller Sequenz ist es möglich das Fortschreiten der Wellen bzw. deren Wellenlänge bildlich darzustellen und somit Rückschlüsse auf die Lebersteifigkeit bzw. die einzelnen Fibrosestadien zu erhalten.