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Das USZ tut viel, um die Energieeffizienz stetig zu erhöhen

In einer Zielvereinbarung mit dem Kanton Zürich hat sich das USZ verpflichtet, die Energieeffizienz jährlich um 1.5 % zu steigern. Im Mai werden jeweils die entsprechenden Zahlen des letzten Jahres zusammengetragen. Wir haben beim Energiebeauftragten des USZ, Stefano Capstick, nachgefragt, wie sich diese 2023 entwickelt haben.

Stefano Capstick, bist Du zufrieden mit der jüngsten Entwicklung der Energieeffizienz am USZ?

Ja, wir konnten die mit dem Kanton vereinbarten Ziele übertreffen und die Energieeffizienz 2023 um 1.8% Prozent erhöhen. Unsere Verbesserungen sind allerdings nicht mehr ganz so hoch, wie sie zwischen 2012 und 2018 waren. Das hängt auch damit zusammen, dass bereits 2011 das Energiemanagement am USZ eingeführt wurde, was anfangs zu grossen Verbesserungen führte. Seit 2008 steigerten wir die Energieeffizienz um insgesamt 36.5% Prozent. Die seit 2008 realisierte Reduktion des Verbrauchs entspricht einem Jahresverbrauch von rund 1’000 Einfamilienhäusern.

Tun wir denn heute weniger?

Nein, wir tun immer noch sehr viel, um die Energieeffizienz ständig zu erhöhen. Aber es wird tendenziell herausfordernder, entsprechende Potenziale zu erschliessen.

Wo liegen denn die grössten Hebel?

Viel Potenzial liegt noch immer in der energetischen Sanierung von Gebäudehüllen, aber auch in der Installation von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Das bedeutet, dass wir bei hohen Aussentemperaturen im Sommer die kalte Abluft zur Vorkühlung der zugeführten Aussenluft verwenden. Heute funktionieren unsere Lüftungsanlagen zum grössten Teil mit diesem System. Daneben können wir uns weiter verbessern, indem wir moderne Förderpumpen für unsere Wärme- und Kältenetze verwenden. Und auch der Ersatz der Lüftungsventilatoren birgt noch Potenzial.

Wie sieht es bei der Beleuchtung aus?

Wir stellen die Leuchtstoffröhren kontinuierlich auf LED-Leuchten um. Sie brauchen für die gleiche Helligkeit zwei- bis dreimal weniger Strom. Der letzte grosse Hebel ist die Sanierung der Aufzüge am USZ.

Gibt es auch Entwicklungen, die den Energieverbrauch erhöhen?

Ja, durchaus. Die höheren Temperaturen im Sommer führen zu einem steigenden Kältebedarf des Spitals. Dies wird unseren Energieverbrauch erhöhen. Auf der anderen Seite wird die technologische Entwicklung dazu führen, dass die elektronischen Geräte immer sparsamer sein werden. Der Neubau Campus MITTE1|2 wird uns auch in Sachen Energieeffizienz einen grossen Schritt vorwärtsbringen. Daneben können aber alle Mitarbeitenden einen sehr wichtigen Teil dazu beitragen.

Woran denkst Du dabei in erster Linie?

Zum Beispiel, dass wir korrekt heizen und lüften sowie nicht benutzte Elektrogeräte ausschalten. Auf unserer Intranet-Seite finden sich eine ganze Reihe Tipps zum Energiesparen. Die grosse Wirkung, die die Mitarbeitenden beim Energiesparen haben, sahen wir sehr gut während der Energiekrise im Winter 2022/2023. Wir konnten eine Einsparung auf ihren Einsatz zurückführen, die dem Verbrauch von über 60 Einfamilienhäusern entsprach.

Bringen die Energiesparprojekte auch finanziell etwas?

Die Energiekosten des Unispitals betragen jährlich mehrere Millionen Franken. Mit unseren Massnahmen zur Effizienzsteigerung können wir auch Geld sparen. Zudem kommen wir in den Genuss einer Rückvergütung der Stadt Zürich, weil wir eine Zielvereinbarung abgeschlossen haben.

Die Energieeffizienz bezeichnet die verbrauchte Energie im Verhältnis zur erbrachten Spitalleistung. Auch externe Faktoren wie etwa die Aussentemperatur beeinflussen die Energieeffizienz. Die Senkung im Jahr 2020 lässt sich auf den Corona-Pandemie-bedingt erhöhten Lüftungsbedarf und die Reduktion der Spitalleistungen zurückführen. Im Jahr 2022 begründet sich der Rückgang durch den Rekordsommer mit entsprechend erhöhtem Kühlungsbedarf.

Stefano Capstick

Energiebeauftragter

Tel. +41 44 255 02 27