Ablauf
Diagnose
Der Verdacht oder die gesicherte Diagnose einer bösartigen Schleimhautveränderung führen ebenso wie die gezielte Abklärung von Symptomen wie Schmerz, Schwellung oder Schluckbeschwerden zur Überweisung des Patienten oder der Patientin in unsere Spezialsprechstunde für Tumorerkrankungen.
Vorstellung im Tumorboard
Zunächst erfolgt eine weiterführende, standardisierte diagnostische Abklärung als Grundlage für die anschliessende Vorstellung der Befunde im interdisziplinären Tumorboard des Tumorzentrums. Hier wird unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse aus Klinik und Forschung die für den einzelnen Patienten oder die einzelne Patientin mit seinem individuellen Risikoprofil am besten geeignete Therapie-Empfehlung erarbeitet, die wir umgehend unseren Patienten und Patientinnen in einem persönlichen Gespräch ausführlich erläutern.
Therapieverfahren
Prinzipiell kommen, abgesehen von für bestimmte Tumorarten hochspeziellen Therapieformen, Chirurgie, Bestrahlung und Chemotherapie, entweder alleinig oder in Kombination in Betracht. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch die Photodynamische Therapie („Chirurgie mit Licht“) Anwendung finden. Patienten und Patientinnen mit risikohaften Mundschleimhautveränderungen bieten wir zu regelmässigen Kontrollen in unserer interdisziplinären Mundschleimhautsprechstunde auf.
Fortschritt in der Frühdiagnostik
In der Behandlung von Patienten und Patientinnen mit Kopf und Hals Tumoren können wir über die letzten Jahre wesentliche Fortschritte, insbesondere in der Diagnostik und Frühdiagnostik sowie der funktionellen Rehabilitation, aufweisen. Die Kombination der modernen detailgetreuen, bildgebenden Untersuchungstechniken mit der intraoperativen 3D-Navigation ermöglicht uns die chirurgische Tumorentfernung mit höchster Präzision. Wir können dank dieser Technologien heute aber auch die chirurgischen Resektionsgrenzen eindeutig im Bilddatensatz erfassen und diese wertvollen Informationen für die histologische Untersuchung und die weiterbehandelnden Strahlentherapeuten zur Optimierung ihrer Bestrahlungsplanung zur Verfügung stellen.
Nach dem Eingriff
Entscheidend für die Lebensqualität nach einem Tumoreingriff am Gesichtsschädel ist die rasche Wiederherstellung von Ästhetik und Funktion. Kann der nach einer Tumorentfernung entstandene Gewebedefekt nicht mehr lokal geschlossen werden, so ist heute der mikrovaskuläre Gewebetransfer Standard. Dabei wird Gewebe an einer entfernten Körperstelle entnommen, in den Kopf-Hals-Bereich transferiert und dort wieder an den Blutkreislauf angeschlossen. Beim Ersatz von knöchernen Strukturen mit patientenspezifischen Implantaten sind wir weltweit Vorreiter. Durch die Verbindung der Computer-assistierten Chirurgie mit modernen CAD/CAM-Technologien können Implantate für den Ersatz von knöchernen Strukturen des Mittelgesichtes und der Augenhöhlenwandungen derart passgenau gefertigt werden, dass zum Beispiel das Risiko für postoperative Sehstörungen minimiert werden kann. Diese sich schnell entwickelnde Technologie erlaubt es uns inzwischen auch, zahnärztliche Implantate mit der erforderlichen Präzision zeitgleich mit einer mikrovaskulären Rekonstruktion einzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich und enger Abstimmung mit dem Hauszahnarzt verkürzt sich damit die Gesamtbehandlungsdauer bis zur Eingliederung des Zahnersatzes um viele Monate.
Nachsorge
Alle unsere Patienten und Patientinnen bieten wir zu regelmässigen Nachkontrollen auf, deren Intervalle auf das individuelle Risikoprofil abgestimmt werden. Damit steht unseren Patienten und Patientinnen jederzeit die fachübergreifende Kompetenz des gesamten Kopf-Hals-Tumorzentrums zur Verfügung.