Ablauf
Hierzu werden Sehnen von anderen Muskeln umgelagert (transferiert), so dass diese die Funktion der ausgefallenen Einheit übernehmen können. Dabei muss immer ein gewisser Funktionsverlust im Spendergebiet in Kauf genommen werden.
Die Sehne ist der Anteil des Muskels, der vom Muskelbauch (Motor) zum Gelenk zieht um dieses zu bewegen. Kommt es aus irgendeinem Grund zum Ausfall des Muskels oder der Sehne, kann das betroffene Gelenk nicht mehr normal bewegt werden. Kann die Funktion des betroffenen Muskels und/oder Sehne nicht wiederhergestellt werden, können unter Umständen Sehnentransfers helfen, wieder eine Funktion am betroffenen Gelenk zu erreichen.
Hierzu werden Sehnen von anderen Muskeln umgelagert (transferiert), so dass diese die Funktion der ausgefallenen Einheit übernehmen können. Dabei muss immer ein gewisser Funktionsverlust im Spendergebiet in Kauf genommen werden.
Vor einer solchen Operation bedarf es deshalb immer einer exakten Abwägung des zu erwartenden Funktionsgewinnes am einen und Funktionsverlusts am anderen Erfolgsorgan.
Sämtliche Ursachen, die zum bleibenden Ausfall eines Muskels und/oder einer Sehne führen. Am häufigsten handelt es sich um Verletzungen der Nerven, die die Muskulatur ansteuern. Je nach Ausmass der Schädigung, Zeit seit der Schädigung und Alter der betroffenen Person ist eine Nervenrekonstruktion nicht mehr möglich oder nicht erfolgversprechend. An der oberen Extremität sind dies entweder isolierte irreparable Verletzungen der grossen Armnerven ab Höhe Oberarm (n. radialis, n. ulnaris, n.medianus) oder dann höher gelegene Verletzungen des gesamten Armplexus. Bei diesem handelt es sich um das Nervengeflecht, welches sich aus den Nervenwurzeln bildet, die aus dem Halsrückenmark entspringen, und aus dem sämtliche Nerven für den Schultergürtel, Oberarm, Unterarm und die Hand abgehen. Auch bei zentralen Ausfällen (im Gehirn) der motorischen Steuerung zum Beispiel durch einen Hirnschlag, können unter Umständen Sehnentransfers eine Funktionsverbesserung bringen.
Neben irreparablen Nervenschäden können auch irreparable Muskelschäden Sehnentransfers notwendig machen. Die häufigsten Ursachen hierfür sind eine Minderdurchblutung der Muskulatur die zum Absterben des Muskels führt oder Verlust von Muskelmasse im Rahmen einer schweren offenen Verletzung.
Eine Umlagerung von Sehnen kann die bestehenden Ausfälle nur teilweise kompensieren. Dies hängt damit zusammen, dass jeder Muskel die für seine vorgesehene Funktion ideale Länge, Kraft und anatomische Position hat. Bei einem Ersatz kommt deshalb immer ein Muskel zum Einsatz, der eigentlich für eine andere Funktion ideal wäre und deshalb sein volles Potential für die neue Funktion nicht entwickeln kann. Grob muss man davon ausgehen, dass insbesondere die Kraft nach einem Transfer nicht mehr gleich gross sein wird wie sie es mit dem Originalmuskel war. In der Regel ist auch das Bewegungsausmass nach einem Transfer geringer als ursprünglich. Wie oben erwähnt, fällt durch einen Sehnentransfer der umgelagerte Muskel (donor) für seine ursprüngliche Funktion aus, so dass auch dort ein gewisser Verlust in Kauf genommen werden muss. Trotzdem führen Sehnentransfers häufig zu einer deutlichen Funktionsverbesserung der Extremität als Ganzes, da sie wichtige Funktionen wie zum Beispiel Greifen und Loslassen eines Gegenstandes wieder ermöglichen.
Die korrekte und konsequente Nachbehandlung ist von immenser Wichtigkeit. Einerseits sollen die umgelagerten Sehnen möglichst schnell nach der Operation bewegt werden, damit es nicht zu Verklebungen kommt. Andererseits darf nicht zu viel Kraft auf die Nahtstellen einwirken, so dass diese abheilen können und nicht zerreissen. Damit dies gelingt, braucht es verschiedene Schienen und eine intensive Handtherapie. Kommt es im Verlauf zu Verklebungen der Sehnen, kann eine zweite Operation notwendig werden in der diese Verklebungen gelöst werden (Tenolyse).
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