Wegen der COVID-19-Pandemie konnten im Frühjahr 2020 viele Sprechstunden nicht mehr persönlich durchgeführt werden. Das Institut für komplementäre und integrative Medizin (IKI) hat früh auf Videokonsultationen umgestellt. Die wissenschaftliche Auswertung zeigt, dass sowohl Patienten wie Behandelnde Videokonsultationen positiv beurteilten und weiterempfehlen würden.
Um den Menschen als Ganzes zu berücksichtigen und die individuelle Situation von Patientinnen und Patienten beim Therapieplan einzubeziehen, ist eine gute Beziehung zwischen Patient und Behandler wichtig. Doch wie gut würde dies in einer Videosprechstunde funktionieren?
Die Studie zeigte, dass sowohl Patienten und Patientinnen wie Behandelnde das neue Setting als praktikabel und effizient bewertet haben. Als Vorteil hat sich unter anderem die Möglichkeit erwiesen, Verwandte oder Partner und Partnerinnen auch spontan an einer Konsultation teilnehmen zu lassen. Aber auch die Zeitersparnis wurde als positiver Faktor beurteilt. Insbesondere für Konsultationen, bei denen das Gespräch im Mittelpunkt stand, hat sich das Setting sehr bewährt.
Neben punktuellen technischen Schwierigkeiten hat sich aber vor allem die Anleitung für praktische Übungen, wie beispielsweise Akupressurtechniken, als grössere Herausforderung erwiesen. Eine gute Option für die Zukunft könnten daher hybride Settings sein: eine Kombination von digitalen und physischen Konsultationen. Damit liesse sich das Beste beider Settings kombinieren. Dafür müssen allerdings verschiedene etablierte Strukturen überdacht und wo nötig angepasst werden. Dazu gehört auch die Kostenerstattung.
Das IKI hat die Ergebnisse in einem kurzen Video zusammengefasst.