Doktorarbeiten am Zentrum für Alter und Mobilität

Mit meiner Dissertation möchte ich den Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Muskelgesundheit bei älteren Menschen während ihrem Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik untersuchen. Zum einen werde ich überprüfen, ob bei Eintritt in die Rehabilitationsklinik ein Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Muskelgesundheit (der muskulären Leistungsfähigkeit und der Muskelmasse) festgestellt werden kann. Zum anderen möchte ich der interessanten Frage nachgehen, ob verbesserte Vitamin D-Serumkonzentrationen in einem Rehabilitationsverlauf von vier Wochen mit einer verbesserten Muskelgesundheit assoziiert sind.

Diese Arbeit nutzt Daten, die im Rahmen der PUSH-Studie in einer Klinik für muskulosekelettale und neurologische Rehabilitation im Kanton Wallis erfasst werden (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT03422263). Die Zielpopulation sind Patientinnen und Patienten über 65 Jahre in der zumeist vier Wochen andauernden stationären Rehabilitation. Zur Optimierung der Rehabilitationsergebnisse wird unter anderem der Vitamin D-Wert am Anfang des Aufenthalts bestimmt und korrigiert, falls ein Mangel vorliegt. Die Muskelfunktion wird bei Eintritt und nach vier Wochen Rehabilitation mittels 6-Minuten-Gehtest, Handgreifkrafttest (beides muskuläre Leistungsfähigkeit) und die Muskelmasse mittels Ultraschallmethode bestimmt.

Ziel ist, die Daten von mindestens 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern analysieren zu können. Die endgültigen Resultate sollten bis Ende 2019 vorliegen.

Devine S. Frundi   

Unterstützt durch: Berner Klinik Montana, Baugarten Stiftung „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“, Zentrum Alter und Mobilität, Universität Zürich.

In meiner Doktorarbeit untersuche ich, ob Vitamin D- und Magnesium-Blutspiegel mit der Ausdauer, Muskelkraft und Müdigkeit (Fatigue) zusammenhängen. Diese Untersuchung findet bei Patientinnen und Patienten im Alter von 65 Jahren und darüber in einer Rehabilitationsklinik statt.

In der Literatur ist bisher ungenügend geklärt, inwieweit die Muskelgesundheit bei älteren Menschen neben einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung zusätzlich von einer besseren Magnesium-Versorgung profitiert. Mit meiner Doktorarbeit will ich dieser Fragestellung nachgehen und anhand von Querschnitts- und prospektiven Daten einen Beitrag zur Beantwortung derselben leisten.

Die Daten werden in einer Klinik für muskuloskettale und neurologische Rehabilitation im Wallis im Rahmen der PUSH-Studie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT03422263) erhoben. Zu den Untersuchungsmethoden gehören ein 6-Minuten-Gehtest (Ausdauer), der Handgreifkrafttest und ein Fragebogen zur Müdigkeit (Fatigue) sowie Blutuntersuchungen zur Vitamin D- und Magnesium-Versorgung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Eva Kettig

Unterstützt durch: Berner Klinik Montana, Baugarten Stiftung „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“, Zentrum Alter und Mobilität, Universität Zürich.

Als Diabetes Mellitus bezeichnet man Erkrankungen, bei denen der Zuckerstoffwechsel gestört ist. Die häufigste Form ist der Diabetes mellitus Typ 2, bei dem es zu einer Resistenz gegen das körpereigene Hormon Insulin kommt; dieses Hormon ist unter anderem für die Aufnahme von Zucker in die Zellen verantwortlich. Demnach ist beim Typ 2 Diabetes der Zuckerspiegel im Blut zu hoch, was auf Dauer, neben anderen Mechanismen, zu schweren Nerven-, Gefäss- und Organschäden führt. Diese Form von Diabetes tritt vor allem bei Übergewicht sowie ungesundem Lebensstil auf und nimmt im Alter zu. Ausserdem wird angenommen, dass auch eine genetische Veranlagung als Ursache vorliegen kann.

