Mit der Gründung der Universität Zürich und der Wahl von Heinrich Locher zum ersten ausserordentlichen Professor der Chirurgie im Jahr 1833 entstand auch die chirurgische Klinik am Universitätsspital Zürich. Jeder der Vorsteher prägte das Departement und setzte individuelle Schwerpunkte.
Seit der Gründung konnten viele Erfolge gefeiert und einige Meilensteine in der Chirurgie gesetzt werden. Zum Beispiel mit der ersten Obliteratio-vulvae-rectalis-Operation 1872 unter Professor Rose, der ersten Nierentransplantation in Zürich am 17.12.1964 unter Professor Senning oder mit der weltweit ersten kombinierten Transplantation von Inselzellen der Bauchspeicheldrüse und der Niere am Universitätsspital Zürich durch Prof. Dr. Felix Largiadèr im Jahr 1978.
Mit der Wahl von Prof. Dr. F. Largiadèr zum Ordinarius für Chirurgie im Jahr 1985 begann die Geschichte der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie. Als Vorsteher des neu geschaffenen Departements und erster Direktor unserer Klinik hatte er das Ziel, die fachliche Weiterentwicklung der Chirurgie durch konsequente Spezialisierung voranzutreiben.
Im Jahr 2000 wurde Prof. Dr. Pierre-Alain Clavien als Ordinarius nach Zürich berufen und zum Direktor unserer Klinik gewählt. Er führt diese Spezialisierung innerhalb des Departements weiter. So konnte ein zweijähriges Ausbildungsprogramm (Fellowship in HPB & Transplantation Surgery) eingerichtet werden, in dem eine Fachärztin oder ein Facharzt mit akademischen Interessen ein intensives Training im Bereich der hepato-pankreatico und biliären Chirurgie und der Transplantation durchlaufen kann.
Hier erfahren sie mehr über die einzelnen Professoren der Chirurgie.
Professor Heinrich Locher-Zwingli (1800 – 1865) |
1800 | Geboren in Wigoltingen (Thurgau) |
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1818-1822 | Medizinstudium in Zürich und Göttingen |
1822 | Doktorexamen mit Dissertation über „Bläschenbildung in der Milz bei tollwütigen Hunden und Katzen“ |
1826 | Ehrenmitglied der Naturforschenden Gesellschaften in Zürich |
1833 | Gründung der Universität Zürich; Heinrich Locher wurde zum ausserordentlichen Professor der Chirurgie gewählt |
1835-1865 | war Heinrich Locher im Sanitätsrat und nahm daher auch an Staatsexamen für Ärzte und Hebammen teil |
1838-1850 | Heinrich Locher bekleidete während längeren Perioden das Amt als Dekan. |
1860 | Heinrich Locher wollte zurücktreten, „wann die eigene Überzeugung dazu mahne“. Sein Entschluss wurde ihm gewährt. |
1833-1860 | Professor der Chirurgie am Universitätsspital Zürich (Operationen, Geburtshilfe) |
1862 | Seit 1862 war Heinrich Locher immer wieder schwer krank. Mitte August verlor er bei 36stündigem Nasenbluten 2,5 Liter Blut. Er mochte nichts mehr essen; die Hyperästhesie dehnte sich auf die Geruchs- und Gehörorgane aus |
21.09.1865 | Der Tod erlöste ihn durch Lungenlähmung. |
Professor Theodor Billroth (1829 – 1894) |
26.04.1829 | Geboren in Bergen auf der Insel Rügen |
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1852 | Nach dem Medizinstudium in Greifswald, Göttingen und Berlin legt Billroth das Statsexamen ab. |
1853 | Assistent des berühmten Chirurgen Bernhard von Langenbeck |
1856 | Habilitation in Chirurgie und pathologischer Anatomie |
1860-1867 | Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik des Universitätsspitals Zürich |
1867 | Folgt dem Ruf als Professor für Chirurgie nach Wien |
1881 | Prof. Theodor Billroth war ein ausgezeichneter Chirurg. Er gilt als Begründer der Magen-Darm-Chirurgie sowie der operativen Gynäkologie. Er führte die erste erfolgreiche Magenresektion durch. |
1874 | Auch als Wissenschafter und Forscher hatte Billroth grossen Erfolg. So entdeckte er in diesem Jahr den Streptococcus. |
06.02.1894 | Theodor Billroth stirbt am 06.02.1894 an seinem Herzleiden in Abbazia. |
Professor Edmund Rose (1836 – 1914) |
10.10.1836 | Geboren in Berlin |
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1854-1858 | Medizinstudium in Berlin und Würzburg |
