Kompressionsstrümpfe und Venengymnastik
Eine effektive Methode und im Prinzip Basisbehandlung bei Krampfadern ist die Kompressionstherapie. Sie ist auch dann hilfreich, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht in Frage kommen. Die Venen werden dabei mit einem Verband oder mit einem speziellen Kompressionstrumpf zusammengedrückt. Das Blut kann so besser zirkulieren und der Pumpeffekt der Beinmuskeln wird durch äusseren Druck unterstützt. Vor dem Anlegen der Kompressionsstrümpfe das Bein am besten kurz hochlegen, so dass sich die Venen etwas leeren. Am besten tragen Sie die Strümpfe auch beim Laufen oder generell beim Sport.
Effektiv ist auch die sogenannte ,,Venengymnastik‘‘. Die Übungen helfen gegen Krampfadern, indem sie den Blutfluss durch die Venen verbessern:
- Machen Sie Tretbewegungen auf der Stelle.
- Gehen Sie zunächst auf den Fersen und dann auf dem Fussballen.
- Greifen und Heben Sie mit den Zehen leichte Objekte, wie zum Beispiel einen Schreibstift.
- Beugen und strecken Sie die Zehen.
- Rollen Sie die Füsse von den Fersen in den Zehenstand und zurück.
Endovenöse Laserablation und Radiofrequenz-Thermoablation
Die endovenöse Laserablation eignet sich für die Behandlung von grösseren, gerade verlaufenden Krampfadern, v.a. die oberflächlichen Stammvenen. Sie wird nicht bei stark geschlängelten und sehr kleinen Krampfadern angewendet. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die unmittelbare Erfolgsrate bei mehr als 97 Prozent liegt.
Das Verfahren ist relativ einfach und wird mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig. Unter Ultraschallkontrolle schiebt die Ärztin oder der Arzt eine dünne Laserfaser in die Krampfader. Der Verschluss der Vene erfolgt durch die Hitze, die von der Laserenergie produziert wird. Statt Laserenergie können auch elektromagnetische Wellen zur Hitzeerzeugung genutzt werden. In diesem Fall spricht man von Radiofrequenzablation.
Die Vorteile der endovenösen Laserablation sind:
- Sie kann ambulant durchgeführt werden
- Sie benötigen keine Vollnarkose.
- Es bleiben keine Narben zurück.
- Der Eingriff kann mit einer Phlebektomie oder Sklerotherapie kombiniert werden.
- Das Komplikationsrisiko ist sehr gering.
Mögliche Komplikationen sind: Thrombose (selten), Braunverfärbung der Haut (bildet sich meist innerhalb eines Jahres zurück), Nervenschädigungen (selten), Schmerzen oder kleinere Blutergüsse nach dem Eingriff.
Phlebektomie (Miniphlebektomie)
Die ambulante Phlebektomie eignet sich für kleinere und stark geschlängelte Krampfadern. Diese kleine Operation wird unter Lokalanästhesie durchgeführt. Die Ärztin oder der Arzt entfernt die Krampfadern segmentweise mit chirurgischen Instrumenten.
Nebenwirkungen und Komplikationen sind bei diesem Eingriff selten:
- kleine Blutungen bzw. Blutergüsse
- kleine (Millimeter lange) Narben
- Besenreiser im Bereich der entfernten Vene
- Schädigung kleinerer Hautnerven
- Infektion (selten)
Ebenfalls selten sind allergische Reaktionen auf das verwendete Lokalanästhetikum, Desinfektionsmittel oder Verbandsmaterial möglich.
Ultraschallgesteuerte Schaum-Sklerotherapie
Die ultraschallgesteuerte Schaum-Sklerotherapie kann alleine, zur Behandlung grösserer geschlängelter Krampfadern, oder auch ergänzend zur endovenösen Laserablation durchgeführt werden.
Die Ärztin oder der Arzt punktiert die Krampfadern mit einer Venenverweilkanüle oder einer feinen Nadel unter Ultraschallkontrolle 2- bis 6-mal und füllt sie mit einer geschäumten Flüssigkeit auf. Diese Flüssigkeit breitet sich in den gespritzten Venen aus und zerstört die Venenwand.
Komplikationen sind selten. Genannt werden sollten die geringe Thrombosegefahr und eine mögliche Braunverfärbung der behandelten Venen. Diese verblasst oder verschwindet in den allermeisten Fällen innerhalb von zwei Jahren.