Medienmitteilung

Einer der weltweit ersten Hightech-Tomografen für USZ und UZH

Universität und UniversitätsSpital Zürich beschaffen einen neuartigen integrierten PET-/MR-Scanner für modernste Bildgebung in den Bereichen Onkologie, Neurologie und Herzdiagnostik. Der Hightech-Tomograf wird im Herbst 2013 am Life Science-Standort Schlieren in Betrieb genommen.

Ein PET-/MR-Scanner ist ein Kombinationsgerät für die molekulare Bildgebung, das Positronen-Emissionstomografie (PET) und Magnetresonanztomografie (MR) vereinigt. Mit dem kombinierten Verfahren kann beispielsweise die Lage und Grösse eines Tumors bestimmt werden. Gleichzeitig können Informationen über die Stoffwechselaktivität, und damit über die Bösartigkeit des Gewebes gewonnen werden. Entscheidende Vorteile gegenüber der existierenden Kombination von PET und Computertomografie (PET/CT) sind, dass die Untersuchung gleichzeitig PET- und MR-Daten messen kann und die relevanten Kontrastvorteile der MR im Hirn, den Bauchorganen und den Weichteilen im Gegensatz zu PET/CT nutzen kann. Vorteile verspricht man sich entsprechend vor allem bei Hirnerkrankungen und Tumoren der Hals- und Bauchregion. Weiter erlaubt das neue Gerät ein Absenken der Strahlendosis um bis zu 75%.

Scanner für Forschung und klinische Anwendung

Heute verfügbare klinische Daten legen nahe, dass ein Teil der aktuell auf PET/CTs durchgeführten Untersuchungen in Zukunft auf PET-/MR-Systemen stattfinden werden, da dieses Verfahren bei verschiedenen Patientengruppen bessere Resultate zeigt. Die neue Anlage ermöglicht es zudem, ein enormes Forschungspotential auszuschöpfen. So dient der neue PET-/MR-Scanner für Forschungsprojekte verschiedener akademischer Gruppen und wird andererseits auch klinisch genutzt. «Mit PET/MR werden Diagnosen nichtinvasiv gestellt und wir können frühzeitig beurteilen, ob eine Therapie beim Patienten anspricht», sagt Prof. Gustav von Schulthess, Leiter Bereich Bildgebende Verfahren und Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am UniversitätsSpital Zürich.

Forschungszentrum zur Früherkennung und Prävention der Alzheimer-Krankheit

Die Professoren Christoph Hock und Roger M. Nitsch, Abteilung Psychiatrische Forschung der Universität Zürich, beabsichtigen, am Life Science-Standort der UZH in Schlieren ein Zentrum für Früherkennung und Prävention der Alzheimer-Krankheit aufzubauen. Für den Aufbau dieses Zentrums ist es entscheidend, dass ihre Patienten mit dem PET-/MR-Scanner untersucht werden können. Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Diagnose der Alzheimer-Krankheit vor dem Ausbruch der Demenz. Die Kombination von PET-Bildgebung und MR ermöglicht, den wichtigsten Risikofaktor der Alzheimer-Demenz, die Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn, zu erfassen sowie die Auswirkung dieses Risikofaktors auf Struktur und Funktion des Gehirns bereits Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome zu untersuchen. Dieser Forschungsansatz geht einher mit der Entwicklung von anderen präventiven Therapieansätzen, insbesondere der Immuntherapie.

Weltweit drei Zentren mit dieser Technologie

«Die drei weltweit ersten integrierten PET-/MR-Systeme der Firma GE Healthcare, die als einzige für die PET-Komponente Silizium-Photomultiplier-Timeof-Flight Technologie einsetzen, stehen ab Oktober 2013 an zwei renommierten US-amerikanischen Universitäten und am UniversitätsSpital Zürich», erklärt Prof. Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der Universität Zürich. Die Zürcher Anlage wird vom Universitätsspital, der UZH und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich für die Forschung und die Untersuchung von Patientinnen und Patienten genutzt. Am Life Science-Standort werden bereits heute Untersuchungen mit einem PET/CT und einem MR des Universitätsspitals durchgeführt. Mit diesen Systemen wurden wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die Beschaffung des integrierten PET/MR gewonnen. «Mit der Beschaffung des PET-/MR-Scanners entsteht in Schlieren ein im internationalen Vergleich hochkarätiges Zentrum modernster Hybrid- und MR-Bildgebung», so Prorektor Wyler.

Die Investitionskosten belaufen sich auf 4,565 Millionen Franken, wobei das Universitätsspital 1,445 Millionen Franken übernimmt. Der Anteil der Universität von 3,12 Millionen Franken wird vollständig durch Drittmittel von Stiftungen finanziert.

Ansprechpartner für Fragen:

Prof. Gustav von Schulthess
Leiter Medizinbereich Bildgebende Verfahren
Direktor der Klinik für Nuklearmedizin UniversitätsSpital Zürich
Tel.: +41 44 255 29 44
E-Mail: gustav.vonschulthess@usz.ch

Prof. Daniel Wyler
Prorektor Medizin und Naturwissenschaften
Universität Zürich
Tel. +41 44 634 22 30
E-Mail: prorektor@mnw.uzh.ch