1858 | Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er der Entwicklung eines neuartigen Farbenmessers zur Untersuchung von Farbenkrankheiten, Farbtäuschungen und Farbblindheit. In diesem Jahr doktorierte Rose in Würzburg mit der Arbeit: „De Santonico“. |
1860-1864 | Assistent von Robert Ferdinand Wilms (Berlin) |
1865 | Berufung zum Privat-Dozenten für „Chirurgie und Augenheilkunde“ in Berlin. Bis zu diesem Jahr hat er die Farbtäuschungen weiterhin zum Gegenstand seiner Forschungen gemacht, und die Ergebnisse im Rahmen von zehn wissenschaftlichen Abhandlungen festgehalten. |
1866 | Stabsarzt beim Feldzug von Böhmen |
1867-1881 | Professor der Chirurgie am Universitätsspital Zürich Er wandte die offene Wundbehandlung bei vor allem gassierten Septikämien, Pyämien und Erysipelen mit grossem Erfolg an. Zürich wurde dadurch zu jener Zeit zu einer Städte europäischer Berühmtheit. Erste Obliteratio-vulvae-rectalis-Operation 1872. |
1881-1903 | Professor der Chirurgie am Bethanien-Krankenhaus in Berlin Rose empfahl vor der totalen Kropf- Exstirpation die Tracheotomie, um ein Umknicken der erweichten Luftröhre zu verhüten, schlitzte er die Trachea und drängte die seitlichen Kropflappen unterhalb des Isthmus auseinander. Bis dahin galten substernale Kröpfe als inoperabel. |
Professor Ulrich Krönlein (1847 – 1910) |
19.02.1847 | Geboren in Stein am Rhein, absolvierte die Schule in Stein, Frauenfeld und studierte in Schaffhausen |
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1866 | Medizinstudent in Zürich |
1867/68 | Unterassistent bei Hermann Meyer (Anatom) |
1868 | War für ein Semester in Bonn |
1870 | Als Unterassistent von Professor Rose bestand er im Sommer das Staatsexamen mit Erfolg. Noch während dem Doktorexamen folgte R. U. Krönlein Prof. Rose in den Krieg. |
1870-1873 | Assistent bei Professor Rose. Im Jahre 1872 erschien Krönleins Dissertation: „Die offene Wundbehandlung, nach Erfahrungen aus der chirurgischen Klinik zu Zürich“. Darin werden die Erfolge der offenen Wundbehandlung, wie sie Rose in Zürich eingeführt hatte, mit denjenigen aus der Zeit Billroths verglichen. |
1874 | Krönlein konnte seine neue Assistentenstelle in Berlin bei Prof. v. Langenbeck antreten. Wir wissen, dass die Berliner Jahre für den jungen Chirurgen Jahre harter Arbeit in der Klinik und später auch in der Poliklinik, die er selbst zu leiten hatte, waren. Daneben fand er noch Zeit zu ausgiebiger literarischer Tätigkeit. Aus jener Zeit stammen drei weitere Arbeiten über „Offene und antiseptische Wundbehandlung“. |
1878 | Im Winter 1878 geht Krönlein nach Giessen als stellvertretender Leiter der chirurgischen Klinik. Dort vertrat er für ein Jahr seinen ehemaligen Freund und Mitassistenten, den schwer erkrankten Professor Heinrich Bose. |
1879 | Er blieb bis im Sommer in Giessen und wurde vom hessischen Ministerium zum Extraordinarius ernannt. |
1881-1910 | Professor der Chirurgie am Universitätsspital in Zürich Nach dem Weggang von Rose steht er vor der Aufgabe, die Klinik weiterhin in einer den modernen Anschauungen über Spitalhygiene und den Bedürfnissen des klinischen Unterrichts entsprechenden Weise zu reformieren. Er ersetzt die hölzernen Bettstellen durch moderne metallene, mit weisser Bettwäsche. Die Fussböden der Krankensäle werden parkettiert. Die Staub verursachenden Sandsteinböden der Korridore terrazziert. Der alte Operationssaal wurde neu gebaut und zu einem Amphitheater für die Klinik ausgestaltet. Dies zeigt, wieviel Krönlein auch an der Reform des klinischen Unterrichtes gelegen war. Die Diphterieabteilung wurde aus dem Hauptgebäude in ein Separatgebäude verlegt. Mit dem Physiker Röntgen eng befreundet, war Krönlein rasch bemüht, dessen segensreiche Erfindung seinen Kranken dienstbar zu machen |
1884 | Er eröffnete ein neues Kapitel der Lungenchirurgie. Es gelang ihm, einem jungen Mädchen mit dauerndem Erfolg einen Sarkomknoten aus der Lunge zu entfernen. |
1885 | Besonders aufschlussreich ist die Lektüre der 1885 publizierten Arbeit „Über die operative Behandlung der acuten diffusen jauchig-eitrigen Peritonitits“.
