Seit 2021 engagiert sich die Urologie am Universitätsspital in Kara in Togo, einem der ärmsten Länder der Welt. Regelmässig fährt ein Team aus der Urologie USZ dorthin, um jeweils ein spezielles Projekt umzusetzen. Im Mai 2023 sind Daniel Eberli, Souzan Salemi und Valentin Baumgartner nach Togo gereist, um das erste Pathologielabor in der Region Kara aufzubauen.
Bisher war es für die Ärztinnen und Ärzte im Universitätsspital Kara nicht möglich, Gewebeproben von Patientinnen und Patienten für eine Krebsdiagnose im eigenen Spital analysieren zu lassen. Der Pathologe musste die Proben 7 Stunden nach Lomé, der Hauptstadt Togos, transportieren, um sie dann dort zu verarbeiten und anzufärben. Daher hat sich das Team um Prof. Eberli vorgenommen, vor Ort in Kara ein erstes eigenes Pathologielabor einzurichten und die Mitarbeitenden in Gewebeschnitttechniken zu schulen.
Mit dabei waren Souzan Salemi und Valentin Baumgartner, routinierte Forschende aus den Laboren für urologische Onkologie und Stammzelltherapie in Schlieren, die durch ihre Forschungstätigkeit mit der Aufbereitung von Gewebe für mikroskopische Untersuchungen vertraut sind. Dank sehr grosszügigen Spenden konnte ein komplettes Histologielabor mit allen dafür benötigten Geräten aufgebaut werden. Equipment und Verbrauchsmaterialien wurden bereits im März 2023 mit einem Containertransport vorausgeschickt. Der togolesische Pathologe und sein Assistent sind nun in der Lage, selbständig verschiedenste Gewebeproben auf das Vorhandensein von Krebszellen zu analysieren.
Trotz der kulturellen Unterschiede und Herausforderungen konnte das Team im Spital Kara eine funktionierende Pathologie aufbauen. In den umliegenden Spitälern hat es sich bereits herumgesprochen, dass es nun eine Pathologie in Kara gibt, in der Gewebeschnitte gemacht werden können. Das Interesse ist gross, Proben dorthin zu schicken, um eine effiziente Diagnose stellen zu können. Wir hoffen, dass diese Einrichtung den Menschen vor Ort zu einer besseren medizinischen Versorgung verhelfen und einen positiven Einfluss auf die Gesundheitsversorgung in der gesamten Region haben wird.
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