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Blasenkrebs im Fokus: Neue Ansätze für Therapie und Lebensqualität

Minimalinvasive Chirurgie, Organerhalt und innovative Medikamente standen im Mittelpunkt der Patientenakademie Blasenkrebs. Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in moderne Therapiemöglichkeiten und zeigte, wie Fortschritte in Technik und Betreuung die Lebensqualität von Betroffenen verbessern.

Ganzheitliche Betreuung im Fokus

Die Veranstaltung begann mit der Begrüssung durch Prof. Dr. Matthias Guckenberger, Direktor der Klinik für Radioonkologie. Er hob die interdisziplinäre Zusammenarbeit hervor, die für die Behandlung von Blasenkrebs essenziell ist: „Es reicht nicht aus, nur einen Spezialisten zu haben. Wir brauchen ein Team aus Onkologen, Urologen, Strahlentherapeuten und Pflegepersonal.“ Das CCCZ verfolgt dabei den Anspruch, Patienten nicht nur medizinisch, sondern auch auf persönlicher Ebene umfassend zu unterstützen.

Minimalinvasive Chirurgie: Fortschritt durch Technik

PD Dr. Ashkan Mortezavi stellte die Vorteile der robotergestützten Blasenoperation vor. „Mit der Einführung des Da-Vinci-Operationsroboters können wir heute die Blase minimalinvasiv entfernen und rekonstruieren“, erklärte er. Dies reduziere nicht nur Blutverlust und Schmerzen, sondern verkürze auch die Erholungszeit. Studien zeigten, dass Patienten und Patientinnen nach einer roboter-assistierten Operation seltener Komplikationen erleiden und schneller in den Alltag zurückkehren können.

Organerhaltende Therapie als Alternative

Für Patienten und Patientinnen, bei denen der Blasenkrebs noch nicht weit fortgeschritten ist, bietet die trimodale Therapie eine Alternative zur Blasenentfernung. Diese kombiniert Strahlen- und Chemotherapie, um die Blase zu erhalten. Prof. Guckenberger betonte: „Bei geeigneten Patienten und Patientinnen bietet der Organerhalt die gleiche Heilungschance wie eine operative Entfernung der Blase und bewahrt dabei die Lebensqualität.“ Die Entscheidung müsse jedoch individuell und in enger Abstimmung mit den behandelnden Fachpersonen getroffen werden.

Neue medikamentöse Ansätze bei Metastasen

Prof. Dr. Anja Lorch erläuterte Fortschritte in der Behandlung von metastasiertem Blasenkrebs. „Seit 2024 setzen wir auf die Kombination aus Immuntherapie und Antikörper-Wirkstoff-Konjugat“, erklärte sie. Eine Studie hat gezeigt, dass diese Therapie die Überlebenszeit im Vergleich zur bislang standardmässig eingesetzten Chemotherapie verdoppeln kann. Trotz meist im Verlauf auftretenden Nebenwirkungen in unterschiedlicher Ausprägung sei die Behandlungen in der Regel insgesamt gut verträglich. Die Betroffenen hätten in den allermeisten Fällen eine gute Lebensqualität.

Unterstützung durch spezialisierte Pflege

Carla Civelli, Fachexpertin für Stoma- und Kontinenzberatung, sprach über die Begleitung von Patienten und Patientinnen, die ein Urostoma benötigen. Sie betonte: „Eine enge Betreuung vor und nach der Operation hilft den Betroffenen, sich sicher im Umgang mit ihrer neuen Lebenssituation zu fühlen.“ Neben der technischen Beratung hilft auch der Kontakt zu Selbsthilfegruppen, um die soziale Einbindung zu stärken und den Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenssituationen zu fördern, wodurch Betroffene zusätzliche Unterstützung und wertvolle Erfahrungen erhalten können.

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CCCZ Patientenakademie