In der Behandlung der Appendicitis acuta hatte Krönlein eine fortschrittliche Einstellung. In der operativen Behandlung des Magengeschwürs hat Krönlein fast ausschliesslich die Gastroenterostomie ausgeführt. Auch mit dem Magencarcinom hat sich Krönlein befasst. Mit dem damals häufigen Struma hat er sich in Zürich intensiv befasst. Zwar blieb es seinem Berner Kollegen Kocher vorbehalten, auf diesem Gebiet Grundlegendes zu leisten, doch berichtet er bereits 1884 über die „Struma intrathoracica retro-trachealis. Ebenfalls wurde die Chirurgie des Pankreas von ihm gefördert und selbst das schwierige Pharynxgebiet wurde von ihm operativ angegangen. Auch im urologischen Gebiet leistete er beachtliches, was heute noch anerkannt werden darf. Am bekanntesten jedoch wurde seine Arbeit über die operative Behandlung der Hirnblutungen. Sein Craniometer zur Lokalisation der Blutung aus der A. meningea media hat heute noch seinen Wert behalten und trägt seinen Namen. |
10.1910 | Ulrich Krönlein verstarb an Angina Pectoris. |
Professor Ferdinand Sauerbruch (1875 – 1951) |
03.07.1875 | Geboren in Barmen (Deutschland) |
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1895-1902 | Studium der Medizin in Marburg, Jena und Göttingen |
1901-1903 | Praktische ärztliche Tätigkeit in Berlin, Erfurt und Kassel |
1902 | Promotion in Medizin |
1903-1905 | Volontärarzt an der chirurgischen Universitätsklinik in Breslau 1904 führt er das von ihm entwickelte Druckdifferenzverfahren vor und liefert damit die Grundlagen für die Chirurgie im Brustraum. Bisher kollabierte die Lunge bei Öffnung des Thorax, so dass der Patient infolge ungenügender Atmung in akuter Lebensgefahr schwebte. |
1905 | Habilitation in Medizin |
1905/1906 | Chirurgische Oberarzttätigkeit an der Greifswalder Universitätsklinik |
1907/1908 | Leiter der Poliklinik in Marburg. Er forscht primär über Möglichkeiten und Grenzen der Organtransplantation |
1910-1918 | Professor an der Zürcher Universitätsklinik und Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik Er vervollkommnet die operative Behandlung der Lungentuberkulose. |
1915 | Er widmet sich der Entwicklung der „Sauerbruch-Hand“ für Kriegsverletzte. Sie erlaubt unter Einbeziehung von Muskelsträngen Handbewegungen. |
1916 | Veröffentlichung des ersten Teils seiner Schrift „Die willkürlich bewegbare künstliche Hand“ |
1918-1928 | Münchner Universitätsklinik Er entwickelt die nach ihm benannte Umkipp-Plastik. Nach Entfernung eines z.B. durch Krebs zerstörten Oberschenkel-knochens wird der gesunde Unterschenkelknochen in die Hüftgelenkpfanne verpflanzt. Der Unterschenkel wird durch eine Prothese ersetzt. |
1920-1925 | Veröffentlichung des zweibändigen Werks „Chirurgie der Brustorgane“ und des zweiten Teils von „Die willkürlich bewegbare künstliche Hand“ |
1928-1949 | Professor für Chirurgie an der Berliner Charité und Leiter der Chirurgischen Universitätsklinik |
1931 | Ihm gelingt ein sensationeller Operationserfolg die erste Beseitigung einer Ausbuchtung der Herzwand nach einem Infarkt (Herzaneurysma). |
02.07.1951 | Er stirb in Berlin. |
Professor Paul Clairmont (1875 – 1942) |
10.01.1875 | Geboren in Wien, ref., von Zürich. Sohn des Wilhelm, Güterschätzmeisters. |
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1908 | PD für Chirurgie. |
1912-1918 | Titularprofessor und Leitender Arzt der Chirurgie im Rudolf-Spital Wien |
1921 | Heirat mit Emy Koller, Tochter des Pfarrers und Nationalrats Karl Koller. Gymnasium und Medizinstud. in Wien. Chirurgische Ausbildung bei Anton von Eiselsberg in Königsberg und Wien. |
1918-1941 | Als Nachfolger Ferdinand Sauerbruchs Professor und Direktor der chirurgischen Klinik in Zürich. Geschätzter Lehrer, Förderer der Magen-, Darm- und Kropfchirurgie, Verdienste um den Aufbau des bakteriologischen Laboratoriums, des Blutspendedienstes und der Neurochirurgie in Zürich. |
01.01.1942 | Paul Clairmont stirbt in Saint-Prex. |
Literatur |
