Zu diesen alternativen Diagnosen die einen Herzinfarkt imitieren können gehört das Takotsubo Syndrom (auch Stress-Kardiomyopathie oder Gebrochenes-Herz-Syndrom) genannt (Abbildung 1) und die spontane Koronardissektion (spontaneous coronary artery dissection, SCAD). Hier beteiligt sich die Radiologie mit der Computertomographie (CT)- und Magnetresonanztomographie (MRI)-Bildgebung aktiv an grossen, internationalen, multizentrischen Registern, um diese relativ seltenen, aber gefährlichen Erkrankungen besser verstehen und schlussendlich auch behandeln zu können.
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Abbildung 1: Herz-MRI bei einer Patientin mit Takotsubo Kardiomyopathie, bei der es zu einer regionalen Wandbewegungsstörung kommt, die häufig die Spitze der linken Herzkammer betrifft (linkes Bild). Mittels Herz-MRI lässt sich ein Ödem (mittleres Bild) des betroffenen Herzmuskels nachweisen, ohne gleichzeitiges Auftreten einer Narbe (rechtes Bild). So ermöglicht die Herz-MRI eine zuverlässige Unterscheidung zwischen einer Takotsubo Kardiomyopathie und einem Herzinfarkt.
Mit der CT lassen sich nicht nur akut veränderte Koronargefässe wie zum Beispiel ein thrombotischer Verschluss oder eine Koronardissektion darstellen (Abbildung 2), sondern – mit dezidierten Untersuchungsprotokollen – auch alternative Diagnosen wie beispielsweise eine Lungenembolie oder Aortendissektion diagnostizieren oder ausschliessen.
Wichtig: Die Herz-CT wird im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsspitals Zürich rund um die Uhr, während 24 Stunden und auch am Wochenende für Notfalluntersuchungen durchgeführt.
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Abbildung 2: Herz-CT bei einem Patienten mit akutem thrombotischen Verschluss des Ramus circumflexus (Pfeil). Der Thrombus wurde umgehend mittels Herzkatheter entfernt und das Gefäss eröffnet.