Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand beginnen Sie sofort mit den Wiederbelebungsmassnahmen: Herzdruckmassage, Mund-zu-Mundbeatmung. Diese führen Sie solange fort, bis der Notfalldienst eintrifft.
Man beginnt sofort mit der Behandlung: halbsitzende Position, damit die Patientin oder der Patient leichter atmen kann, Schmerz- und Beruhigungsmittel, blutverdünnende Medikamente und Sauerstoff. Die Therapie wird im Spital fortgesetzt. Welche Behandlungen in Frage kommen, hängt von der Schwere der Lungenembolie ab. Alle Therapiemöglichkeiten finden Sie nachfolgend im Überblick.
International anerkannten Pionier
Mit Prof. Nils Kucher haben wir einen ausgewiesen und international anerkannten Pionier und Experten in der minimal-invasiven Behandlung von Lungenembolien am Universitätsspital Zürich. Patientinnen und Patienten können aus der ganzen Schweiz jederzeit für eine solche Behandlung zugewiesen werden.
Lysetherapie: das Blutgerinnsel auflösen
Wenn die Lungenembolie schwer ist, versuchen Ärztinnen und Ärzte, das Blutgerinnsel mit Medikamenten zu verkleinern oder aufzulösen. In diesem Fall reicht es nicht, nur die Blutgerinnung zu hemmen. Ziel ist es, das verstopfte Blutgefäss rasch wieder zu öffnen, das Blut wieder frei fliessen zu lassen und das rechte Herz zu entlasten. Lysetherapie, Thrombolyse oder Fibrinolyse sind die Fachbegriffe für diese Behandlung. Zum Einsatz kommen sogenannte Thrombolytika, zum Beispiel die Wirkstoffe Urokinase, Streptokinase oder Alteplase (rekombinanter Gewebe-Plasminogenaktivator, rtPA). Die Lysetherapie kann schwere Blutungen verursachen, etwa im Gehirn oder Magen-Darm-Trakt. Ob eine Gerinnselentfernung durchgeführt werden muss entscheidet ein interdisziplinäres Team am Universitätsspital Zürich bestehend aus Fachleuten der Notfallmedizin, Angiologie, Kardiologie sowie Herz- und Thoraxchirurgie.
Blutgerinnsel entfernen: Katheter oder offene Operation
Ärztinnen und Ärzte können das Blutgerinnsel in der Lunge zudem über einen Katheter entfernen, den sie vorsichtig zum betroffenen Gefäss vorschieben. Zum Einsatz kommen kleine Instrumente oder Ultraschall, um das Blutgerinnsel zu zerkleinern. Zusätzlich eingebrachte Medikamente (lokale Lysetherapie) lösen es dann auf. Gegenüber der systemischen Lysebehandlung (Medikament wird über eine Armvene verabreicht) kommen bei der Katheterlyse deutlich geringere Mengen des Thrombolytika zum Einsatz. Dadurch kann das Blutungsrisiko deutlich reduziert werden. Gelingt die Entfernung mittels Katheter nicht, ist eine offene Operation eine Möglichkeit. Sie ist jedoch mit grösseren Risiken behaftet und Ärztinnen und Ärzte führen sie nur in Ausnahmesituationen durch. In seltenen Fällen müssen Herz-Lungen-Maschinen (die sogenannte extrakorporale Lungenunterstützung) zum Einsatz kommen, welche vorübergehend die Zirkulation- und Sauerstoffaufnahmefunktion von Herz- und Lunge übernehmen.