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Same Day Surgery: Ankommen, umziehen, operieren

Mit «Same Day Surgery» profitieren Patientinnen und Patienten von reduzierten Wartezeiten und kürzerem Spitalaufenthalt.

Seit es ambulante Operationen gibt, hat sich auch der Prozess vor Operationen mit mehrtägigem Spitalaufenthalt gewandelt. Voruntersuchungen, wie Blutentnahmen oder Röntgenbilder, werden im Vorfeld durch den Hausarzt gemacht. Dasselbe gilt für Aufklärungsgespräche mit dem Team der Anästhesie und der Chirurgin oder dem Chirurgen. Noch vor einigen Jahren wurde dies alles am Tag vor der Operation im Spital gemacht – obwohl diese Untersuchungen keinen Spitalaufenthalt erfordern. Mit der sogenannten «Same Day Surgery» fällt dieser vorzeitige Eintritt weg. Die Patientinnen und Patienten treten am Operationstag auf einer der «Same Day Surgery»-Stationen des USZ ein und werden erst nach der Operation auf die eigentliche Zielstation des Fachgebiets verlegt.

Prozesse als entscheidender Erfolgsfaktor

Sie liegen nahe an den Operationssälen, die beiden «Same Day Surgery»-Eintrittsstationen des USZ. Das ist Teil des Konzepts. Die Zeit vom Eintritt bis zur Operation soll für Patientinnen und Patienten durch optimierte Abläufe möglichst kurz gehalten werden. «Same Day Surgery» verkürzt also den Spitalaufenthalt vor der Operation, und sollte nicht mit ambulanten Behandlungen verwechselt werden. «Unser Ziel ist es, dass Patientinnen und Patienten nur eineinhalb Stunden vor Operationsstart eintreten», erklärt Susanne Blum Lord, Co-Leiterin ad interim der «Same Day Surgery»-Abteilung. Die Prozesse möglichst reibungslos zu gestalten, ist die grösste Herausforderung bei «Same Day Surgery», betont Susanne Blum Lord. «Es sind verschiedene Fachgebiete und Professionen involviert, da braucht es eine gute Abstimmung. Kommt eine Fachperson zu spät, hat das Auswirkungen auf alle anderen Beteiligten im Prozess. Wir entwickeln den Ablauf darum laufend weiter.»

Gut für Patienten und die Bettenauslastung

Die Vorteile von «Same Day Surgery» für die Patientinnen und Patienten liegen auf der Hand: Die Nacht vor der Operation im eigenen Zuhause zu verbringen, ist angenehmer als im Spitalbett. Doch auch bezüglich der steigenden Gesundheitskosten hat «Same Day Surgery» klare Vorteile. Denn ein Spitalbett kostet viel. Und das auch, wenn die Person kaum  Pflegeleistungen und keine Behandlungen benötigt. Darum ist es sinnvoll, Betten nur mit Patientinnen und Patienten zu belegen, die auch wirklich auf eine Spitalbehandlung angewiesen sind. Zudem kann die Bettenauslastung des Spitals damit optimal gestaltet werden: «Dadurch, dass die Patientinnen und Patienten erst nach der Operation auf der eigentlichen Zielstation eintreffen, können sie beispielsweise den Platz einer am Morgen ausgetretenen Person erhalten. Das trägt dazu bei, die Bettenauslastung zu optimieren», erläutert Erika Lindgren, die zweite Co Leiterin ad interim der «Same Day Surgery»-Station, das Prinzip.

Enge Begleitung der Patientinnen

Am Vortag des Spitaleintritts rufen die Mitarbeitenden der Bettendisposition die Patentinnen und Patienten an und wiederholen mit ihnen das Prozedere: Bis wann dürfen sie essen? Was müssen sie mitbringen? Was gilt es sonst zu beachten? «Durch diese Gespräche erhalten die Patienten Sicherheit in der Vorbereitung zu Hause. Es gibt bei uns dadurch kaum Zwischenfälle, die die Durchführung der Operation gefährden», begründet Erika Lindgren das Vorgehen.

«Same Day Surgery» hat kaum Grenzen

Doch gibt es auch Operationen, bei denen kein «Same Day Surgery» möglich ist? «Es gibt nur wenige geplante Operationen, die nicht mit dem Spitaleintritt am selben Tag erfolgen können. Beispielsweise, wenn eine Behandlung vor der Operation notwendig ist, die einen Spitalaufenthalt erfordert», erklärt Susanne Blum Lord. Entsprechend können bereits viele profitieren – Tendenz steigend.

Same Day Surgery in Bildern