Die aus dem Diabetes resultierenden Komplikationen können zu starken, chronischen Schmerzen führen. Es kann zu Nierenversagen bis hin zur Dialysepflicht, zu Herzinfarkten und Schlaganfällen kommen. Die Herzerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen bei Personen mit Diabetes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass allein in der Europäischen Union bereits mehr als 60 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sind und diese Zahl noch weiter steigen wird. Dementsprechend verursacht diese Krankheit hohe Kosten für die Gesundheitssysteme und ist allem voran eine grosse Bürde für die Betroffenen. Leider erzielen die Änderung des Lebensstils und die Einnahme von Medikamenten oft keinen ausreichenden Behandlungserfolg. Deshalb benötigen wir dringend neue Präventions- und Therapieansätze, um die Entwicklung von Diabetes und seiner Komplikationen zu verhindern.

Bisherige Studien aus der Grundlagenforschung zeigen, dass Vitamin D an Rezeptoren von Betazellen der Bauchspeicheldrüse bindet, welche das Insulin produzieren. Ausserdem ist bekannt, dass ein Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für die Entwicklung von Diabetes darstellt. Die Resultate bisheriger Untersuchungen des Effektes einer Vitamin-D-Gabe auf den Zuckerstoffwechsel und die Entwicklung von Diabetes sind aber nicht eindeutig. Es bleibt daher die Frage offen, ob bei der Entwicklung eines Diabetes Typ 2 und seiner Komplikationen tatsächlich ein Vitamin-D-Mangel als Mitursache vorliegen kann.

In meiner Dissertation untersuche ich die Daten von einer randomisierten, kontrollierten klinischen Studie (Zurich Multiple Endpoint Vitamin D Trial in Knee OA Patients, ClinicalTrials.gov Identifier: NCT00599807). Bei allen Patienten und Patientinnen wurden mehrmals im Verlauf von zwei Jahren der Zucker- und Insulinspiegel gemessen. Die Frage ist, ob sich eine niedrigere vs. eine höhere Vitamin-D-Supplementierung positiv(-er) auf den Zuckerstoffwechsel auswirkt. Ich möchte mit meiner Dissertation einen Beitrag leisten zur Verbesserung der Prävention und zur Behandlung von Diabetes und seiner Komplikationen wie die der Herz- und Kreislauferkrankungen.

Martin Grübler

Unterstützt vom Swiss National Foundations Professorship Grant PP00B-114864 sowie von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Die Häufigkeit an Sturzereignissen nimmt mit dem Alter zu: Ein Drittel der 65-jährigen Personen, und die Hälfte aller 80-jährigen Personen stürzen mindestens einmal im Jahr. Die Folgen sind Notfalleinweisungen, Knochenbrüche und stationäre Aufenthalte. Nach erlebtem Sturz erhöht sich das Risiko eines erneuten Sturzes. Zudem tragen Stürze und deren Folgen zu einem grossen Anteil der Gesundheitskosten bei älteren Erwachsenen bei. Hinsichtlich dem stetig wachsenden Segement der älteren Bevölkerung ergibt sich die Notwendigkeit einer prophylaktisch orientierten Medizin zur Prävention von Stürzen und deren Folgen im Alter, die auch psycho-soziale Aspekte wie die Wohnsituation mit einschliesst.

Die bisherige Forschung zeigt unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Sturzrisiko und Wohnsituation bei älteren Erwachsenen. Verschiedene Studien weisen auf vermehrte Hospitalisationen bei alleine lebenden, älteren Erwachsenen hin, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung hinsichtlich des Geschlechts und der jeweiligen Wohnsituation. Zudem wird die Lebenssituation immer wieder als wichtiger Sturzrisikofaktor erwähnt.

In der aktuellen Forschung ist nicht ausreichend geklärt, ob alleinlebende ältere Menschen eine schlechtere psychische Gesundheit haben und inwieweit sich das auf das Sturzrisiko auswirkt.

In meiner Dissertation versuche ich einerseits die Frage zu klären, ob alleinlebende ältere Personen ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen und andererseits, ob das Sturzrisiko von der psychischen Gesundheit der Betroffenen beeinflusst wird.

