Medienmitteilung

Eisen gegen Müdigkeit

Zuletzt aktualisiert am 14. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 29. Juni 2011

Intravenöse Verabreichung von Eisen verringert die Müdigkeit bei Frauen mit leeren Eisenspeichern, auch wenn sie nicht an Blutarmut leiden. Dies geht aus einer aktuellen Studie von Zürcher ärzten hervor.

Müdigkeit ist eines der am häufigsten beklagten Symptome in der Hausarztpraxis und im Spital. Weiterführende Abklärungen bleiben oft unergiebig. Hingegen lässt sich in der Blutuntersuchung nicht selten ein Eisenmangel meist ohne gleichzeitige Blutarmut feststellen. Betroffen sind vielfach jüngere Frauen. Man geht davon aus, dass etwa ein Viertel der menstruierenden Frauen einen Eisenmangel hat.

Dem Thema Müdigkeit und Eisenmangel widmete sich eine Studie unter der Leitung von Dr. Pierre-Alexandre Krayenbühl von der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin des UniversitätsSpitals Zürich und von der Klinik für Innere Medizin des Spitals Männedorf. In dieser im Juni in BLOOD online publizierten Studie wurden 90 unter Müdigkeit leidende Frauen mit knappen Eisenreserven (Ferritin unter 50ng/mL), aber ohne Blutarmut (Hämoglobin über 12 g/dL), eingeschlossen. Diese Frauen wurden in zufälliger Auswahl entweder mit Eiseninfusionen (Eisen-Saccharose-Komplex) oder Placeboinfusionen (Kochsalzlösung) behandelt. Die Müdigkeit verringerte sich durch die Eisengabe innerhalb weniger Wochen ohne wesentliche Nebenwirkungen.

Dieser positive Effekt des Eisens liess sich jedoch nur bei den Frauen mit leeren Eisenspeichern signifikant nachweisen (Ferritin unter/gleich 15ng/mL oder Transferrinsättigung unter 20%). Damit scheint Eisen neben der bekannten Funktion bei der Bildung von roten Blutkörperchen und Verhinderung von Blutarmut an weiteren Stoffwechselprozessen im Körper, welche die Müdigkeit beeinflussen, wesentlich beteiligt zu sein. So gehen die Autoren der Studie davon aus, dass Eisen in der Produktion von menschlichen Energieträgerstoffen und beim Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen eine entscheidende Rolle spielt.

(Krayenbuehl et al. Intravenous iron for the treatment of fatigue in nonanemic, premenopausal women with low serum ferritin concentration. Blood. 2011 Jun 24, Epub ahead of print).

Für weitere Auskünfte steht Ihnen Dr. Pierre-Alexandre Krayenbühl, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin des UniversitätsSpitals Zürich, am 29. Juni 2011 von 10.00 bis 12.00 Uhr über die Telefonnummer +41 44 255 86 20 zur Verfügung.