Magenentleerungsstörung und Gastroparese – Implantation eines Magenschrittmachers

Magenentleerungsstörungen bzw. Gastroparesen sind häufig übersehene Erkrankungen, die den Transport der Nahrung vom Magen in den Dünndarm beeinträchtigen und Ihr Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen können. Erfahren Sie, welche Symptome auf eine Magenentleerungsstörung hinweisen und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten es gibt, um Ihre Lebensqualität zu verbessern. Von medikamentöser Therapie und speziellen Diätformen bis hin zu innovativen, minimal-invasiven Verfahren wie der Implantation eines Magenschrittmachers – wir zeigen Ihnen, wie Sie wieder beschwerdefrei leben können.

Was versteht man unter einer Magenentleerungsstörung und wie entsteht sie?

Bei einer Magenentleerungsstörung (auch als Gastroparese oder Magenlähmung bezeichnet) transportiert der Magen die Nahrung nicht zeitgerecht in den dahinterliegenden Darm. Betroffene berichten häufig über Übelkeit und Völlegefühl nach dem Essen. Im Extremfall kommt es zu regelmässigem Erbrechen mit unzureichender Ernährung und Gewichtsverlust.

Die häufigste Ursache für Magenentleerungsstörungen ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).  Auch eine Verletzung der Magennerven (Vagus) durch eine vorangegangene Operation kann das Krankheitsbild auslösen. Bei vielen Patienten bleibt die Ursache aber unklar (sogenannte idiopathische Gastroparese).

Wie kann die Diagnose gesichert werden?

Damit wir sicher feststellen können, ob Sie an einer Magenentleerungsstörung leiden, stehen am USZ eine Reihe von Untersuchungen zur Verfügung. Am Anfang steht immer ein detailliertes Gespräch über Art, Intensität und Dauer der Symptome sowie über Voroperationen und bisher eingenommene Medikamente.

Die Diagnostik wird dann üblicherweise durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie) und eine Röntgen-Kontrast-Darstellung ergänzt. Weitere Untersuchungen sind die Magenentleerungsmessung (Atemtest oder Szintigraphie), die Kernspin-Tomographie (MRT) und spezielle Druckmessungen am Magenpförtner (EndoFlip).

Behandlung der Gastroparese

Entscheidend für die erfolgreiche Behandlung ist eine enge interdisziplinäre / interprofessionelle Zusammenarbeit von Gastroenterologie, Chirurgie und Ernährungsberatung.

Magenlähmungen werden in der Regel zunächst konservativ (also nicht operativ) behandelt. Neben bestimmten Diätformen stehen hierfür eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die die Magenentleerung verbessern können.

Sollte diese Therapie keinen Erfolg haben, kann in manchen Fällen die minimal-invasive Implantation eines Magenschrittmachers (Enterra II) helfen. Ein besonderer Vorteil gegenüber anderen chirurgischen Techniken ist, dass die normale Anatomie des Magen-Darm-Traktes erhalten bleibt und der Eingriff grundsätzlich reversibel ist.

Eine gute Indikationsstellung vorausgesetzt, berichten etwa 80% der Schrittmacherpatienten über eine deutliche Besserung der Symptome.

Verantwortliche Fachpersonen

Christian Gutschow, Prof. Dr. med.

Chefarzt, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 11 50
Spezialgebiete: Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt (Upper-GI) und Endokrine Chirurgie

Diana Vetter, PD Dr. med.

Leitende Ärztin, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 97 23
Spezialgebiete: Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts, Endokrine Chirurgie

Samuel Aemisegger

Clinical Nurse, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 97 67
Spezialgebiete: Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt, Endokrine Chirurgie

Rebecca Fehr

Fachbereichsexp. Ernährungsber/-therap., Ernährungsberatung / Ernährungstherapie

Tel. +41 44 255 37 33

Für Patientinnen und Patienten

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