Ärztin misst Blutdruck bei einer Patientin

Blutdruck

Der Blutdruck ist ein essentieller Parameter für den Gesundheitszustand des Herz-Kreislauf-Systems. Regelmässigen erhöhten Werten können auf ernsthafte Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Schlaganfall führen. Die regelmässige Überwachung des Blutdrucks ist daher entscheidend für die Prävention und Früherkennung von kardiovaskulären Gesundheitsproblemen.

Blutdruck Definition

Damit das Blut durch die Blutgefässe zu den Organen und den Geweben fliessen und Organe und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen kann muss es unter Druck stehen. Zwei Mechanismen sorgen dafür, dass dieser Druck aufrechterhalten wird: das Pumpen des Herzens und die Elastizität der Gefässwände. Wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut vorwärts pumpt, entsteht in den Arterien ein höherer Blutdruck (oberer, systolischer Druck). Wenn sich das Herz anschliessend entspannt und sich mit Blut nachfüllt, geht in den Arterien der Blutdruck zurück (unterer, diastolischer Druck).

Die Regulation des Blutdrucks erfolgt durch komplexe Mechanismen: Dazu gehören die Kontraktion und Entspannung von Herz und Blutgefässe, die Regulation des Blutvolumens durch die Nieren sowie auch hormonellen und neurologischen Mechanismen.

Blutdruckwerte und Gesundheit

Ein angemessener Blutdruck ist von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems. Blutdruck-Werte, die regelmässig über die Norm liegen, können das Risiko für Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall oder Nierenerkrankungen. Bei zu hohem Blutdruck spricht man von Hypertonie, bei zu tiefem von Hypotonie.

Da der hohe Blutdruck in der Regel keine Beschwerden verursacht, ist die Kontrolle des Blutdrucks wichtig. Durch regelmässige Messung des Blutdruckes und frühzeitige Behandlung von Blutdruck-Veränderungen können Komplikationen vermieden werden.

Blutdruck messen

Es gibt verschiedene Methoden zur Messung des Blutdrucks. Die direkte Methode, auch als invasive Methode bekannt, wird in klinischen Umgebungen wie der Intensivtherapie und im Operationssaal eingesetzt. Dabei wird meist eine periphere Arterie punktiert und ein Katheter mit einem Drucksensor verbunden. Die indirekte Methode, auch als nicht-invasive Methode bezeichnet, verwendet elektronischen Blutdruckmessgerät oder der auskultatorische Messung mit einem Stethoskop.

Bei der Blutdruckmessung können häufig Fehler auftreten. Diese Fehler beeinträchtigen die Genauigkeit der Messung und führen zu falschen Ergebnissen führen. Einige der häufigsten Fehler beim Blutdruck messen:

  • Unzureichende Ruhezeit vor der Messung oder Messung beim Beschwerde
  • Messung nach Kaffee/Tee oder ähnlichen Substanzen oder nach Tabak/Nikotin-Konsum
  • Verwendung einer falschen Manschettengrösse
  • Messung bei einer Arterie die nicht am Herzhöhe liegt (häufig beim Handgelenk Blutdruck Messgeräte)

Es ist wichtig, diese Fehler zu vermeiden, um genaue Messergebnisse zu erhalten und eine angemessene medizinische Beurteilung zu ermöglichen.

Ältere Dame misst sitzend ihren Blutdruck mit Messgerät

Tipps für genaue Blutdruckmessungen und zur Selbstmessung zu Hause

Um genaue Blutdruckmessungen zu gewährleisten, beachten Sie folgende Tipps:

  • Ruhen Sie sich vor der Messung mindestens 5 Minuten aus und vermeiden Sie körperliche Anstrengung, Kaffee/Tee oder ähnlichen Substanzen sowie Tabak/Nikotin-Konsum.
  • Achten Sie auf eine bequeme Position mit unterstütztem Rücken und entspannten Armen.
  • Platzieren Sie die Manschette auf Herzhöhe und stellen Sie sicher, dass sie fest, aber nicht zu eng sitzt.
  • Atmen Sie während der Messung ruhig und gleichmässig.
  • Nehmen Sie mind. 2 Messungen im Abstand von einigen Minuten und berechnen Sie den Durchschnitt.
  • Führen Sie ein Messprotokoll mit Datum, Uhrzeit und Werten.
  • Konsultieren Sie regelmässig Ihren Arzt und besprechen Sie die Ergebnisse.

