Daher besprechen wir am USZ am „Angiodysplasie-Board“ Patientinnen und Patienten mit Gefässanomalien das disganostische und therapeutische Vorgehen. Wenn möglich werden die Patientinnen und Patienten an diese Boards eingeladen und können mit den anwesenden Expertinnen und Experten direkt sprechen.
Bei vielen Betroffenen müssen wir mehre Therapie-Sitzungen durchführen oder eine Kombination aus mehreren Verfahren einsetzen. Das gilt besonders, wenn es sich um grössere Gefässanomalien handelt. Oft lässt sich die Gefässanomalie nicht vollständig entfernen. Ziel ist vielmehr, die Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und mögliche Beeinträchtigungen des Gewebes und damit Komplikationen zu verhindern. Wir müssen immer Nutzen und Risiken jedes Eingriffs gut gegeneinander abwägen.
Gefässanomalien: Behandlungen im Überblick
Bei geringen Befunden und Beschwerden setzen wir zunächst konservative Massnahmen, das heisst, Massnahmen ohne Operation ein. Dazu gehören der Einsatz von Medikamenten wie Antikoagulanzen und Immunsuppressive, Kompressionstherapie und Physiotherapie.
Bei Bedarf werden folgende (minimal-) invasive – Behandlungen erwogen:
- Chirurgische Entfernung: vor allem wenn die Fehlbildungen oberflächlich liegen und leicht zugänglich sind
- Embolisation: Verschliessen zu- und abführender Gefässe mit gerinnungsaktiven Fremdkörpern (Coils)
- Sklerotherapie: Verschluss der betroffenen Gefässe mittels Injektion eines Verödungsmittels
- Lasertherapie: endovenös zum Verschlusses der betroffenen grossen Gefässe oder kutan zum Verschluss kleiner Hautgefässe z.B. einem YAG-Laser
Hämangiome behandeln – diese Möglichkeiten gibt es
Ein Hämangiom muss in der Regel nicht behandelt werden – es sei denn, es befindet sich an einer kosmetisch oder funktionell ungünstigen Stelle wie dem Augenlid, der Augenhöhle oder dem Gesicht oder der Hand. Zum Einsatz kommt Medikamente (z.B. Betablocker), seltener die chirurgische Entfernung oder eine Lasertherapie.