Biologika sind gentechnisch hergestellte Medikamente, die sich hochspezifisch gegen am Entzündungsprozess beteiligte Komponenten, z. B. Zytokine, Rezeptoren oder Immunzellen, richten.
Ein Monitoring ist wichtig, da sich die Medikamentenspiegel aufgrund der individuellen Pharmakokinetik bei
gleicher Dosierung stark von Patient zu Patient unterscheiden können. Zudem kann es im Verlauf der Behandlung zur Bildung von Antikörpern (Anti-Drug Antibodies, ADA) kommen. Diese binden das Biologikum, was zum sekundären Wirkungsverlust führen kann. Für eine kosteneffektive Therapie ist daher das Monitoring dieser Substanzen essentiell.
Monitoring von TNF-alpha-Inhibitoren
- Adalimumab (Humira®) ist ein humaner monoklonaler IgG1-Antikörper und wird zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis und Psoriasis eingesetzt.
- Infliximab (Remicade®) wird ebenfalls zur Behandlung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis und Psoriasis eingesetzt. Ist aber im Unterschied zu Adalimumab ein chimärer (human-muriner) monoklonaler IgG1κ Antikörper.
- Certolizumab pegol (Cimzia®) ist ein TNF-alpha-Inhibitor, der zur Behandlung eines Morbus Crohn und der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wird. Es ist das Fab‘-Fragment eines rekombinanten, humanisierten Antikörpers der mit Polyethylenglykol (PEG) konjugiert ist und deshalb auch als Certolizumab pegol bezeichnet wird.
- Golimumab (Simponi®) ist ein humaner monoklonaler IgG1k-Antikörper, der bei rheumatisch-entzündlichen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt wird.
Wir überprüfen jeweils aus Serum oder Nativblut den TNF-alpha-Spiegel, die Talspiegel-Konzentration des Wirkstoffes und allfällige Anti-Drug-Antibodies.
Für alle Bestimmungen gilt: Die Blutentnahme sollte unmittelbar vor der Verabreichung des Medikamentes erfolgen, allerhöchstens 24 h vorher (Talspiegel). Wenn sie nach der Gabe erfolgt, kann der Test für den Nachweis allfälliger Antikörper gegen das Medikament falsch negativ ausfallen.
Verrechnung: Für die Bestimmung der drei Parametern (Talspiegel, AK gegen das Medikament und TNF-alpha) verrechnen wir 261 CHF (2x 1194.00, 1x 1474.10 à je 87 CHF.).
Monitoring von Integrin-Antagonisten
Vedolizumab (Entyvio®), ein humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper, bindet spezifisch an α4β7-Integrin (Integrin-Antagonist). Dieses Biologika wird bei Patienten und Patientinnen mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn verwendet, bei denen eine konventionelle Therapie oder TNF-α-Antagonisten nicht genügend wirksam sind oder nicht vertragen werden.
Wir überprüfen jeweils aus Serum oder Nativblut die Talspiegel-Konzentration des Wirkstoffes und allfällige Anti-Drug-Antibodies.
Für alle Bestimmungen gilt: Die Blutentnahme sollte unmittelbar vor der Verabreichung des Medikamentes erfolgen, allerhöchstens 24 h vorher (Talspiegel). Wenn sie nach der Gabe erfolgt, kann der Test für den Nachweis allfälliger Antikörper gegen das Medikament falsch negativ ausfallen.
Verrechnung: Für die Bestimmung der zwei Parameter (Talspiegel und AK gegen das Medikament) verrechnen wir 174 CHF (2x 1194.00 à 87 CHF).
Monitoring von Komplement-Inhibitoren
Das gebundene Eculizumab verhindert dessen Spaltung in die Fragmente C5a und C5b und blockiert so die Bildung des terminalen Komplementkomplexes C5b-9, des sogenannten Membranangriffkomplexes. Zugelassen ist Eculizumab bereits bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie und beim atypischen hämolytischurämischen Syndrom. Weitere Indikationen werden sicher folgen.
In vitro kann die Therapie durch Messen der Komplementaktivität monitorisiert werden, da Eculizumab zu einer vollständigen Blockade der Komplementaktivität führt. Im Rahmen des Monitoring können Sie bei uns die Komplementaktivität aus Serum messen lassen. Dabei werden jeweils alle drei Wege zusammen bestimmt.
Verrechnung: Verrechnet werden aber nur der alternative und der klassische Weg (TP 1493 à 45 CHF, TP 1494 à 36 CHF). Damit die Richtigkeit der Analyse gewährleistet werden kann, muss das Material gefroren, auf Trockeneis bei -70°C bei uns eintreffen.