Diese mit drei Metern rekordverdächtig hohe Niere aus Schnee hat eine Botschaft: «Eine Niere reicht, um ein Leben zu retten».

Medienmitteilung

Eine Niere reicht, um ein Leben zu retten

Am «Weltnierentag» von gestern, 10. März 2022, trafen sich im Skigebiet Hoch-Ybrig Nierenspender*innen und nierentransplantierte Menschen, um bewusst zu machen, was eine Nierentransplantation für nierenkranke Patientinnen und Patienten bedeutet. Im Schnee wurden die Betroffenen kreativ und schnitzten aus Eisblöcken «Eisnieren». Ausserdem entstand vor Ort eine mit drei Metern rekordverdächtig hohe Niere aus Schnee. Die Hauptbotschaft der Teilnehmenden: «Eine Niere reicht, um ein Leben zu retten».

Das Universitätsspital Zürich (USZ) organisiert regelmässig Treffen, um Spender*innen und Organempfänger*innen, deren Angehörige sowie Nierenkranke zusammenzubringen. «Die Teilnehmer können sich mit Menschen austauschen, die ein ähnliches Schicksal teilen wie sie», sagt Prof. Thomas Müller, Direktor a.i. der Klinik für Nephrologie am USZ. «Das Angebot wird rege genutzt und wir erhalten viele positive Rückmeldungen. Dass wir den Anlass dieses Jahr mit einer Botschaft verbinden können, die allen Beteiligten am Herzen liegt, ist toll».

Die Niere ist ein Organ, das in unserem Körper wichtige Aufgaben übernimmt. So entfernt sie Giftstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Körper. Die Nieren helfen, den Blutdruck zu regulieren, rote Blutkörperchen zu produzieren und die Knochen gesund zu halten.

Einer von 10 ist betroffen

Weltweit leidet einer von zehn Erwachsenen an einer chronischen Nierenerkrankung, Tendenz steigend. Der Schweregrad der Krankheit kann variieren, aber sie ist unheilbar und erfordert eine lebenslange Behandlung – zum Beispiel mittels Dialysen, umgangssprachlich auch «Blutwäsche» genannt. Diese Patient*innen müssen bis zu dreimal pro Woche für vier Stunden an ein Dialysegerät angeschlossen werden.

Beste Behandlung: Transplantation

Für Menschen mit Nierenversagen ist die Nierentransplantation die beste Behandlungsoption, durch die sie ein weitgehend normales Leben führen können. Da Menschen zwei Nieren besitzen, können Gesunde eine davon einem Menschen in Not spenden, ohne dadurch selbst grosse Einschränkungen zu erfahren. In der Schweiz stehen 1468 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. 2021 wurden 362 Nieren transplantiert, 85 davon am Transplantationszentrum des Universitätsspitals Zürich.

Vergleichbar tiefe Spenderate in der Schweiz

Schweizweit lag 2021 die Wartezeit auf eine Nierentransplantation für die Patient*innen bei durchschnittlich 983 Tagen. Die längste Wartezeit betrug über 10 Jahre, die Spenderate im Jahr 2020 lag bei 18.4 (verstorbene spendende Personen pro Million Einwohner). Zum Vergleich: In Spanien betrug dieser Wert 37.9.

Das können Sie für die Gesundheit Ihrer Nieren tun

  • Seien Sie körperlich aktiv
  • Ernähren Sie sich gesund
  • Überprüfen und kontrollieren Sie Ihren Blutzucker und Ihren Blutdruck
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich
  • Verzichten Sie aufs Rauchen
  • Nehmen Sie nicht regelmässig entzündungshemmende und schmerzstillende Tabletten ein
  • Lassen Sie Ihre Nierenfunktion überprüfen, wenn Sie einen oder mehrere Risikofaktoren haben: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, familiäre Nierenerkrankungen

Für Medienschaffende

Wenn Sie mit Betroffenen sprechen wollen, vermitteln wir Kontakte

  • Nierentransplantierte
  • Lebendnierenspender*innen
  • Patient*innen auf der Warteliste für eine Nierentransplantation
  • Ein Spender-Empfänger-Paar einer «Nierenspende übers Kreuz»

 

Prof. Dr. med. Thomas Müller
Direktor a.i., Klinik für Nephrologie

Tel. +41 44 255 86 20

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