Die verwendeten Daten stammen aus den Arbeiten „The Zurich Disability Prevention Trial“ (ZDPT, ClinicalTrials.gov Identifier: NCT01017354), dem „Zurich Hip Fracture Trial“ (NCT00133640) und dem „The Zurich Multiple Endpoint Vitamin D Trial in Knee OA Patients“ (NCT00599807).

Kilian Brändle

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Angesichts ihrer Häufigkeit und den teils schwerwiegenden Folgen stellen Stürze ein erhebliches Gesundheitsrisiko für ältere Menschen dar.

Hat ein Sturz jedoch keine spürbaren Folgen (z.B. Verletzung), wird dieser häufig schnell wieder vergessen. Auch sogenannte Stolperstürze werden leider oft verharmlost. Heute weiss man jedoch, dass es sehr wichtig ist, jedes Sturzereignis zu erfassen. Denn bereits nach einem einzigen Sturz, ist das Risiko weitere Stürze zu erleiden signifikant erhöht.

Sowohl die Sturzprävention als auch das frühzeitige Erfassung des Sturzrisikos sind deshalb wichtige Forschungsschwerpunkte in der Geriatrie.

Die Methode zur Erfassung der Sturzereignisse unterscheidet sich stark zwischen den verschiedenen Studien. Häufig verwendete Methoden sind zum Beispiel Telefonbefragung, Visiten, „Sturz-Hotline“, Sturzkalender, Studientagebuch oder Postkarten. Zum Teil werden auch verschiedene Methoden in Kombination verwendet. Welche dieser Methoden Sturzereignisse am zuverlässigsten erfasst, ist bis heute nicht geklärt.

Die Erfassung von Stürzen basiert heute fast ausschliesslich auf den Aussagen der Teilnehmer. Es besteht die Gefahr, dass die Anzahl der Sturzereignisse unterschätzt wird. Nur wenn alle Sturzereignisse exakt erfasst werden können, sind valide Aussagen über das individuelle Sturzrisiko und die Wirksamkeit einer Massnahme möglich. Mein Ziel ist es deshalb, mit meiner Dissertation herauszufinden, welche Methode die Anzahl Sturzereignisse am zuverlässigsten erfasst. Die Grundlage für meine Analyse bilden zwei abgeschlossene, randomisierte klinische Studien, die hier am ZAM durchgeführt worden sind (ZDPT Studie und Zürcher Hüftfrakturstudie) und bei denen verschiedene Sturzerfassungsmethoden angewendet wurden. Für meine Dissertation werden alle Stürze systematisch erfasst und bezüglich ihrer Häufigkeit und dem Verletzungsmuster in Abhängigkeit der Erfassungmethode analysiert.

Mein Ziel war es, mit meiner Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur Qualitätssicherung zukünftiger  Forschungsarbeiten, in Bezug auf die Sturzerfassung, zu leisten.

Die Arbeit wurde publiziert unter dem Titel „Which Method of Fall Ascertainment Captures the Most Falls in Prefrail and Frail Seniors?“.

Corina Teister

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“

Diverse klinische Studien haben gezeigt, dass mit dem Alter die Muskel- und Knochenmasse abnimmt und sich der Gleichgewichtssinn verschlechtert. Diese Faktoren tragen massgeblich zu einem erhöhten Sturz- und somit zu einem höheren Fraktur-Risiko bei.

Hüftfrakturen sind häufig und haben schwerwiegende Folgen. Im ersten Jahr nach dem Hüftbruch haben 50% der Patienten bleibende funktionelle Einschränkungen, 10% brechen die 2te Hüfte, 30% verlieren Ihre Unabhängigkeit, und 15 bis 25% sterben. Durch die Einschränkung der Funktionalität und Mobilität  vermindern sich die Muskelmasse und die Knochendichte zusätzlich was zu einem hohen Sturzrisiko und Knochenbruchrisiko beiträgt.

Höchste Priorität nach einer operativ behandelten Hüftfraktur hat deshalb die Rehabilitation und die Wiederherstellung der Muskelfunktion und der Mobilität. Diese ist für ein selbstständiges Leben im Alltag unentbehrlich.