Diastolische und systolischer Blutdruck

Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte unterschieden: Der systolische Blutdruck misst den Druck während des Herzschlags, wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht und sauerstoffreiches Blut in die Gefässe pumpt. Der diastolische Blutdruck misst den Druck auf die Gefässe, wenn der Herzmuskel entspannt ist. Sind einen oder beiden Werte über Norm für längeren Zeit, ist das Risiko von Herzkreislauf-Krankheiten erhöht.

Blutdruck Werte: Blutdruck Tabelle

Gemäss den Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Hypertonie gelten für Erwachsene über 18 Jahre folgende Werte:

Systolischer Wert Diastolischer Wert
Optimaler Blutdruck unter 120 mmHg unter 80 mmHg
Normaler Blutdruck 120 bis 129 mmHg 80 bis 84 mmHg
Hochnormaler Blutdruck 130 bis 138 mmHg 85 bis 89 mmHg
Leichter Bluthochdruck 140 bis 159 mmHg 90 bis 99 mmHg
Mässiger Bluthochdruck 160 bis 179 mmHg 100 bis 109 mmHg
Schwerer Bluthochdruck ab 180 mmHg ab 110 mmHg

Dass der Blutdruck im Tagesverlauf mal höher und mal niedriger ausfällt, ist völlig normal. Bei körperlicher Anstrengung nach Sport oder bei Stress, Schmerzen kann der Blutdruck ansteigen. Temperaturunterschiede oder auch Feinstaubbelastung beeinflussen ebenfalls die Werte des Blutdrucks

Normaler Blutdruck: Unterschied bei Frau/Mann

Die medizinischen Richtlinien für Blutdruckgrenzwerte gelten gleichermassen für erwachsene Frauen und Männer jeden Alters. Somit sind die Werte in der obigen Blutdrucktabelle für beide Geschlechter gültig. Allerdings kann das empfohlene Therapieziel für die medikamentöse Behandlung je nach Alter und Begleiterkrankungen des Patienten variieren.

Bluthochdruck und tiefer Blutdruck

Bluthochdruck, auch bekannt als Hypertonie, und tiefer Blutdruck, auch als Hypotonie bezeichnet, sind wichtige Gesundheitsindikatoren, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinflussen können.

  • Bluthochdruck (Hypertonie): Dieser Zustand, gekennzeichnet durch erhöhten Blutdruck in den Arterien, ist ein bekannter Risikofaktor für Herzkrankheiten, Schlaganfall und Nierenerkrankungen. Regelmässige Überwachung und angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Risiken zu minimieren und die Gesundheit zu erhalten.
  • Tiefer Blutdruck (Hypotonie): Niedriger Blutdruck bezieht sich auf einen ungewöhnlich niedrigen Druck in den Arterien. Manche Menschen leben mit einem ständig niedrigen Blutdruck, ohne es zu spüren. Dennoch kann niedriger Blutdruck Beschwerden verursachen, wie Schwindel, Müdigkeit oder Ohnmachtsanfälle. OrthostatischeHypotonie ist eine spezielle Form, bei der der Blutdruck stark abfällt, wenn man aufsteht, was zu Schwindel oder Schwarzwerden vor den Augen führen kann. Niedriger Blutdruck wird durch typische Beschwerden und Blutdruckmessungen diagnostiziert. Orthostatische Hypotonie wird durch Messungen im Liegen/Sitzen und direkt nach dem Aufstehen erkannt.

