Jeder Tumorpatient, jede -patientin wird nach Abschluss der Therapie in der Tumorsprechstunde der ORL-Klinik oder Klinik für Mund-Kiefer-Chirurgie gesehen. Dort wird nach therapiebedingten Nebenwirkungen gefragt und eine klinische Untersuchung durchgeführt, um eventuelle Residuen der Tumorerkrankung zu erkennen. Dabei wird je nach Tumorlokalisation und vorangegangener Therapie die Schluckfähigkeit, das Kauen, der Ernährungszustand, die Stimme, Artikulation, die Funktion des Gehörs, der Geschmackssinn, das Abheilen von Wunden und der Zahnstatus beurteilt. Zudem wird geschaut, ob noch Schmerzen bestehen und diese optimal behandelt sind.
Diese Untersuchung findet in der interdisziplinären Sprechstunde statt, in der Patienten und Patientinnen, bei denen eine Bestrahlung durchgeführt wurden, auch von Fachexperten für Strahlentherapie/Radio-Onkologie interdisziplinär mitbeurteilt werden.
Im weiteren Verlauf folgt alle 3 Monate eine klinische Tumorkontrolle und je nach Tumorstadium zusätzlich nach 3, 6, 15 und 24 Monaten eine Bildgebung (z.B. FDG-PET-CT oder MRI) statt. Bei auffälligen Befunden in dieser Kontrolle kann eine gezielte endoskopische Untersuchung mit Probenentnahme oder Feinnadelpunktion nötig werden, um zu entscheiden, ob zusätzliche Behandlungsschritte erforderlich sind.
Zwei Jahre nach Therapieabschluss können diese Kontrolle dann in einem 6 Monats-Intervall erfolgen, oft auch in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachärzten.
Integriert in das Nachsorgekonzept ist auch eine Sprechstunde der spezialisierten Pflege. Dabei geht es neben der Wundversorgung auch um die Pflege eines Tracheostomas (Luftröhrenschnitt) oder Ernährungssonden sowie um Schmerzeinstellung, soziale Aspekte und Suchtberatung.
Teil des Betreuungsteams ist auch die Logopädie zur Optimierung von Schlucken und Sprache, die Ernährungsberatung, die Physiotherapie zur Durchführung von Lymphdrainage, das Zentrum für integrative Medizin und die Psychoonkologie.