Jede achte Frau erkrankt im Verlauf ihres Lebens an Brustkrebs. Wird er früh erkannt, stehen die Überlebenschancen gut. Am Universitätsspital Zürich können sich Patientinnen nun mit einer Mammographie ohne die schmerzhafte Kompression der Brust untersuchen lassen: dank der Weltneuheit „Mamma-CT“.
Wer sich schon einmal einer Mammographie unterzogen hat, weiss: Die Röntgenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs kann sehr schmerzhaft sein. Denn die Brust wird durch zwei strahlendurchlässige Plexiglasplatten fixiert, woraufhin Druck ausgeübt wird. Das Universitätsspital Zürich kann nun als weltweit erstes Institut Mammographien ohne Kompression erstellen – dank eines sogenannten Spiral-Computertomographie-Geräts (kurz: Mamma-CT). Die Untersuchung erfolgt dabei im Liegen und nicht mehr im Stehen. Die Strahlendosis ist mit derjenigen von herkömmlichen Methoden vergleichbar.
Keine Angst mehr vor Schmerzen
Professor Andreas Boss, Leitender Arzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des USZ, weiss, dass die Vorsorgeuntersuchungen für viele Frauen eine emotionale Angelegenheit sind. „Einerseits ist da die verständliche Angst, an Brustkrebs zu erkranken“, sagt er. „Andererseits sorgen sich viele vor der Untersuchung an sich.“ Es komme vor, dass Frauen nach schmerzhaften Erfahrungen mit der herkömmlichen Methode nicht wiederkämen. Es wäre demnach viel erreicht, wenn das neue Gerät dafür sorgt, dass sich mehr Frauen einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen lassen – so dass Brustkrebs häufiger erkannt und behandelt werden kann.
Boss ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen überzeugt, dass das Mamma-CT zur Mammographie vergleichbare Ergebnisse liefert, jedoch ohne die schmerzhafte Kompression. In den letzten vier Jahren wurden fast 3000 Patientinnen untersucht, dabei konnten viele Brustkrebsfälle entdeckt werden, insbesondere bei Patientinnen, welche eine konventionelle Mammographie ablehnen.