Die Dermatologische Klinik des USZ wurde als erste Klinik im USZ im Mai 2022 im Rahmen eines nationalen Projekts zur Förderung der Gesundheitskompetenz als «Selbsthilfefreundlich» ausgezeichnet. Nun wurde dieses vom Bund geförderte Zertifikat erneuert.
Thomas Kündig, weshalb ist Selbsthilfe in der Dermatologie so wichtig?
Es gibt dafür aus meiner Sicht vor allem zwei Gründe: Erstens sind viele Hautkrankheiten sehr häufig, z.B. Allergien und Ekzeme, aber auch verschiedene Formen von Hautkrebs. Zweitens sehen die Patientinnen und Patienten die Hautveränderungen selbst. Je besser sie informiert sind, desto eher reagieren sie richtig und können selbst zum Behandlungserfolg beitragen.
Wie erlangt eine Klinik denn das Label als «Selbsthilfefreundlich»?
Hierfür müssen diverse Qualitätskriterien erfüllt sein. Insbesondere muss eine regelmässige Zusammenarbeit mit Mitgliedern von Selbsthilfegruppen nachgewiesen werden, z.B. indem das Spital bei externen Informationsveranstaltungen und internen Weiterbildungen Selbsthilfegruppen mit einbindet. Zudem müssen Patienten sowie deren Angehörige systematisch über Selbsthilfe-Angebote in der Region informiert werden.
Was unternimmt die Dermatologische Klinik am USZ konkret?
Wir organisieren mehrmals jährlich Patienteninformationsveranstaltungen, z.B. zu Hautkrebs, Neurodermitis, Schuppenflechte, Allergien oder auch selteneren Krankheiten. Dabei bieten wir den entsprechenden Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, diese mitzugestalten. Es ist eine Win-Win-Situation: Die Selbsthilfegruppen bewerben unsere Veranstaltungen, sodass diese gut besucht sind. Und umgekehrt kann sich die Selbsthilfegruppe selbst vorstellen, was für diejenigen Patienten interessant ist, die das Angebot noch nicht kennen.
Seit wann engagiert sich die Klinik in diesem Bereich?
Die Klinik arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit Selbsthilfeorganisationen zusammen, wie namentlich mit der Melanom-Selbsthilfegruppe und Lymphom-Schweiz. In verschiedenen Selbsthilfeorganisationen engagieren sich zudem Kaderärztinnen und -ärzte der Klinik im Vorstand resp. Stiftungsrat, wie beispielsweise bei aha! Allergiezentrum Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Psoriasis und Vitiligo (SPVG), und unterstützen diese dadurch mit ihrer Fachexpertise.