Gallensteine – Operative Behandlung

Zur Behandlung von Gallenblasensteinen stehen verschiedene Operationsverfahren und endoskopische Eingriffe zur Verfügung. Dazu gehören die Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) und die Gallenblasenspiegelung (Endoskopische Retrograde Cholangiopankreatographie).

Vorbereitung auf die Operation

Zur genauen Diagnose und Feststellung der Ursache der Beschwerden werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören Ultraschall und je nach Bedarf eine Computertomographie, ein MRI oder eine Gallenblasenspiegelung.

Wie bei jeder Operation sind allgemeine Vorbereitungen notwendig, etwa Blutuntersuchungen, Blutdruckmessungen und ein EKG. Blutverdünnende Medikamente müssen rechtzeitig abgesetzt werden. Die Gallenblasenoperation erfolgt in Vollnarkose, weshalb man nüchtern zum Eingriff erscheinen muss.

Gallenblasen-Operation: Welche Möglichkeiten gibt es?

Es stehen zwei Hauptverfahren zur Verfügung, um Gallensteine zu entfernen: die Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) und die endoskopische Entfernung der Gallensteine mithilfe einer Gallenblasenspiegelung, der sogenannten Endoskopischen Retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP). Die ERCP wird auch genutzt, um die genaue Lage der Steine zu bestimmen oder Krankheiten der Gallengänge abzuklären. Die Gallenblasenentfernung kann auch bei einer Krebserkrankung der Gallenblase notwendig sein.

Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie)

Heutzutage wird die Gallenblasenentfernung meist minimalinvasiv über die Laparoskopie oder roboter-assistiert durchgeführt. Dabei werden vier kleine Schnitte gemacht, durch die eine Kamera und chirurgische Instrumente eingeführt werden. Zur Verbesserung der Sicht wird der Bauchraum dabei mit CO₂-Gas gefüllt.

Falls während der Operation Gallensteine in den Gallengängen vermutet werden, wird ein Röntgenkontrastmittel eingebracht, um die Steine besser sichtbar zu machen (Intraoperative Cholangiographie). Bei Bedarf können diese dann entfernt werden. Anschliessend werden die Blutgefässe und Gallengänge der Gallenblase abgeklemmt und verschlossen, bevor die Gallenblase selbst vorsichtig entfernt wird. Am Ende des Eingriffs wird das CO₂ wieder abgelassen, und die Wunde im Bauchnabel vernäht. Die gesamte Operation dauert etwa eine Stunde.

Gallenblasenspiegelung (ERCP)

Die Endoskopische Retrograde Cholangiopankreatikographie oder Gallenblasenspiegelung dient dazu, Kontrastmittel in die Gallengänge zu spritzen und die Gallengänge mit einer kleinen Kamera zu untersuchen. Damit können Erkrankungen der Gallengänge und des Bauchspeicheldrüsengangs abgeklärt oder auch kleinere Steine entfernt werden. Bei Verengungen der Gallengänge, etwa durch Tumore, können Röhrchen (Stents) eingesetzt werden, um die Gallengänge offen zu halten.

Die ERCP wird meist unter leichter Narkose durchgeführt. Das Endoskop wird über den Mund bis in den Zwölffingerdarm geführt. Dort kann entweder Kontrastmittel für Röntgenaufnahmen der Gallengänge eingespritzt oder das Cholangioskop (die Kamera) in die Gallengänge vorgeschoben werden, um die Gallenblase und Gallengänge direkt zu untersuchen.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

In Lehrbüchern findet sich als Alternative zur Operation ist die Extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL). Bei dieser Methode werden die Gallensteine von aussen mit hochenergetischen Schallwellen zertrümmert. Da die Gallenblase bei dieser Behandlung erhalten bleibt, besteht jedoch das Risiko, dass sich im Laufe der Zeit erneut Steine bilden. Dieses Vorgehen wird deshalb äusserst selten gewählt.

Wenn Gallensteine in die Gallengänge geraten und dort stecken bleiben, können sie endoskopisch entfernt werden. Diese Methode wird als endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) bezeichnet. Dabei wird ein Endoskop über Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm bis zu den Gallengängen geführt, um die Steine gezielt zu entfernen.

Nach dem Eingriff: Was ist zu beachten?

Die endoskopische Untersuchung erfolgt normalerweise ambulant, sodass man am selben Tag nach Hause kann. Nach einer Gallenblasenentfernung ist hingegen ein Krankenhausaufenthalt von etwa 1 – 3 Tagen notwendig. Der Körper kann problemlos ohne Gallenblase funktionieren, doch da die Gallenflüssigkeit nun kontinuierlich in kleinen Mengen in den Zwölffingerdarm fliesst, kann keine grössere Menge auf einmal für die Verdauung fettreicher Speisen abgegeben werden. Daher ist es ratsam nach der Operation, fettreiche Mahlzeiten in kleineren Portionen zu sich zu nehmen.

Nach der Gallenblasenentfernung sollte man für etwa 2 bis 3 Wochen auf körperlich anstrengende Tätigkeiten verzichten. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach Art der Arbeit zwischen 1 und 2 Wochen.

Verantwortliche Fachpersonen

Perparim Limani, PD Dr. med. Dr. sc. nat.

Oberarzt meV, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Chirurgische Onkologie (u. a. Zytoreduktive Chirurgie CRS/ Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie HIPEC, Sarkom-Chirurgie), Parietologie (Hernienchirurgie und Rekonstruktion der Abdominalwand), Allgemeinchirurgie

Nicole Angela Urfer

Clinical Nurse, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 43 253 21 96
Spezialgebiete: Bariatrische Chirurgie, Peritonealkarzinose (CRS/HIPEC)

Für Patienten und Patientinnen

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Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
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