In der Versorgung betagter Patientinnen und Patienten wie auch in der medizinischen Altersforschung arbeiten das Stadtspital Waid, die Pflegezentren der Stadt Zürich, die Universität Zürich und das UniversitätsSpital Zürich in Zukunft noch enger zusammen. Das neu geschaffene «Geriatrienetz Zürich» stärkt die geriatrische Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten, was angesichts des drohenden Fachkräftemangels in diesem Gebiet dringend nötig ist.
Bereits seit fünf Jahren besteht ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität Zürich und des Stadtspitals Waid: Das Zentrum Alter und Mobilität (ZAM) untersucht, mit welchen Mitteln und Angeboten ältere und hochbetagte Menschen möglichst lange gesund und selbständig bleiben. Das von Prof. Heike Bischoff-Ferrari geführte ZAM leitet heute ausserdem die grösste europäische Studie zum Thema «gesund älter werden» (DO-HEALTH-Studie). Nach der erfolgreich verlaufenen Pilotphase wird diese Projekt-Zusammenarbeit jetzt erneuert und das ZAM mit Sitz am Stadtspital Waid weiter ausgebaut.
Die Vereinbarung zum «Geriatrienetz Zürich» sieht vor, dass das Stadtspital Waid dem Universitätsspital Bettenkapazitäten zur Verfügung stellt. So können betagte Patientinnen und Patienten nach einer Operation im Universitätsspital in eine Umgebung verlegt werden, die ganz darauf ausgerichtet ist, alte Menschen mit häufig mehrfachen Erkrankungen weiter zu behandeln und zu pflegen. «Die enge Kooperation der beteiligten Institutionen trägt zu einer bedarfsgerechten und zukunftsorientierten geriatrischen Versorgung in Stadt und Kanton Zürich bei», sagt Dr. Daniel Grob, medizinischer Direktor des Stadtspitals Waid. Damit liegt das Geriatrienetz Zürich ganz auf der Linie der 2012 verabschiedeten Altersstrategie, mit der sich die Stadt Zürich zu einer Altersmedizin auf hohem Niveau verpflichtet.
Die Pflegezentren der Stadt Zürich beteiligen sich ihrerseits an einem geriatrischen Konsiliardienst für das Universitätsspital und stehen weiterhin für die Ausbildung von Medizinstudierenden zur Verfügung. Gleichzeitig sollen Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in einer Personalrotation zwischen beiden Einrichtungen wechseln, was für den Aufbau der geriatrischen Weiterbildung und der Zusammenarbeit der beiden Institutionen ein grosser Vorteil ist.
«Das Geriatrienetz Zürich fördert den Forschungsstandort Zürich im Bereich der Geriatrie und die Umsetzung der Forschungsresultate in die Praxis entscheidend. Dadurch leistet es auch einen Beitrag zur Ausbildung an geriatrisch ausgebildeten, forschungsinteressierten ärztinnen und ärzten», sagt Prof. Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der Universität Zürich. Hintergrund für diese vertiefte Kooperation zwischen Stadt, Universität und Universitätsspital ist der 2013 an der Universität Zürich geschaffene Lehrstuhl für Geriatrie und die parallel dazu eingerichtete Klinik für Geriatrie mit Betten und einem geriatrischen Assessment-Center am Universitätsspital. «Die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen ermöglicht eine umfassende und innovative Altersmedizin. Das ZAM ist der wissenschaftliche Motor des Geriaetrienetzes Zürich, und seine Einbindung garantiert die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis», sagt Prof. Heike Bischoff-Ferrari.
Die Stadt Zürich unterstützt diese neuen Institutionen mit ihrer Kompetenz und langjährigen Erfahrung in der Altersmedizin. Das Stadtspital Waid verfügt als einziges Spital im Kanton über einen definitiven Leistungsauftrag für die akutgeriatrische Versorgung.
Hinweis an die Redaktionen:
Weitere Auskünfte erteilen
- im Stadtspital Waid: Daniel Grob, Dr. med. MHA, Medizinischer Direktor, Tel. +41 44 366 21 85
- in den Pflegezentren der Stadt Zürich: Dr. med. Gabriela Bieri-Brüning, ärztl. Direktorin, Chefärztin Geriatrischer Dienst, Tel. +41 44 412 10 13
- im UniversitätsSpital Zürich: Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari, Direktorin der Klinik für Geriatrie am UniversitätsSpital Zürich, Tel. +41 44 255 86 20
- an der Universität Zürich: Prof. Dr. Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften, Tel. +41 79 262 74 09