Pilzinfektionen sind weit verbreitet und betreffen Menschen jeden Alters. Sie heilen in der Regel nicht von allein ab. Bei rechtzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung ist Hautpilz in der Regel gut behandelbar. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten von Hautpilz. Ausserdem haben wir wichtige Tipps zur Vorbeugung von Haut- und Nagelpilz für Sie zusammengestellt.
Was ist Hautpilz?
Hautpilz ist eine häufige Infektion der Haut, die durch verschiedene Pilzarten verursacht wird. Die häufigsten Erreger sind:
- Dermatophyten: Diese Pilze befallen vor allem Haut, Haare und Nägel. Beispiele sind Fusspilz oder Nagelpilz.
- Hefepilze (z. B. Candida): Sie können sowohl die Haut als auch Schleimhäute wie Mund oder Intimbereich befallen.
- Schimmelpilze: Sie können selten eine Nagelmykose verursachen.
Hautpilze sind nicht gefährlich, können aber unangenehm sein und unbehandelt zu Komplikationen führen.
Pilzinfektion: Häufige Arten von Hautpilz
Mykosen sind Erkrankungen, die durch eine Infektion mit Pilzen hervorgerufen werden. Sie treten besonders häufig bei Kindern auf, können aber auch Erwachsene befallen. Hautpilzerkrankungen, sogenannte Dermatomykosen, können an verschiedenen Körperstellen auftreten. Häufige Hautpilzarten sind:
Fusspilz (Tinea pedis)
Fusspilz ist eine der häufigsten Formen von Hautpilz. Die Infektion betrifft vor allem die Zehenzwischenräume und die Fusssohlen. Typische Symptome sind:
- Juckreiz
- Rötungen und schuppende Haut
- manchmal grauweisse, aufgequollene Haut
- manchmal kleine Risse oder Bläschen
Fusspilz entsteht gerne in feuchter Umgebung, z. B. beim Tragen geschlossener Schuhe oder in Schwimmbädern. Fusspilz ist ansteckend. Fuss- und Nagelpilz werden durch die gleichen Erreger übertragen. Eine unbehandelte Fusspilzinfektion kann sich daher leicht auf die Zehennägel ausbreiten, da die Pilze im feuchtwarmen Milieu zwischen Haut und Nägeln ideale Bedingungen vorfinden. Mit Antimykotika ist Fusspilz gut behandelbar.
Nagelpilz (Onychomykose, Tinea unguium)
Nagelpilz befällt die Nägel, vor allem an den Füssen. Die Nägel verfärben sich gelblich, werden brüchig und können verdicken. Unbehandelt breitet sich der Pilz oft auf andere Nägel aus. Eine Nagelpilzinfektion kann auch eine Fusspilzinfektion begünstigen, da die Erreger auf der Haut verbleiben und sich weiter ausbreiten können. Daher ist es wichtig, beide Erkrankungen konsequent zu behandeln, um eine gegenseitige Infektion (Ping-Pong-Effekt) zu vermeiden. Sorgfältige Hygiene und frühzeitige Therapie helfen, den Kreislauf zu durchbrechen. Bei wenig ausgeprägtem Befall erfolgt die Behandlung mit einem antimykotischen Nagellack, bei starken Befall zusätzlich mit Tabletten.
Kopfhautpilz (Tinea capitis)
Diese Form des Hautpilzes befällt die Kopfhaut und kann zu schuppigen Stellen, Haarausfall und manchmal auch zu Entzündungen führen. Kopfhautpilz kann durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch, über gemeinsam benutzte Gegenstände oder durch infizierte Tiere wie Katzen, Hunde oder Nagetiere übertragen werden. Diese Erkrankung kann manchmal zu einer schmerzhaften, starken Entzündung mit Fieber und Allgemeinsymptomen und u.U. narbiger Abheilung und Haarverlust führen. Die Behandlung erfolgt in jedem Fall mit Tabletten.
Hautpilz am Körper (Ringelflechte, Tinea corporis)
Pilzinfektionen der Haut können überall am Körper auftreten. Charakteristisch für die Ringelflechte sind runde, rote, schuppende Hautstellen, die oft einen ringförmigen Rand und in der Mitte einen hellen, weniger befallenen Bereich aufweisen (daher der Name Ringelflechte). Ringelflechte ist ansteckend und wird durch direkten Hautkontakt mit infizierten Personen, durch den Austausch kontaminierter Gegenstände, durch Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Kontakt mit Pilzsporen in feuchter Umgebung wie Schwimmbädern oder Umkleideräumen übertragen. Die Ringelflechte wird in der Regel mit antimykotischen Cremes, Salben oder in schweren Fällen mit Tabletten behandelt.
Die Infektion in der Leiste (Tinea inguinalis) tritt häufiger bei Männern auf, die viel schwitzen. Sie beginnt meist in der Hautregion zwischen Oberschenkel und Hodensack und breitet sich häufig in Richtung After und Gesäss aus. Auch Hodensack, Penis und bei Frauen die Vulva können betroffen sein.
