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Das CCCZ-Probenverarbeitungslabor schafft die Grundlagen für personalisierte Krebsbehandlungen

Das CCCZ Sample Processing Lab berät und unterstützt Forschungsgruppen des CCCZ bei der standardisierten Aufbereitung von Tumorgewebe und Körperflüssigkeiten. Das Labor unterstützt damit innovative Forschung, die Krebspatientinnen und -patienten einen Zugang zu personalisierten Behandlungskonzepten ermöglicht.

Das SPL (deutsch Probenverarbeitungslabor) wird vom Institut für Pathologie und Molekularpathologie (Gewebeproben) und der Klinik für Medizinischen Onkologie und Hämatologie (Blutproben am USZ) betrieben. Die vorhandene Expertise garantiert eine qualitätsgesicherte Probenverarbeitung nach einheitlichen und höchsten Standards.

Effiziente und qualitätsgesicherte Probenverarbeitung für die translationale Forschung

Wie gewährleisten Sie eine qualitätsgesicherte Probenverarbeitung für translationale Forschungsprojekte?

Chantal Pauli: Die Leitung des SPL hat mehrere Jahre Erfahrung mit der Verarbeitung von Gewebe und Körperflüssigkeiten. Unsere Abläufe und Prozesse werden konstant weiterentwickelt, um das Gewebe so schnell wie möglich vom Operationssaal ins Labor zu bringen.

Eine gute Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Abteilungen ist unabdingbar, um die Zeit von Gewebeentnahme bis zur Verarbeitung so kurz wie möglich zu halten. Zudem kann es bei manchen Gewebeproben schwierig sein, die Menge von lebenden Zellen für die einzelnen Projekte zu gewährleisten. Die Gewebeproben werden daher von einer erfahrenen Patholog:in entnommen, um die höchste Qualität zu garantieren.

Wie unterstützt das SPL die CCCZ-Forschungsgruppen?

Dorothea Rutishauser: Das SPL liefert den Forschungsgruppen am CCCZ Biomaterial von Patient:innen, welches sie für ihre Forschungsprojekte benötigen, um möglichst nah an den natürlichen Eigenschaften von Tumorzellen zu forschen. Zum Bsp. isolieren wir die Krebszellen aus dem Gewebe oder etablieren Zellmodelle, unter anderem Krebszellkulturen oder 3D-Zellmodelle, an denen die Entstehung, das Verhalten und die Behandlung von Krebs untersucht werden kann.

Bei Blutproben trennen wir die Blutzellen von den flüssigen Bestandteilen des Blutes und stellen diese für die Forschung zur Verfügung. Es gibt auch Forschungsgruppen, welche nur einzelne Bestandteile aus Blut oder Gewebeproben benötigen. Das SPL stellt diese Bestandteile mit standardisierten Verfahren zur Verfügung und begleitet so eine Vielzahl von Projekten.

Das CCCZ Sample Processing ermöglicht eine personalisierte Krebsbehandlung

Können Sie uns ein Projekt beschreiben, das veranschaulicht, wie das SPL massgeblich die personalisierte Behandlung von Krebspatienten unterstützt?

Thorsten Zenz: Im Fokus des INTeRCePT-Projektes stehen Erwachsene und Kinder mit aggressiven Blutkrebserkrankungen. Bei den Patient:innen werden wiederholt im Krankheitsverlauf, zum Beispiel vor und nach einer Therapie, Tumor- und Blutproben gesammelt und im SPL bearbeitet und eingefroren. Dies macht sehr umfangreiche Experimente möglich, in denen die Forschenden untersuchen, wie einzelne Krebszellen auf Medikamente reagieren.

Ziel ist es, die Reaktion oder ggf. auch Resistenzen auf unterschiedliche Therapien besser zu verstehen. Mit Hilfe des SPL Labors sind so in 3 Jahren über 1000 Proben von Patient:innen untersucht worden.

CCCZ-SPL

Thorsten Zenz, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 37 82
Spezialgebiete: Lymphome, Leukämie, Präzisionsonkologie

Dorothea Rutishauser, Dr. sc. nat.

Leiterin Gewebe-Biobank, Institut für Pathologie und Molekularpathologie

Tel. +41 44 255 21 14

Chantal Pauli, Prof. Dr. med.

Leitende Oberärztin, Institut für Pathologie und Molekularpathologie

Tel. +41 43 253 45 66
Spezialgebiete: Weichteile, Knochen inkl. Molekularpathologie

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