Mit meiner Dissertation wollte ich herauszufinden, ob und zu welchem Zeitpunkt in den ersten 12 Monaten nach dem Hüftbruch die Patienten wieder denselben motorischen Zustand wie vor dem Bruchereignis erreichen. Das heisst, dass sie ihre Alltagsaktivitäten wieder gleich gut ausführen können. Ausserdem wollte ich untersuchen, welche Untersuchungsmethode am geeignetsten sind, um die funktionellen Fähigkeiten zu erfassen.

Die Erholung der funktionellen Fähigkeiten nach einer Hüftfraktur hat eine lebenserhaltende Bedeutung und bedingt eine gute Zusammenarbeit zwischen den Patienten und dem medizinischen Personal. Mit meiner Arbeit habe ich einen Beitrag geleistet um die funktionelle Rehabilitation nach einer Hüftfraktur zu verbessern.

Die Arbeit wurde publiziert unter dem Titel „Timeline of functional recovery after hip fracture in seniors aged 65 and older: a prospective observational analysis„.

Malgorzata Trombik

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Die spinale Stenose bezeichnet einen verengten Wirbelkörperkanal. Dieser tritt vor allem im Alter aufgrund häufiger Vorwölbung von Bandscheiben in den Spinalkanal, verdickter Bandstrukturen und arthrotisch veränderten Knochenstrukturen im Bereich der Wirbelkörper auf. Die daraus resultierende Kompression der im Wirbelkanal liegenden Nervenstrukturen führt zu zunehmenden Schmerzen und motorischen respektive sensiblen Ausfällen im Bereich der Beine. Bei leichteren Fällen kann Physiotherapie die Beschwerden der Spinalkanalstenose mittels Rücken-stabilisierender Massnahmen lindern.

Eine alternative zur Physiotherapie kann eine Operation sein. Viele Studien zeigen jedoch erst bei schwerer Symptomatik, mit fehlender Besserung physiotherapeutischer Massnahmen, einen Nutzen einer Operation. Dabei können einzeln oder auch kombiniert mehrere Operationsmethoden durchgeführt werden. Welche Methode in welcher Situation einer anderen überlegen ist, ist jedoch nicht abschliessend beurteilbar – eine Dekompressions-Operation nur auf einer Ebene (d.h. ein Wirbelkörper betreffend) oder auch auf mehreren Ebenen? Unterschiedliche Resultate aus früheren Studien sind auch mit der Frage des Vorteils einer zusätzlichen Fusion oder Spondylodese (d.h. Versteifung der Wirbelkörper mit Schrauben und Stäben) verknüpft.

Ich habe in meiner Dissertation die Daten von zwei schweizerischen Zentren mit über 500 Patienten/-innen untersucht. Bei allen Patenten wurden vor und nach der Operation die Schmerzen und die Funktion erfasst. Meine Fragestellung war folgende:

  • Welche Unterschiede zeigen sich bei den Patienten/-innen bezüglich prä- und postoperativen Schmerzen, neurologischen Funktionen und Einschränkungen im täglichen Leben (aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Operationsmethoden)?
  • Bis zu welcher Zeit nach der Operation ist noch eine Verbesserung der Schmerzen, der neurologischen Funktionen und alltäglicher Behinderungen zu erwarten?

Ich möchte mit meiner Dissertation einen Beitrag leisten in der optimalen Behandlung älterer Patienten mit einer eingeschränkten Funktion aufgrund eines verengten Wirbelkörperkanal.

Thomas Degen

In meiner Doktorarbeit untersuche ich die Auswirkung der Polypharmazie auf die Nierenfunktion. Dazu analysiere ich Daten, welche während der Zürcher Knie-Arthrose Studie über 7 Jahre gesammelt wurden. Rund 273 Probandinnen und Probanden wurden nach  dem Einsatz einer Knieprothese während 2 Jahren alle 6 Monate untersucht. Dabei wurden, unter anderem, jedes Mal die eingenommenen Medikamente erfasst sowie die Nierenfunktion geprüft. Es wird also eine relevante Aussage gemacht werden können wie die Nieren mit so vielen Medikamenten umgehen.

