Wenn eine solche Therapie die Beschwerden nicht genügend lindert, ist die optimale Therapie meist eine kombinierte Behandlung aus entzündungs- und schmerzlindernder Medikation, Medikamenten zur Erleichterung des Wasserlösens und eine Beckenbodenphysiotherapie.
Ablauf
Als Erstes erfolgt ein kurzes Gespräch, um die möglichen Ursachen der Prostataentzündung zu ergründen. Um ein möglicherweise zugrundeliegendes Bakterium der Entzündung zu identifizieren, werden wir mehrere Urinproben abnehmen. Teilweise führen wir auch eine Blutuntersuchung durch. Hiermit kann der Schweregrad der Entzündung abgeschätzt werden. Eine körperliche und ultraschallgesteuerte Untersuchung der Nieren, der Harnblase und der Prostata runden den Arztbesuch ab. Falls zusätzlich eine Störung der Harnblasenentleerung vorliegt, legen wir vorübergehend auch einen Katheter in die Harnblase ein, dies um den verunreinigten Urin abzuleiten.
Bei leichten bis mittleren Schweregraden kann eine ambulante Behandlung angestrebt werden. Die Patienten nehmen dabei ein Antibiotikum in Tablettenform ein oder kommen täglich zu uns zur Antibiotikatherapie über eine Vene. Regelmässige ärztliche Kontrollen sind nötig, um eine Verschlechterung der Prostatentzündung frühzeitig zu erkennen. Bei mittleren bis höheren Schweregraden ist eine stationäre Therapie mit Antibiose über eine Vene mit engmaschiger Überwachung unumgänglich. Bei gutem Therapieansprechen ist eine Entlassung nach Hause nach drei bis ca. fünf Tagen meist möglich unter der Voraussetzung, dass die verschriebene antibiotische Therapie zu Hause fortgeführt werden kann (oftmals für insgesamt drei Wochen).
Falls die Prostata den Harnabfluss entscheidend behindert und eine medikamentöse Therapie nicht ausreicht, kann die Prostata nach Ausbehandlung des Infektes operativ behandelt werden. Eine Prostataoperation im Infekt stellt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Meist kann die Operation über die Harnröhre durchgeführt werden, wobei kein Schnitt von Aussen notwendig ist.