Hirntumoren sind schwer zu diagnostizieren und zu behandeln. Neurologe Tobias Weiss entwickelt eine innovative Methode, um mithilfe von Blutproben und extrazellulären Vesikeln Tumoren frühzeitig zu erkennen und besser zu überwachen.
Um Patienten und Patientinnen schneller und präziser zu helfen, arbeitet der Neurologe Tobias Weiss an einer innovativen Methode, die anhand von Blutproben Hinweise auf Hirntumoren liefern kann. Dabei stehen extrazelluläre Vesikel im Fokus seiner Forschung – winzige Partikel, die wichtige Informationen über den Tumor enthalten. Diese bahnbrechende Technik könnte die Diagnostik revolutionieren und eine kostengünstigere, weniger invasive Alternative zu aktuellen Verfahren wie Operationen und bildgebenden Verfahren bieten.
Neue Diagnosemethoden
Rund 2000 Menschen erkranken jährlich in der Schweiz an einem Hirntumor. Das Team um Tobias Weiss entwickelt und testet derzeit neue Diagnosemethoden, die extrazelluläre Vesikel nutzen, um Tumoren frühzeitig zu erkennen und deren Fortschreiten zu überwachen. Erste Ergebnisse zeigen eine vielversprechende Genauigkeit von über 90 Prozent bei der Unterscheidung zwischen krebskranken und gesunden Patienten und Patientinnen. Neben der Diagnostik erproben sie auch innovative Therapien, die gezielt auf die Tumorcharakteristika einzelner Patienten und Patientinnen zugeschnitten werden können.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Potential
Das interdisziplinäre Projekt der Universität Zürich, ETH Zürich und Universitätsspital Zürich wird durch nationale und internationale Partner unterstützt. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse in ein mobiles Gerät zu integrieren, das Vesikel effizient aus dem Blut isolieren kann. Damit könnte die Methode nicht nur für Hirntumoren, sondern auch für andere Krebsarten und Erkrankungen eingesetzt werden. Die Forschung befindet sich noch im Validierungsprozess, aber das Potenzial für eine weitreichende Anwendung in der Onkologie und darüber hinaus ist enorm.
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