Ich möchte mit meiner Dissertation einen Beitrag leisten in der medikamentösen Behandlung älterer Menschen. Das Ziel ist, die Anzahl der Medikamente und deren Interaktionen möglichst gering zu halten und somit die Nieren wie auch die Leber älterer Patienten zu schützen.

Rahel Ernst

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Arthrose ist die häufigste muskuloskelettale Erkrankung bei Senioren und weltweit eine der Hauptursachen für körperliche Einschränkungen. Schmerz und funktionelle Beeinträchtigung gehören dabei zu den wichtigsten Symptomen. Sind die konservativen Therapieansätze erschöpft, bleibt als letzte Option meist nur der künstliche Gelenkersatz.

Mit der Alterung der Bevölkerung nimmt auch die Häufigkeit von Kniearthrose, und folglich die Zahl an Knieersatzoperationen zu. Gleichzeitig steht die Lebensqualität, als globales Outcome jeder therapeutischen Intervention, immer mehr im Fokus.

Grosse Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass ältere Menschen mit einem höheren Vitamin D Spiegel ein geringeres Auftreten von Kniearthrose haben. Weiter scheint sich das Wohlbefinden älterer Menschen mit höherem Vitamin D Spiegel zu verbessern. Interventionsstudien, in denen der Einfluss von Vitamin D auf die Lebensqualität von Patienten mit Kniearthrose untersucht wird, fehlen jedoch.

Im Rahmen meines Forschungsprojektes werde ich die Veränderung der Lebensqualität von Patienten mit Kniearthrose nach einseitiger Knieersatzoperation über den Zeitraum von zwei Jahren untersuchen. Ausserdem soll die Auswirkung einer Vitamin D Supplementation in zwei verschieden Dosierungen (Standard-Dosis (800 IE) vs. höherer Dosierung (2000 IE)) auf den Verlauf der Lebensqualität geprüft werden.  Analysiert werden die Daten des „Zurich Multiple Endpoint Vitamin D Trial in Knee Osteoarthritis Patients“, einer 2-jährigen randomisierten und doppelblind-kontrollierten klinischen Studie.

Meine Arbeit soll einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität sowie für zukünftige Therapiestrategien von Patienten mit Kniearthrose nach einseitiger Knieersatzoperation liefern.

Britta Feldhaus

Mein spezielles Interesse gilt älteren Menschen mit erhöhtem Sturz Risiko. Einer der Risikofaktoren für Stürze ist die Kniearthrose oder Gonarthrose, die eine häufige Gelenkserkrankung im Alter ist. Sie  äussert sich meist mit Knieschmerzen bei körperlicher Aktivität, Schwellung und einem hörbaren Knirschen bei Bewegung. Im Verlauf der Erkrankung kommt es häufig zu einer Einschränkung der Beweglichkeit und zum Gebrauch von Gehhilfen wie Stock, Unterarmgehstütze oder Rollator. Zur Behandlung wird bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion, gelenkschonende körperliche Bewegung und Physiotherapie empfohlen. Als letzte Massnahme ist ein operativer Ersatz des Kniegelenks (Kniearthroplastik) möglich.

Bei der Kniearthrose handelt es sich um eine chronische Gelenkserkrankung, die auf eine Schädigung der schützenden Knorpelsubstanz zurückgeht. Risikofaktoren sind Übergewicht, Alter und ein sesshafter Lebensstil. Frauen, besonders nach dem 50. Lebensjahr, sind stärker und häufiger von der Kniearthrose betroffen als Männer. Der Grund dafür ist unklar. Es wird vermutet, dass die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron einen schützenden Einfluss auf das Kniegelenk ausüben.

