Das gute Auge wird abgedeckt, damit die Sehentwicklung am schlechter sehenden Auge aktiviert wird. Die Dauer des Abdeckens wird individuell angepasst, je nach Altes des Kindes und der Schwere der Sehminderung. Regelmässig wird kontrolliert, ob sich die Sehschärfe des schlechteren Auges verbessert. Das Ziel ist eine seitengleiche Sehschärfe für nah und fern. Dies wird meist erst nach Monaten bis Jahren erreicht. Anschliessend kann eine reduzierte Abdeckdauer zur Erhaltung der Sehschärfe notwendig sein, bis etwa zum 10. Lebensjahr. Danach sinkt das Risiko, dass das Auge wieder schwachsichtig wird.
Ein vorliegendes Schielen oder eine Fehlsichtigkeit wird durch die Abdeckbehandlung nicht korrigiert. Auffälliges Schielen kann nach der Abdeckbehandlung mit einer Augenmuskeloperation verbessert werden, ein hohe Fehlsichtigkeit bleibt meistens bestehen.
Amblyopie: Prognose
Eine ‚Schwachsichtigkeit‘ ist bei fühzeitiger Diagnose und Behandlung meist vollständig behandelbar. Als Eltern können Sie sehr viel zum Erfolg der Therapie beitragen:
- Lassen Sie Ihr Kind die Motive der Augenpflaster selbst aussuchen.
- Führen Sie die Therapie konsequent durch und integrieren Sie sie in den Tagesablauf
- Informieren Sie Betreuer/ Betreuerinnen in der KiTa oder Lehrpersonen und ziehen Sie diese in die Therapie mit ein.
- Während der Abdecktherapie könnten Sie mit Ihrem Kind nach Möglichkeit Bücher anschauen, Malen, Spielen, Hausaufgaben lösen oder ausnahmsweise das Tablet zum Spielen geben (das Auge soll aktiv für die Nähe ‘’arbeiten’’).
- Arbeiten Sie eventuell mit einem Belohnungssystem und bauen Sie fixe Zeiten für die Therapie ein.
Der Erfolg der Abdecktherapie hängt im wesentlichen davon ob, ob die von der Orthoptistin oder vom Orthoptisten verschriebene Abdecktherapie von Ihnen und Ihrem Kind befolgt wird.