Diese anhaltenden Beschwerden, umgangssprachlich auch „Long Covid“ genannt, können sowohl bei Personen vorkommen, die einen milden Verlauf der Infektion hatten, als auch bei Personen, die hospitalisiert werden mussten. Meistens bestehen verschiedene Beschwerden gleichzeitig, die im Rahmen der Erstkonsultation erfasst werden. Der Entscheid für weitere Untersuchungen und Behandlungen ist davon abhängig, wie weit die bisher übliche Aktivität, Lebensqualität und Unabhängigkeit durch den Krankheitsverlauf eingeschränkt ist. Weiterhin wird möglichen Organschäden durch die Infektion gezielt nachgegangen im Rahmen der körperlichen Untersuchung, einer Blutentnahme und einer Evaluation der körperlichen Leistungsfähigkeit. Gegebenenfalls erfolgen apparative Untersuchungen der Lunge, des Herzens, des Geschmacks- und Geruchsinns oder weiterer Organe. Besteht der Verdacht auf eine kognitive oder psychische Beeinträchtigung werden die Fachpersonen der entsprechenden Abteilungen konsultiert. Es besteht eine Zusammenarbeit mit der Klinik für Kardiologie, Konsiliarpsychiatrie (inkl. Sprechstunde für chronische Müdigkeit), Infektiologie, Neurologie, Rheumatologie, Innere Medizin und ORL.
Abhängig von der individuellen Ausprägung des Beschwerdebildes wird gemeinsam mit den Betroffenen ein Behandlungskonzept erstellt. Dieses kann vom reinen Selbstmanagement bis zu unterstützten rehabilitativen Massnahmen reichen. Rehabilitative Massnahmen können physische und psychosomatische Aspekte miteinschliessen.
Um den online Austausch zum Thema Long Covid zwischen Betroffenen, Fachpersonen und Wissenschaftlern zu fördern, unterstützen wir die Online-Plattform Altea-Netzwerk (https://www.altea-netzwerk.ch) vom Verein Lunge Zürich.