In meiner Dissertation untersuche ich, ob das männliche Geschlechtshormon Testosteron einen Einfluss auf die Knie-Funktion hat und ob ein niedriger Testosteron-Spiegel zur Kniearthrose führt. Weiter untersuche ich mit dem ZAM-Team, ob die Supplementierung von Testosteron und Vitamin D bei Männern im Alter von 75 Jahren und älter mit niedrigem Testosteron-Spiegel das Sturzrisiko vermindert (T&D Studie).

Dr. med. univ. Gregor Freystätter

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Im Alter möglichst lange eine hohe Lebensqualität zu bewahren ist ein allgegenwärtiges Ziel in unserer immer älter werdenden Gesellschaft. Der Alterungsprozess geht häufig mit einer Abnahme der kognitiven und physischen Leistungsfähigkeit einher und bedeutet somit einen Verlust an Lebensqualität. Er spielt sich jedoch nicht bei allen Menschen gleich ab. Bei einem Teil verläuft der Alterungsprozess schneller, andere bleiben in der gleichen Altersspanne länger gesund und haben einen verlangsamten Alterungsprozess. Worauf beruhen diese Differenzen?

In meiner Dissertation möchte ich diese verschiedenen Alterungsverläufe und die damit verbundenen Faktoren genauer erforschen. Gibt es relevante Unterschiede zwischen den europäischen Ländern, den verschiedenen Geschlechtern oder Altersgruppen? Welche Komponenten würden sich als Ansatzpunkte für präventive Massnahmen eignen? Mit meiner Arbeit möchte ich einen Beitrag zur Erforschung und Förderung gesunden Alterns leisten.

Die Daten, die für diese Untersuchung analysiert werden, wurden im Rahmen der europaweiten „DO-HEALTH“ Studie erhoben.

Virginia Ghisla

Unterstützt von der Europäischen Union, der Universität Zürich und der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Jeder dritte Mensch im Alter von 65 Jahren stürzt einmal pro Jahr. Im Alter von 80 Jahren stürzt bereits jeder zweite Mensch einmal pro Jahr. Stürze sind damit sehr häufige Ereignisse und sie sind die Hauptursache für Verletzungen bei älteren Menschen. Daher ist die Vorbeugung von Stürzen ein zentrales Ziel in der Altersmedizin.

In meiner Dissertation werte ich über 600 Sturzereignisse bei 370 Teilnehmern der Zürcher Hüftbruchstudie (Nationales Forschungsprojekt-53) und des Zurich Disability Prevention Trials aus. Jeder Sturz wurde in diesen Studien durch Mitarbeiter des Zentrum Alter und Mobilität der Universität Zürich mit einem Protokoll erfasst, welches die Details des Sturzherganges, die Umgebung, und die Verletzungen genau dokumentiert.

Ich möchte mit meiner Dissertation herauszufinden welche Sturzmuster besonders häufig mit Verletzungen, insbesondere Knochenbrüchen, zusammenhängen. Ziel ist mit meiner Dissertation einen Beitrag und Grundlage für die Entwicklung gezielter Sturz-muster orientierter –Trainingskonzepte zu leisten.

Simon Gratza

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Malnutrition (Mangelernährung) bei Seniorinnen und Senioren ist häufig und wird im klinischen Alltag oft unterschätzt. Sie ist meist multifaktoriell bedingt und entwickelt sich schleichend. Neben chronischen körperlichen Krankheiten, Demenz und Vereinsamung sind auch ein verringertes Geschmacks- und Durstempfinden oder Kau- und Schluckprobleme mögliche Gründe.

Die unzureichende und einseitige Ernährung führt zu einem Mangel an Makronährstoffen (insbesondere Proteinen) sowie Vitaminen und Spurenelementen.
Folgen sind unter anderem eine Störung des Immunsystems und der Wundheilung sowie ein beschleunigter Muskelabbau.

Für die Studie untersuchen wir über 70-jährige, selbstständig lebende Seniorinnen und Senioren. Mittels standardisierten Assessments und Tests erheben wir Ernährungszustand und körperliche Leistungsfähigkeit zu Beginn der Studie und nach 6 und 12 Monaten.

