Behandlung des Begleitschielens
Liegt Begleitschielen (Strabismus concomitans) vor, besteht das Behandlungsziel darin zu erreichen, dass der oder die Betroffene
- räumlich sehen kann,
- die komplette Sehschärfe erreicht und
- eine kosmetisch befriedigende Stellung beider Augen erhält.
In der Behandlung schielender Kinder versuchen Ärztinnen und Ärzte, eine OP möglichst zu vermeiden und dies zunächst mit folgenden konservativen Massnahmen zu erreichen:
- eine Brille soll die Fehlsichtigkeit korrigieren,
- die Fusionsschulung, also ein spezielles Augentraining, soll Doppelbilder zu räumlichem Sehen zusammenführen und
- die sogenannte Okklusionstherapie. Dafür wird abwechselnd ein Auge nach einem festgelegten Zeitplan mit einem Pflaster abgedeckt: Diese Massnahme zwingt das sehschwache Auge, besser zu sehen. Mit der Okklusionstherapie lernen Kinder, gut zu sehen.
Schielenden Erwachsenen kann eine auf ein Brillenglas aufgeklebte Mattfolie (zum sogenannten Prismenausgleich) helfen: Der so veränderte Strahlengang verhindert die sogenannten Doppelbilder. Daneben kann eine Fusionsschulung auch schielenden Erwachsenen helfen.
Unter Umständen kann eine Operation der Augenmuskeln das Begleitschielen therapieren. Dies ist der Fall,
- wenn der Schielwinkel so stark ausgeprägt ist, dass nicht-operative Massnahmen ein beidäugiges Sehen nicht ermöglichen oder
- wenn der Strabismus seelisch belastet und die Augen aus kosmetischen Gründen wieder parallel stehen sollen.
Im Kindesalter nehmen Ärztinnen und Ärzte diese Schieloperation in der Regel unter Vollnarkose vor. Bei Erwachsenen ist örtliche Betäubung möglich.