Handpilz (Tinea manuum)
Handpilz ist oft einseitig, manchmal breitet sich die Infektion dann auf die andere Hand aus. Viele Betroffene haben gleichzeitig Fusspilz. Es gibt zwei Hauptformen: Die hyperkeratotisch-squamöse Form zeigt eine rötliche Schuppung und schmerzhafte Hautrisse. Die dyshidrosiforme Form verursacht juckende Bläschen an der Handinnenfläche und den Fingerseiten.
Hefepilz Haut in Hautfalten (Kutane Candidiasis)
Kutane Candidiasis ist eine Pilzinfektion der Haut, die durch Hefepilze der Gattung Candida, insbesondere Candida albicans, verursacht wird. Die Infektion tritt häufig an feuchten, warmen Hautstellen wie Hautfalten (z. B. in der Leistengegend, unter den Brüsten oder zwischen den Fingern) auf. Typische Symptome sind gerötete, entzündete Hautstellen, oft verbunden mit einem juckenden Ausschlag und schuppenden oder nässenden Stellen. Kutane Candidose tritt besonders häufig bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes oder Übergewicht auf, da diese Faktoren das Wachstum der Hefepilze begünstigen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit antimykotischen Cremes oder Salben.
Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
Kleienpilzflechte (medizinisch Pityriasis versicolor) ist eine Hautpilzinfektion mit Hefepilzen der Gattung Malassezia, die bei allen Menschen vorkommen. Daher ist dies Infektion auch nicht ansteckend. Die Infektion tritt häufig auf Brust, Rücken, Schultern und Hals auf. Manchmal sind auch die Arme und der Rumpf befallen. Typische Symptome sind kleine runde oder ovalen Hautflecken, die später zu grösseren Flecken mit unregelmässigen Umrissen zusammenwachsen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit antimykotischen Cremes oder Shampoos.
Ursachen und Risikofaktoren von Hautpilz
Pilz auf der Haut entsteht, wenn sich Pilze auf der Haut vermehren und die natürliche Schutzbarriere der Haut geschwächt ist. Die häufigsten Ursachen sind
- Feuchtigkeit: Schwitzen oder das Tragen von enger Kleidung/Schuhen schafft ein ideales Milieu für Pilze.
- Schwaches Immunsystem: Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht oder die Einnahme bestimmter Medikamente erhöhen das Risiko.
- Körperkontakt: Hautpilze sind ansteckend und werden häufig durch direkten Kontakt oder über kontaminierte Oberflächen wie Handtücher, Schuhe oder Böden übertragen.
- Hautverletzungen: Kleine Verletzungen oder Risse in der Haut erleichtern den Pilzen das Eindringen.
Symptome Hautpilz erkennen: Anzeichen und Warnsignale
Die Symptome von Hautpilz variieren je nach betroffener Körperstelle und Art des Pilzes. Häufige Anzeichen sind:
- Rötung und Juckreiz der betroffenen Hautstelle,
- schuppige oder schmerzende Haut,
- Bläschenbildung oder nässende Stellen,
- Risse zwischen den Zehen bei Fusspilz,
- verdickte und verfärbte Nägel bei Nagelpilz,
- runde, schuppige Stellen mit erhabenem Rand bei Körperpilz.
Wenn Sie diese Symptome bei sich feststellen, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
International anerkanntes Testzentrum
Die Dermatologische Klinik des USZ betreut zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Hautpilzerkrankungen. Das akkreditierte Labor der Klinik ist national und international als führendes Testzentrum für Hautpilzinfektionen anerkannt. Es fungiert unter anderem als Referenzlabor für die dermatomykologischen Ringversuche von INSTAND e. V. (Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien). Das Labor bietet alle Methoden an, die zur Untersuchung von Dermatomykosen wichtig sind wie PCR, Mikroskopie und Kultur und bei Bedarf auch Resistenztestung. Darüber hinaus veröffentlicht das Hautpilz-Testzentrum regelmässig Forschungsarbeiten zu Hautpilzinfektionen. Wenn Sie Fragen haben oder den Verdacht auf eine Pilzinfektion, wenden Sie sich bitte an unsere Dermatologie. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Diagnose Hautpilz: Wann zum Arzt?
Nicht jede schuppende oder juckende Hautstelle ist ein Hautpilz. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn
- die Symptome nach ein bis zwei Wochen nicht besser werden,
- sich die Infektion ausbreitet oder Schmerzen verursacht,
- betroffene Körperstellen wie Gesicht, Kopfhaut oder Genitalien besonders empfindlich sind,
- Sie ein geschwächtes Immunsystem haben oder zu Pilzinfektionen neigen.
Die Ärztin oder der Arzt diagnostiziert die Infektion oft anhand des Aussehens und nimmt in manchen Fällen einen Abstrich oder eine Probe.