Ziel meiner Dissertation ist es, zu untersuchen, ob Seniorinnen und Senioren mit einer Malnutrition eine messbar eingeschränkte Leistungsfähigkeit haben und aufzuzeigen, wie sich diese im Verlauf entwickelt.

Stephan Huber

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

In der letzten Lebensphase sind Patienten und Ärzte oft mit Therapieentscheidungen konfrontiert, welche einen Einfluss auf die verbleibende Lebensdauer des Patienten haben können. Bei solchen Entscheidungen geht es in erster Linie um Verzicht auf / Abbruch von potentiell lebenserhaltender Therapien oder um die intensivierte Schmerz- und Leidenslinderung mit Medikamenten, welche einen lebensverkürzenden Nebeneffekt haben können. Da das Sterbealter in der Schweiz steigt, sind immer mehr alte Menschen von solchen Therapieentscheidungen betroffen.

Deshalb untersuche ich in meiner Dissertation anhand einer Schweizer Todesfallstudie über medizinische Entscheidungen am Lebensende aus dem Jahr 2013 die Häufigkeit und Charakteristika solcher Entscheidungen bei älteren Menschen.

Das Ziel dabei ist, ein möglichst akkurates Bild zu erhalten, wie oft solche medizinischen Entscheidungen am Lebensende bei alten Patienten gefällt wurden, welche konkreten Therapiearten gar nicht mehr eingesetzt, abgebrochen oder bis zum Lebensende weitergeführt wurden und welche Altersunterschiede es dabei zwischen älteren Menschen bis hin zu den hochbetagten Patienten gab.

Kathrin Hug

Unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, dem Förderprogramm Forschung in Palliative Care der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, der Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung, der Stanley Thomas Johnson Stiftung und der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Im höheren Lebensalter ist die Kniegelenksarthrose weltweit die häufigste Erkrankung des Bewegungsapparates. Betroffene Patienten leiden unter lokalen Schmerzen und sind in ihrer Bewegungsfreiheit häufig eingeschränkt und in gewissen Lebensbereichen möglicherweise sogar auf Hilfe angewiesen. Dies kann zu einer verminderten Lebensqualität führen. Die Implantation einer Knieprothese ist eine sehr gut etablierte und erforschte chirurgische Therapie bei fortgeschrittener Kniegelenksarthrose mit Ziel der Wiedererlangung oder Verbesserung der Mobilität sowie Beschwerdefreiheit, was nachgewiesenermassen auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt.

Ebenfalls zu einer Verminderung der Lebensqualität im Alter führen das Vorhandensein psychischer Erkrankungen, unter anderen die Altersdepression, sowie das Auftreten von Gedächtnisstörungen. Diese Zusammenhänge wurden bereits in zahlreichen Studien nachgewiesen.

In meiner Forschungsarbeit werde ich untersuchen, inwieweit sich die Lebensqualität von Senioren mit nachgewiesener Kniegelenksarthrose nach erfolgter Operation über einen Zeitraum von zwei Jahren verändert. Dabei wird der Hauptfokus auf den Einfluss der psychischen und geistigen Gesundheit auf diese Veränderung der Lebensqualität gelegt. Die Daten, die für diese Untersuchung analysiert werden, wurden im Rahmen des Zurich Multiple Endpoint Vitamin D Trial in Knee Osteoarthritis Patients erhoben.

Ich möchte mit meiner Dissertation einen Beitrag zur Erforschung und Verbesserung der Therapie älterer Patienten mit Kniegelenksarthrose leisten, bei denen eine einseitige Implantation einer Kniegelenksprothese geplant oder erfolgt ist und die gleichzeitig unter einer psychischen Erkrankung oder Gedächtnisstörungen leiden.

Unterstützt vom Universitären Forschungsschwerpunkt (UFSP) Dynamik gesunden Alterns, dem Swiss National Foundations Professorship Grant PP00B-114864 und der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.
ClinicalTrials.gov Identifier: NCT00599807

Die mit der Entwicklung einer Demenz einhergehenden Abnahme der Gedächtnisfunktion ist einer der Hauptgründe für die Abnahme der Lebensqualität und den Verlust der Autonomie im höheren Lebensalter. Zwar gibt es Medikamente, die ein Fortschreiten der Demenz verlangsamen können, jedoch gibt es derzeit noch keine Heilungsmöglichkeit. Damit kommt einem präventiven Ansatz als wichtiges Konzept in der Vorbeugung einer Demenzerkrankung eine entscheidende Rolle zu.

