Medienmitteilung

Neue Strategie am USZ zeigt erste Resultate

Am USZ zeigen sich erste Resultate der 2023 eingeführten «Strategie USZ 2030». 2024 behandelte das USZ stationär wie ambulant deutlich mehr Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig resultierte ein besseres Ergebnis. Wichtige strategische Projekte in Digitalisierung und Infrastruktur kommen plangemäss voran. Der Kulturwandel am USZ zeigt deutliche positive Auswirkungen auf die Mitarbeitenden.

  • Ergebnis übertrifft das Vorjahresergebnis deutlich: Bei einem Umsatz von 1.645 Mrd. CHF (Vorjahr: 1.578 Mrd. CHF) schliesst die Rechnung mit einem Verlust von 30 Mio. CHF (Vorjahr 49 Mio. CHF) ab.
  • Steigerung der EBITDA-Marge auf 3.3% (Vorjahr 2.7%), dank finanzieller Disziplin und konsequenter operativer Führung.
  • Fortschritte in der Digitalisierung: digitale Initiativen zu Gunsten der Anwender und der Wirtschaftlichkeit implementiert.
  • Wesentliche Schritte auf dem Weg in die Zukunft: Infrastrukturprojekte sind auf Kurs, Schlüsselprozesse wesentlich angepasst.
  • Kulturwandel schreitet voran, mit deutlich positiven Auswirkungen auf die Resultate der Mitarbeitendenbefragung.

 

Im Jahr 2024 konzentrierte sich die Führung des USZ auf die drei strategischen Zielbilder «Ausrichtung auf Patientinnen und Patienten», «Digitalisiertes Spital» sowie «Finanzierbarkeit aus eigener Kraft».

Die Umsetzung der Strategie wurde beschleunigt, die durch den Spitalrat definierten Prioritäten und Massnahmen wurden monatlich in der Spitaldirektionssitzung besprochen und sofern notwendig entsprechende Anpassungen durchgeführt.

Für die Umsetzung eines wesentlichen strategischen Pfeilers der «Strategie USZ 2030», dem durchgängig digitalisierten Patientenpfad, setzte das USZ mit innovativen Beteiligungsformen auf eine starke Einbindung aller Berufsgruppen.

Mit der kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der Strategieumsetzung baut das USZ seine Rolle als führendes Spital in der Schweiz und als international anerkanntes Zentrum der universitären Medizin weiter aus. Die Steigerung des Marktanteils und die Konsolidierung der Position des USZ im internationalen Ranking belegen die erfolgreiche Umsetzung der Strategie.

Ausrichtung auf Patienten und Patientinnen

Die Steigerung der Patientenzufriedenheit stand 2024 im Fokus und bleibt ein zentrales Anliegen des USZ. Die Verbesserung der Aufnahmekapazität in der Notfallstation und die Schaffung zusätzlicher Betten im stationären Bereich trugen zu einer verbesserten Patientenversorgung und zu einer Verkürzung der Wartezeiten bei. Die Einführung eines neuen Patientenverwaltungssystems und die Schaffung einer Austrittslounge sind weitere Beispiele für das Bestreben, den Patientenkomfort und die Servicequalität kontinuierlich zu verbessern.

Insgesamt konnte im Berichtsjahr die Zahl der behandelten Patientinnen und Patienten um 5.1% auf 41’138 stationäre Austritte deutlich gesteigert werden. Im ambulanten Bereich wurden über 831’000 Besuche registriert, was einer Zunahme um 5.2% entspricht. Dies ist ein starkes Zeichen für das weiter gewachsene Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und die medizinische Exzellenz des USZ.

Jahresergebnis besser als im Vorjahr

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen konnte das USZ seine finanzielle Situation und auch das Jahresergebnis verbessern. Operativ erzielte das USZ bei einem Umsatz von 1’645 Mio. CHF (Vorjahr: 1’578 Mio. CHF) und einem Aufwand von 1’591 Mio. CHF eine EBITDA-Marge von 3.3% (Vorjahr: 2.7%). Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich der Verlust nach Abschreibungen deutlich auf noch 30 Mio. CHF (Vorjahr 49 Mio. CHF). Massgebliche Treiber für die Verbesserungen waren Effizienzsteigerungen, Prozessoptimierungen und Kostenreduktionen.

