Überblick
Ein Portkatheter wird in der Regel eingelegt, wenn eine länger andauernde medikamentöse Therapie über die Vene oder eine intravenöse Ernährung nötig ist. Dies ist häufig bei Tumorerkrankungen, manchmal jedoch auch bei anderen, chronischen Erkrankungen oder bei chronischen Entzündungen der Fall. Die unter der Haut liegende Kammer des Ports ist über den Katheterschlauch mit dem herznahen, venösen Blutsystem verbunden. Durch das Einstechen der Silikonmembran der Portkammer kann so eine sichere Verbindung zum Blutsystem hergestellt und die Gabe der Medikamente erfolgen. Das Medikament gelangt über den Katheterschlauch direkt in das zentrale Blutsystem und kann sich ideal im Körper verteilen. So ist nicht bei jedem Therapie-Termin das Legen eines venösen Katheters in eine oberflächliche Vene an Arm oder Hand nötig. Blutentnahmen können über den Portkatheter ebenfalls erfolgen.
Vorbereitung
Nachdem Sie von den behandelnden Kollegen bei uns zur Portkatheter-Einlage angemeldet wurden, erfolgt vor der Operation entweder in unserem Ambulatorium oder während Ihres stationären Aufenthaltes die Operations-Vorbereitung. Hierzu erfolgt unter anderem eine Blutkontrolle, um sicher zu gehen, dass keine Infektion oder Blutgerinnungsstörung vorliegt. Wenn Sie Blutverdünnende Medikamente einnehmen, werden wir mit Ihnen besprechen, ob Sie diese für die Einlage des Portkatheters pausieren müssen. Weiter werden wir mit Ihnen die ideale Seite zur Implantation des Ports besprechen. Auch erfolgt hier in ausreichendem Abstand zur Operation die Aufklärung über die Einlage des Ports uns Sie haben die Gelegenheit, alle vielleicht bestehenden Fragen zu klären.
Operation
Nach der OP-Vorbereitung erfolgt an dem mit Ihnen besprochenen Termin Einlage des Portkatheters in örtlicher Betäubung im Operationssaal. Hierzu wird nach Setzen der Betäubungsspritze über einen kleinen, ca. drei bis vier Zentimeter messenden Hautschnitt zwischen Schulter und Brustkorb eine Vene im Unterhautfellgewebe freigelegt. Über diese kann der Katheterschlauch unter Röntgenkontrolle an die richtige Position eingeschoben werden. Anschliessend wird über der Brustmuskulatur eine kleine Tasche für die Portkammer geschaffen und diese dort fixiert. Vor Abschluss der Operation wird nochmals die richtige Lage des gesamten Systems sowie die Funktion überprüft, bevor die Wunde wieder verschlossen wird. Die eigentliche Operation dauert ca. 45 min, jedoch kommt vor und nach der Operation noch die Zeit für die Vorbereitungen im Operationssaal hinzu, sodass Sie insgesamt ca. 1 – 1,5 Stunden im Operationstrakt sind.
Nachsorge
Die Einlage des Portkatheters erfolgt in der Regel ambulant mit ca. drei-stündiger Überwachung nach der Operation in unserer Tagesklinik. Ist diese unauffällig, können Sie entweder nach Hause oder es kann direkt im Anschluss die erste Medikamentengabe über den Katheter erfolgen. Nach der Einlage des Portkatheters empfehlen wir Ihnen eine Schonung des entsprechenden Armes, um ein gutes Einwachsen der Portkammer zu ermöglichen. Bei körperlicher Arbeit ist nach der OP mit einer ca. ein-wöchigen Arbeitsunfähigkeit zu rechnen, bei Bürotätigkeit ca. ein bis zwei Tage.
Die Wundheilung dauert ca. zehn bis 14 Tage, in dieser Zeit empfehlen wir, auf Sport, Baden oder Saunieren zu verzichten. Duschen ist mit wasserdichten Pflastern problemlos möglich. Da die Wunde in der Regel mit selbstauflösenden Fäden verschlossen wird, ist ein Fadenzug nicht nötig. Wir empfehlen jedoch trotzdem regelmässige Wundkontrollen. Diese können entweder durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, oder, bei schon über den Portkatheter erfolgender Therapie, durch die behandelnden Kollegen oder Kolleginnen erfolgen.
Bei richtiger Handhabung kann Ihr Portkatheter über mehrere Jahre benutzt werden. Wird er nach definitivem Abschluss der Therapie nicht mehr benötigt, kann die Entfernung des Portkatheters geplant werden. Diese erfolgt ebenfalls in einer kleinen, ambulanten Operation in örtlicher Betäubung.
Interdisziplinarität am USZ
Wir bieten Ihnen neben unserer fachlichen Expertise durch enge Zusammenarbeit mit den zuweisenden Kollegen und Kolleginnen im USZ eine flexible, und auch kurzfristig mögliche Planung, Vorbereitung und Durchführung der Portkatheter-Einlage. So können unnötig viele Termine im Spital vermieden werden und Ihre Behandlung so unkompliziert wie möglich erfolgen.