Die häufigste Krebsdiagnose bei Frauen ist Brustkrebs. Die Wahrscheinlichkeit, während der Schwangerschaft daran zu erkranken, ist klein: Nur 1 von 3'000 Schwangeren erkrankt. Unsere Expertinnen erklären, was die Diagnose bedeutet.
„In freudiger Erwartung mit einer Krebsdiagnose konfrontiert zu werden, ist für die die Patientin und ihre Familie sehr schwierig und erfordert viel Feingefühl und Unterstützung“, weiss Nina Kimmich, Leitende Ärztin an der Klinik für Geburtshilfe. „Die Eltern haben grosse Ängste und Unsicherheiten und sie brauchen von Anfang an eine gute Beratung und Informationen zum Vorgehen.“ Viele denken, dass eine Behandlung während der Schwangerschaft nicht möglich ist. „Das ist falsch“, erklärt Isabell Witzel, Direktorin der Klinik für Gynäkologie. „Wenn wir eine schwangere Frau behandeln, sind die Heilungschancen gleich hoch wie ausserhalb der Schwangerschaft. Wird sie allerdings nicht behandelt, und man wartet die Entbindung ab, kann sich die Prognose verschlechtern.“
Ein Abbruch als Behandlungsoption vor der Lebensfähigkeit des Kindes wird zwar angesprochen. Die meisten Paare entscheiden sich laut Nina Kimmich aber für das Austragen der Schwangerschaft. Ausschlaggebend ist die individuelle Familiensituation, die Art des Brustkrebses, die Therapieform sowie das Schwangerschaftsalter bei Diagnosestellung.
„Wenn wir eine schwangere Frau behandeln, sind die Heilungschancen gleich hoch wie ausserhalb der Schwangerschaft.“