Für 2024 publiziert das USZ zum ersten Mal ein für die ganze USZ-Gruppe konsolidiertes Ergebnis, also inklusive des Abschlusses für die ZüriPharm AG und die USZ Foundation. Der konsolidierte Betriebsertrag stieg im 2024 um 10.2% auf 1’746 Mio. CHF. Darin eingeschlossen sind Erlöse aus Medikamentenverkäufen der ZüriPharm AG in der Höhe von 96 Mio. CHF. Der konsolidierte Betriebsaufwand stieg um 9.2% auf 1’695 Mio. CHF. Der EBITDA auf konsolidierter Basis beträgt 51 Mio. CHF, die konsolidierte EBITDA-Marge liegt damit bei 2.9%. Nach Abschreibungen ergibt sich ein konsolidierter Verlust von 31 Mio. CHF.

Infrastrukturprojekte sind auf Kurs

Die Infrastrukturprojekte schritten 2024 nach Plan voran, am augenfälligsten das Neubauprojekt MITTE1|2 direkt im Hochschulquartier. Im Rahmen einer umfassenden Projektüberprüfung sind dafür unter Einbezug der Mitarbeitenden 20 Projektänderungsanträge dem Spitalrat vorgelegt und von diesem genehmigt worden. Der Gesamtterminplan konnte bestätigt werden. Trotz fast abgeschlossener Aushubarbeiten und vorliegender Baugenehmigung verzögert eine rechtliche Beschwerde eines Bieters vorübergehend die Vergabe der Baumeisterarbeiten.

Parallel zum Neubau MITTE1|2 wurde die Planung zur Generalsanierung des denkmalgeschützten WEST-Trakts aus dem Jahr 1952 zielstrebig vorangetrieben. Für den Neubau des Laborgebäudes NORD3, der in der nächsten Etappe der Gesamterneuerung des USZ vorgesehen ist, konnte die Präqualifikationsphase mit der Auswahl von fünf Planungsteams abgeschlossen und diese zur Ausarbeitung eines detaillierten Projektvorschlags eingeladen werden. Neben den Neubauprojekten erfolgten auch 2024 erhebliche Investitionen im Umfang von 53 Mio. CHF in bauliche und technische Massnahmen bei den Bestandesbauten.

Digitale Initiativen zu Gunsten der Anwender und der Wirtschaftlichkeit

Das USZ modernisiert nicht nur seine bauliche, sondern auch seine digitale Infrastruktur. 2024 optimierte es dafür eine Reihe von Prozessen und technischen Plattformen, unter anderem auch durch den Einsatz neuer KI-Anwendungen. Priorität haben Lösungen, die den Arbeitsalltag der Anwender erleichtern. Ein strategischer Meilenstein war die Einführung eines Echtzeit-Tools zur Planung der Bettenauslastung, das Engpässe frühzeitig erkennt und eine bessere Ressourcenplanung ermöglicht.

Ein weiteres grosses Projekt ist die Automatisierung der Dienstplanung. Nach einer umfassenden Ausschreibung unter Beteiligung von über 60 Mitarbeitenden wurde eine im Markt bereits etablierte Software ausgewählt. Die Pilotphase startet 2025, die vollständige Einführung ist für 2026 geplant. Ziel ist es, den administrativen Aufwand zu reduzieren, die Planungsqualität zu verbessern und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern.

Darüber hinaus hat ein interdisziplinäres Team am USZ in einem partizipativen Prozess eine Vision für einen digitalisierten Patientenpfad entwickelt. Diese diente als Grundlage für das zukünftigen Klinikinformationssystems (KIS), das zentrale Prozesse effizienter gestalten und veraltete Systeme ersetzen soll.

Kulturwandel schreitet voran

Die kontinuierliche Verbesserung der Unternehmenskultur steht im Zentrum der Aktivitäten der Spitaldirektion des USZ als ein entscheidender Faktor, um die ehrgeizigen Ziele der «Strategie USZ 2030» zu erreichen. Im Rahmen der Transformation der Organisation des USZ ist eine gute Kultur nicht nur eine stabilisierende Kraft, sondern auch Katalysator für Innovation und kontinuierliche Verbesserungen.