Blutdruck Prävention und Management

Durch die Umsetzung dieser Präventionsmassnahmen und die Aufrechterhaltung eines gesunden Lebensstils können Sie das Risiko von Blutdruckproblemen minimieren und Ihre allgemeine Gesundheit und Lebensqualität verbessern. Einige Tipps zur Prävention:

  • Gesunde Ernährung: Reduzieren Sie den Verzehr von salzigen, fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiss ist.
  • Regelmässige körperliche Aktivität: Betreiben Sie regelmässig Sport und körperliche Aktivität, um Ihr Herz-Kreislauf-System zu stärken und Ihr Gewicht zu kontrollieren. Dazu gehören Aerobic-Übungen, Krafttraining und Flexibilitätsübungen.
  • Gewichtsmanagement: Halten Sie ein gesundes Gewicht, da Übergewicht ein Risikofaktor für Bluthochdruck ist. Durch eine Kombination aus gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität können Sie Ihr Gewicht kontrollieren oder reduzieren.
  • Alkohol- und Tabak/Nikotinkonsum: Begrenzen Sie den Alkoholkonsum und vermeiden Sie das Rauchen, da diese Faktoren das Risiko für Bluthochdruck erhöhen können.
  • Stressmanagement: Finden Sie Wege, um Stress abzubauen und zu bewältigen, sei es durch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder regelmässige Pausen im Alltag.

Eine frühzeitige Erkennung von Bluthochdruck ist ebenfalls wichtig. Regelmässige ärztliche Untersuchungen und Blutdruckmessungen können dabei helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und angemessene Massnahmen zu ergreifen.

Bluthochdruck (Hypertonie) Sprechstunde

Die Hypertonie ist heutzutage ein wichtiger Bereich in der Allgemeinmedizin und wird in der Regel effektiv von Hausärzten behandelt. Jedoch benötigen einige Patientinnen und Patienten spezielle Betreuung und Untersuchungen, die wir in unserer Bluthochdruck-Sprechstunde anbieten. Dort klären wir seltene Ursachen von Hypertonie, optimieren Medikationen und können interventionelle Verfahren wie die Nierennervenablation anbieten.

Tel. +41 44 255 15 15
Selbstanmeldung

FAQ zum Thema Blutdruck

Ein normaler Blutdruck liegt in der Regel bei einem systolischen Wert von weniger als 140 mmHg und einem diastolischen Wert von weniger als 90 mmHg beim Messungen beim Arzt. Zu Hause soll den Blutdruck weniger als 135/85 liegen.

Beim Kauf eines Blutdruckmessgeräts ist es wichtig, auf die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit zu achten. Stellen Sie sicher, dass das Gerät von einer zuverlässigen Marke stammt, und wissenschaftlich validiert ist.

Den Blutdruck kann man durch einen gesunden Lebensstil, regelmässige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und Alkohol sowie den Verzicht auf Tabak/Nikotin Konsum senken. In meisten Fällen wird die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten erforderlich sein.

Der Blutdruck entsteht durch die Pumpkraft des Herzens, die das Blut durch die Blutgefässe drückt. Der systolische Druck entsteht, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in die Arterien pumpt, während der diastolische Druck den Druck während der Entspannungsphase des Herzens darstellt

Ein Blutdruckmessgerät besteht aus einer Manschette, einem Manometer und einer Pumpe. Die Manschette wird um den Arm gelegt und aufgeblasen, um den Blutfluss zu stoppen. Das Manometer misst den Druck in der Manschette, während die Luft langsam entweicht, und zeigt den systolischen und diastolischen Blutdruck an. Die Technologie in modernen Geräten verwendet Sensoren, um die Schwingungen zu erfassen, die durch die pulsschlagenden Blutgefässe erzeugt werden.

Bei Stress kann der Blutdruck vorübergehend ansteigen. Die Reaktion des Körpers auf Stress kann individuell variieren, die Normwerte um einen normalen oder erhöhten Blutdruck zu definieren sind «in Ruhe». Der Blutdruck beim Stress spielt deshalb keine Rolle beim Diagnose.

Die Selbst Messung des Blutdruckes wird ist morgens vor dem Frühstück, nach einer Ruhepause und vor Medikamenten-Einnahmen empfohlen. Um Veränderung des Blutdruckes zu beobachten ist ein Langzeit Blutdruck–Messung über 24 Stunden notwendig.

Während körperlicher Belastung kann der Blutdruck vorübergehend ansteigen, um den erhöhten Bedarf an Sauerstoff und Nährstoffen zu decken. Dies ist eine normale Reaktion des Körpers und ist abhängig von Blutdruck in Ruhe und Training-Status. Unter Belastung gelten Blutdruck Normalwerte von etwa 190 bis 220 mmHg.

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