Online-Hautcheck: Schnell und bequem von zu Hause aus
Senden Sie ein Foto der betroffenen Hautstelle ein und füllen Sie den kurzen Fragebogen aus. Innerhalb von 24 Stunden werktags erhalten Sie von unseren Experten und Expertinnen eine zuverlässige Diagnose. Ihre Daten werden verschlüsselt an uns übermittelt und vertraulich behandelt.
Behandlung Hautpilz – effektive Therapiemöglichkeiten im Überblick
Die Behandlung von Hautpilzerkrankungen zielt darauf ab, die Pilze zu beseitigen und die Haut zu heilen. Die Hautpilz-Behandlung hängt vom Ausmass und der Schwere der Infektion ab:
Hautpilz: Antimykotische Cremes, Salben und Nagellack
Bei kleineren, lokal begrenzten und leichten Infektionen der Haut reicht oft eine lokale Therapie mit antimykotischen Mitteln wie Salben oder Cremes aus. Diese wirken direkt an der betroffenen Stelle und ermöglichen eine schnelle Heilung. Auch bei wenig ausgeprägtem Nagelbefall kann die Behandlung lokal erfolgen. In diesem Fall mit einem antimykotischen Nagellack, der allerdings manchmal über ein Jahr angewendet werden muss. Häufig verwendete Wirkstoffe sind
- Clotrimazol,
- Ketoconazol,
- Terbinafin.
Hautpilz: Tabletten gegen schwere Infektionen
Bei grossflächigen Infektionen, die mehrere Körperstellen oder mehrere Nägel betreffen, bei chronischen und stark entzündlichen Verläufen oder bei Kopfhautpilz ist eine systemische Behandlung notwendig. Hier kommen orale Antimykotika zum Einsatz, die den Pilz von innen bekämpfen und eine umfassende Heilung unterstützen.
Hautpilz: Hautpflege und Hygiene
Neben Medikamenten ist eine sorgfältige Hautpflege wichtig. Trocknen Sie die betroffenen Stellen gut ab und vermeiden Sie Feuchtigkeit.
Hautpilz: Hausmittel besser meiden
Einige Hausmittel bei Hautpilz wie Teebaumöl, Essig oder Joghurt werden oft als unterstützende Massnahmen genannt. Die Wirksamkeit dieser Pilzmittel ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt und sollte daher nur ergänzend zur ärztlichen Behandlung eingesetzt werden.
Tipp: Viele Antimykotika sind rezeptfrei erhältlich. Bevor Sie Ihren Hautpilz jedoch selbst behandeln, sollten Sie eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen. Diese können Ihnen sagen, welches Antimykotikum für Sie am besten geeignet ist. Dabei spielen die Art des Hautpilzes sowie individuelle Faktoren wie Ihr Alter oder eine eventuelle Schwangerschaft eine Rolle.
Hautpilz Prognose: Heilungschancen bei Hautpilz und Nagelpilz
Die Heilungschancen bei Hautpilz sind in der Regel sehr gut, vor allem wenn die Infektion frühzeitig erkannt und behandelt wird. Mit der richtigen Therapie, zum Beispiel Antimykotika in Form von Cremes, Shampoos oder Tabletten, klingen die Beschwerden meist innerhalb weniger Wochen ab. Leichte, lokal begrenzte Infektionen können vollständig abheilen. Bei chronischen oder grossflächigen Infektionen kann die Behandlung länger dauern, aber auch hier sind die Heilungschancen bei konsequenter Therapie hoch. In seltenen Fällen kann es zu Rückfällen kommen, insbesondere bei mangelnder Hygiene oder geschwächtem Immunsystem.
Hautpilz vorbeugen: So schützen Sie sich
Sie können Hautpilz mit einfachen Massnahmen wirksam vorbeugen:
- Feuchtigkeit vermeiden: Längeren Aufenthalt in verschwitzter oder feuchter Kleidung vermeiden.
- Richtiges Schuhwerk tragen: Tragen Sie möglichst atmungsaktive Schuhe.
- Gut abtrocknen: Pilze mögen es feucht und warm. Nach dem Duschen oder Baden Zehenzwischenräume und Hautfalten immer gut abtrocknen (separates Handtuch für die Füsse verwenden).
- Kleidung und Handtücher regelmässig wechseln: Socken, Strümpfe und Unterwäsche täglich wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Handtücher regelmässig waschen, bei Pilzbefall täglich wechseln.
- An Orten mit erhöhtem Ansteckungsrisiko auf den richtigen Schutz achten: Tragen Sie in öffentlichen Schwimmbädern oder Saunen Badeschuhe, um eine Übertragung zu vermeiden.
- Socken und Schuhe bei Fusspilz desinfizieren: Während und unmittelbar nach einer Fusspilzbehandlung ist es sinnvoll, Strümpfe, Socken und Schuhe mit einem Antimykotikum zu desinfizieren.
- Befallene Haustiere behandeln: Haustiere können Überträger bestimmter Hautpilze sein. In diesen Fällen müssen die Tiere auch behandelt werden.
- Immunsystem stärken: Ein gesundes Immunsystem hilft, Hautpilze abzuwehren.