Therapiemassnahme: Ablatives Verfahren
Unter Ablativen Verfahren versteht man alle Methoden, mit deren Hilfe die Haut an den erkrankten Stellen abgetragen wird.
Kälteverfahren Kryochirurgie
Ein häufig genutztes Verfahren ist die Kryochirurgie (griechisch, Eis, Frost). Dazu wird das Gewebe durch eine gezielte Kälteanwendung von mehr als minus 25 Grad lokal zerstört. Technisch geschieht das mithilfe eines Sprays, einer Sonde oder eines Stempels. Eine lokale Betäubung ist dafür nicht notwendig. Als Nebenwirkungen können Schmerzen auftreten und es können sich Blasen oder Narben bilden.
Hautschichten abtragen mit Lasertherapie
Ein anderes Verfahren ist die Lasertherapie, der eingesetzte CO2- oder Erbium-YAG-Laser trägt gezielt nur obere Hautschichten ab und stellt damit eine gute Ergänzung zur chirurgischen Behandlung dar. Die Laserablation eignet sich am besten für kleine, begrenzte und nicht zu dicke Läsionen (Schädigungen), die Nebenwirkungen können ähnlich sein wie bei der Kältetherapie.
Dermabrasio – Hautschichten abfräsen
Bei der Dermabrasio werden oberste Hautschichten mit fräsartigen Instrumenten abgetragen. Es ist ein eher älteres Verfahren, und der Erfolg der Therapie hängt sehr vom Können der medizinischen Fachkraft ab. Da das Verfahren recht schmerzhaft ist, muss lokal betäubt werden. Im Anschluss kann es zu Wundheilungsstörungen und Narben kommen.
Aktinische Keratose: Chemisches Peeling
Unter chemischen Peelings versteht man eine Trichloressigsäure-Behandlung, bei der die oberste Hautschicht mit den aktinisch geschädigten Zellen abgeschält wird. Die Hautflächen sind nach der Therapie allerdings sehr empfindlich und müssen gut gegen Sonne geschützt werden.
Therapiemassnahme: Chirurgisches Verfahren
Eine Aktinische Keratose chirurgisch zu entfernen, ist ein häufig gewähltes Verfahren, besonders dann, wenn schon der Verdacht auf Hautkrebs besteht. Entweder wird die geschädigte Stelle mit einem Skalpell herausgeschnitten oder mit einer Kürette, einem chirurgischen Löffel, herausgeschabt. Der chirurgische Eingriff bietet sich an, wenn sich die Aktinische Keratose bereits in tiefere Gewebeschichten ausgebreitet hat und das gesamte veränderte Gewebe entfernt werden soll. Eine Probe kann dann im Labor auf Bösartigkeit untersucht werden. Die Nebenwirkungen sind bei einer oberflächlichen Abtragung gering und die Wunden verheilen in der Regel gut. Nachteile können die lokale Betäubung, allgemeine Operationsrisiken, Narben und Wundheilungsstörungen sein.
Therapiemassnahme: Medikamentöse Behandlung
Bei milden bis moderaten Schädigungen der Haut durch eine Aktinische Keratose haben sich Salbenbehandlungen mit Diclofenac und Hyaluronsäure als effektiv erwiesen. Unter ärztlicher Aufsicht wenden Sie diese Creme über 60 bis 90 Tage lang morgens und abends an. Während der Behandlung müssen Sie Sonnen- und UV-Bestrahlung vermeiden. Das Antirheumatikum hemmt die Tumorzellen in ihrem Wachstum und hilft nachweislich gut bei noch nicht stark ausgeprägten Aktinischen Keratosen.
Einen ähnlichen zellhemmenden Effekt erreicht man mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil, der ebenfalls als Creme oder Lösung lokal eingerieben wird. Das Mittel hemmt die Zellteilung, was erst einmal zu einer Entzündungsreaktion der Haut führt. Die erkrankten Zellen sterben ab und es bildet sich neues Gewebe. Die 5-FU-Creme ist nur für kleinere Hautbereiche zugelassen und wird nicht von allen Betroffenen gut vertragen. Ein weiteres Präparat, die Imiquimod-Creme, empfiehlt sich gerade für Aktinische Keratosen im Gesicht oder auf der Kopfhaut. Die Creme wird über einen Zeitraum von vier Wochen drei Mal wöchentlich aufgetragen, danach schliesst sich eventuell ein zweiter Behandlungszyklus an. Die Creme wird gut vertragen und zeigt geringe Nebenwirkungen. Sie stimuliert das Immunsystem und hilft dem Körper, mit den entarteten Zellen selbst fertig zu werden.
Bis 2020 war auch Ingenolmebutat (Picato) zugelassen, was seither aber die Zulassung verloren hat und nicht mehr angewendet wird.
Aktinische Keratose – photodynamische Therapie (PDT)
Bei der photodynamischen Therapie (PDT) werden lichtsensibilisierende Substanzen genutzt, um den Zelltod der erkrankten Hautstellen zu erreichen. Die betroffenen Hautpartien werden erst mit einer speziellen Creme behandelt und nach einer bestimmten Einwirkzeit einer Lichtquelle (Rotlicht) ausgesetzt. Die dadurch ausgelösten Stoffwechselprozesse bewirken, dass die veränderten Hautzellen absterben. In Studien wird die Lichtanwendung oft als schmerzhaft beschrieben, sehr oft reagiert die Haut mit Rötungen, Brennen und Juckreiz. Insgesamt erzielt man mit dieser Therapie aber gute Erfolge und kann auch grossflächigere Bereiche behandeln, während das gesunde Gewebe geschont wird. Auch mit dem kosmetischen Ergebnis sind die Betroffenen sehr zufrieden.
Für leichte Läsionen (Schädigungen) kommt auch die 2015 zugelassene Tages-PDT infrage. Bei dieser Therapieform tragen Sie den Wirkstoff MAL (Methyl-5-amino-4-oxopentanoat) auf die erkrankten Hautstellen auf und setzen sich dann dem Tageslicht aus. Die Tageslichtvariante wird als deutlich weniger schmerzhaft beschrieben, sie eignet sich für dünne Aktinische Keratosen im Gesicht oder auf der Kopfhaut.
Patientenbroschüre
Die Stachelkarzinom und aktinische Keratose Patientenbroschüre steht Ihnen als PDF zum Download zur Verfügung. Sie können die Broschüre auch in gedruckter Ausgabe bestellen.
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