Diverse Studien weisen darauf hin, dass musikalische Aktivitäten (z.B. Musiktherapie, Singen im Chor und Spielen eines Instruments) die Gedächtnisfunktion im hohen Alter erhalten und sogar fördern können. Insbesondere das Spielen eines Instruments zeigte bereits bei jungem Lebensalter positive Ergebnisse in Hinblick auf die kognitive Leistungsfähigkeit.

Im Rahmen meiner Dissertation möchte ich die Auswirkungen untersuchen, welche das Spielen eines Instruments bei Menschen im Alter von 60 Jahren und darüber auf die Gedächtnisfunktion, die Lebensqualität und die mentale Gesundheit hat. Ich möchte mit meiner Dissertation einen Beitrag zur Erforschung und Verbesserung der Prävention von Demenz leisten.

Die Daten, die für diese Untersuchung analysiert werden, wurden im Rahmen des „Zurich Multiple Endpoint Vitamin D Trial in Knee Osteoarthritis Patients“ erhoben.

Richard Mansky

Unterstützt durch das „Fellowship Active and Healthy Aging“ am UniversitätsSpital Zürich und von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit leiden unter einem zu hohen Blutdruck. Die WHO beschreibt Bluthochdruck als den größten Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen.

Das Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln, beträgt für die Bevölkerung zwischen 55-65 Jahre 90%. Gleichzeitig haben etwa 50 bis 80% älterer Menschen einen Vitamin D Mangel. In grossen Beobachtungsstudien zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und hohem Blutdruck.

In meiner Dissertation untersuche ich bei über 270 Seniorinnen und Senioren im Alter 60+ in wieweit eine genaue Erfassung des Blutdruckprofils mit der Vitamin D Versorgung zusammenhängt.
Mit meiner Dissertation möchte ich dazu beitragen, diesen inversen  Zusammenhang zwischen Blutdruck und Vitamin D bei Senioren nachzuweisen und möglichweise einen Hinweis schaffen, dass die Behebung eines Vitamin D Managels auch eine wichtige Basistherapie zur Herzkreislaufgesundheit sein könnte.

Sandra Meyer

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

Sarkopenie, eine vor allem bei älteren Menschen vorkommende Abnahme von Muskelmasse und Muskelfunktion, wird heute als wichtige Vorstufe der Gebrechlichkeit (Frailty) angesehen. Eine Mangelernährung, insbesondere eine verminderte Eiweisszufuhr, spielt in diesem Rahmen eine wichtige Rolle. Neben ausreichend physischer Aktivität (Stimulation) gilt eine ausreichende Versorgung mit Eiweiss (Substrat) als Grundlage für den Erhalt der Muskelmasse und Muskelfunktion im Alter.

Im Rahmen meiner Doktorarbeit am Zentrum für Alter und Mobilität möchte ich einen Beitrag zur Verbesserung der Muskelgesundheit im Alter leisten. Konkret untersuche ich den Einfluss des Ernährungsstatus auf die Muskelmasse (total und an den Beinen) bei 200 Seniorinnen und Senioren im Alter von 70 Jahren und älter, die bereits einmal gestürzt sind. In diesem Rahmen analysiere ich Daten der Eintrittsuntersuchungen des „Zurich Disability Prevention Trial“1.

Curtis Nordstrom, MS

Unterstützt von der Baugarten Stiftung: „Centre Grant for Aging Research in the Extension of Healthy Life Expectancy and the Prevention of Sarcopenia“.

1Bischoff-Ferrari HA, Dawson-Hughes B, Orav EJ, et al. Monthly High-Dose Vitamin D Treatment for the Prevention of Functional Decline: A Randomized Clinical Trial. JAMA internal medicine. 2016;176(2):175-183.