Ein wichtiges Element dafür ist die aktive Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowohl bei Prozessverbesserungen im Tagesgeschäft wie auch in der Neuausrichtung des Spitals für die Zukunft. Dies stellt sicher, dass die Veränderungen von einer breiten Basis getragen und vorangetrieben werden.

Positiver Trend bei der Zufriedenheit der Mitarbeitenden

In der Personalbefragung äusserten sich die Mitarbeitenden zu ihrer Zufriedenheit in den Bereichen Führung, Zusammenarbeit, Werten, Kommunikation, Arbeitsinhalten, Arbeitsabläufen und Entlohnung am USZ. Die Ergebnisse der Befragung zeigen in allen Dimensionen eine Verbesserung. Die Mitarbeitenden sind zufriedener, empfinden sich als besser informiert und sind überzeugt, dass die Institution auf dem richtigen Weg ist. Das Vertrauen in die Spitalleitung stieg signifikant um 18%.

Mehr Frauen in Kaderpositionen, sinkende Personalfluktuation

Der Frauenanteil in Kaderpositionen ist am USZ gegenüber dem Vorjahr insgesamt um ein Prozent auf 58.3% gestiegen. Die Zu- resp. Abnahme des Frauenanteils in Leitungsfunktionen in den einzelnen Berufsgruppen verteilte sich mehr oder weniger gleichmässig. Die Fluktuationsrate im gesamten Betrieb sank im Berichtsjahr durchschnittlich um einen Prozentpunkt auf 13.0%. In der Pflege konnte das USZ 132 Fachkräfte neu für eine Festanstellung gewinnen. Dort gingen auch die Personalwechsel am stärksten zurück, wie auch in den medizintechnischen sowie therapeutischen Berufen. Leider wiesen Ärzte und naturwissenschaftliche Berufe mit 15.1% mehr Ab- und Zugänge auf. Das USZ will die Fluktuation weiter reduzieren. Dafür setzt es auf transparente Kommunikation, bindet die Mitarbeitenden aktiv in strategische Massnahmen ein und fördert agile, interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Einigung mit Assistenzärzten und -ärztinnen

Per Ende 2023 hatte der Verband Zürcher Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO Zürich) den bisherigen Gesamtarbeitsvertrag gekündigt. Das USZ handelte für die Regelung der Arbeitszeit mit dieser Berufsgruppe eine neue Grundlage aus. In konstruktiven Gesprächen einigte man sich auf eine schrittweise Reduktion der wöchentlichen Höchstarbeitszeit in den nächsten vier Jahren von 50 auf schliesslich 46 Stunden. Ab Januar 2025 gelten gesamtarbeitsvertraglich zunächst 45 Stunden klinische Tätigkeit plus 4 Stunden strukturierte Weiterbildung. Die angestrebte Reduktion will das USZ gewährleisten durch die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Verringerung administrativer Tätigkeiten und den Einsatz moderner Technologien. Gleichzeitig gehen Massnahmen zur Verbesserung der strukturierten Weiterbildung in die Umsetzung.

ZüriPharm im Jahr Eins

Die ZüriPharm AG, ehemals Kantonsapotheke genannt, hat in ihrem ersten Geschäftsjahr als Aktiengesellschaft wichtige strategische und operative Fortschritte erzielt. Trotzdem schloss sie das Geschäftsjahr erneut mit einem negativen operativen Ergebnis von -8.7 Mio. CHF (Vorjahr: -8.5 Mio. CHF) ab. Nach Verbuchung der Anschubfinanzierung des Kantons in der Höhe von 7.5 Mio. CHF resultierte ein Verlust von -0.9 Mio. CHF. Mit der strategischen Neuausrichtung wird ZüriPharm den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und sich als zuverlässiger Akteur im pharmazeutischen Dienstleistungssektor behaupten.

Der ausführliche Geschäftsbericht erscheint im April: https://www.usz.ch/ueber-das-usz/jahresberichte/

 

* sämtliche Zahlen vor Revision

Kontakt für Medienschaffende

Medienstelle

Tel. +41 44 255 86 20