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Biomarker sagen Reaktion auf Immuntherapie bei Hautkrebs voraus

Eine Immuntherapie bei Hautkrebs wirkt nicht bei allen Patienten gleich gut. In einer Anfang Januar im Nature Medicine publizierten Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, dass es Biomarker gibt, die anzeigen, ob Patienten auf die Immuntherapie ansprechen oder nicht.

​Bei Tumorerkrankungen bedienen sich Tumorzellen sogenannter Immun-Checkpoints, um der Erkennung durch das Immunsystem zu entkommen. Dieses Wissen führte zur Entwicklung von Immun-Checkpoint-Hemmern (Inhibitoren), die immunsupprimierende Signale „abschalten“. Auf diese Weise kann das Immunsystem des Organismus die entarteten Krebszellen erkennen und bekämpfen. Auch wenn viele Patientinnen und Patienten dank dieser Immuntherapie länger überleben, spricht eine grosse Anzahl Patienten nicht dauerhaft auf diese Therapie an.

Deshalb untersuchten Forscher der Universität Zürich, des UniversitätsSpitals Zürich und anderer Institutionen in der im Nature Medicine veröffentlichten Studie «High-dimensional_single-cell analysis predicts response to anti-PD-1 immunotherapy», wie man die Reaktion auf die Anti-PD-1-Immuntherapie bei schwarzem Hautkrebs voraussagen kann.

Zellen des Immunsystems unterscheiden sich 

Die Forschergruppe hat in der Studie die Immunzellen im Blut von 20 Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Hautkrebs vor und nach 12 Wochen Immuntherapeutikum mittels neuester Technik – mit welcher bis zu 50 verschiedene Marker gleichzeitig erfasst werden können – untersucht. Dabei kam heraus, dass sich die klassischen Monozyten (die im Blut zirkulierenden Zellen des Immunsystems) vor der Behandlung unterscheiden, je nachdem, ob die Patienten auf die Immuntherapie mit Anti-PD-1 ansprechen oder nicht. Diese Ergebnisse wurden bei 31 anderen Patienten mit einer herkömmlichen Methode (Durchflusszytometrie) bestätigt.

«Bis jetzt gibt es kaum Möglichkeiten, vorauszusagen, welche Patienten auf die Anti-PD-1-Immuntherapie ansprechen oder nicht», erklärt Sabrina Schindler, Doktorandin an der Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals Zürich. Aufgrund der Resultate der Studie schlägt die Forschergruppe vor, die Population von klassischen Monozyten als einen neuen voraussagenden Biomarker für Therapieentscheidungen in der Klinik zu verwenden. «Patienten mit metastasiertem Hautkrebs sind in der Regel sehr krank und haben wenig Zeit, verschiedene Therapien zu testen. Mit der Identifikation von Biomarkern kann die Behandlung auf die Patienten zugeschnitten werden. Patienten, die auf die Immuntherapie wahrscheinlich nicht ansprechen, können direkt mit einer anderen Methode behandelt werden», erläutert Sabrina Schindler.

Die gewonnenen Erkenntnisse müssen nun in unabhängigen Studien mit höheren Patientenzahlen angewandt werden, bevor sie klinisch umsetzbar sind.