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Professor Alfred Brunner (1890 – 1972) |
30.08.1890 | Geboren in Diessenhofen als Sohn des Apothekers im Haus zum Goldenen Leuen, Medizinstudium in Zürich, Lausanne, Berlin, Wien, München und wiederum in Zürich |
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1915 | Staatsexamen
Ab 1915 Assistent der Chirurgie in Zürich unter Sauerbruch, dem er 1918 nach München folgte. |
1923 | Habilitation in München. Heirat mit der Schwester der Gattin des späteren Münchner Ordinarius Rudolf Zenker |
1926 | Wahl zum Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Kantonsspitals St. Gallen |
1941 | Berufung nach Zürich als Nachfolger von Paul Clairmont, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik
Alfred Brunner, damals in der Schweiz die unbestrittene Autorität für Thoraxchirurgie und Tuberkulosebehandlung, brachte die Thoraxchirurgie zurück nach Zürich. Als die Tuberkulose dank den neuen tuberkulostatischen Medikamenten zurückging und das Karzinom an Bedeutung gewann, führte er 1946 die erste Pneumonektomie in der Schweiz durch, zuerst bei Bronchustuberkulose und kurz darauf wegen Bronchuskarzinom. Als mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Chirurgie in gewaltiger Entwicklungsschub einsetzte und mit dem Aufkommen der Antibiotika die Hospitalisationszeiten abnehmen, erkannte Brunner schon früh, dass die bisher monolithische Klinik mit ihren über 360 Betten nicht mehr zeitgemäss war. Bereits 1948 wurde auf seinen Antrag hin die Neurochirurgie abgetrennt. Die Anästhesie, die Urologie sowie die Plastische und Wiederherstellungschirurgie anvertraute Brunner in der Folge spezialisierten Oberärzten und wies so der weiteren Entwicklung den Weg |
1956 | Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (nach Theodor Kocher als zweiter und letzter gebürtiger Schweizer) |
1961 | Am 16. April wurde Alfred Brunner emeritiert und übergab die nun aufgeteilte Klinik dem Schweden Ake Senning (Chirurgie A) and seinem früheren Schüler Hans-Ulrich Buff (Chirurgie B). Die Urologie und die Anästhesiologie wurden selbständig. |
1962 und folge Jahre | Chefredaktor der „Helvetica Chirurgica Acta“ und im Auftrag der FMH Neueinteilung der Spitäler in Weiterbildungskategorien |
1964 | Die zweite Auflage seiner „Chirurgie er Lungen und des Brustfells“erscheint. |
17.08.1972 | Alfred Brunner stirbt in Zürich nach nur kurzem Leiden. |
Literatur |
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Professor Ake Senning (1915 – 2000) |
14.12.1915 | Geboren in Rättvik (Schweden) |
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1944 | Studium in Uppsala und Stockholm, Staatsexamen |
1948-1956 | Chirurgische Weiterbildung im Sabbatsber-Krankenhaus in Stockholm Chirurgische Weiterbildung bei Clarence Crafoord. Entwicklung einer Herz-Lungen-Maschine |
1956-1961 | Leiter der Abteilung Experimentalchirurgie und gleichzeitig klinischer Oberarzt im Karolinska-Krankenhaus Von seinen eigenen Beiträgen zur klinischen Herzchirurgie bezeichnete er selber im Rückblick die Kombination von Bypass mit Hypothermie und induziertem Kammerflimmern, die erfolgreiche Korrektur von total falsch mündenden Lungenvenen und seine bald von der ganzen Welt übernommene Technik zur Korrektur der Transposition der grossen Gefässe als die wichtigsten Neuerungen. In diesen Jahren führte er auch erstmals eine Erweiterungsplastik einer Koronararterie durch, und er implantierte erstmals einen Pacemaker. |
1961-1985 | Professor der neu geschaffenen chirurgischen Klinik A am Universitätsspital in Zürich Gleich zu Beginn schuf er die unabdingbare Infrastruktur durch die Einrichtung der ersten Intensivstation der Schweiz. Die Organtransplantation verdankte seinem persönlichen Einsatz die rasche Entwicklung in einer Zeit, als die Transplantation andernorts noch als zukunftslose Spielerei belächelt wurde. Sein Hauptgebiet war und blieb die Herzchirurgie. |
1969 | Erste Herztransplantation |
Professor Felix Largiadèr (1930 – 2018) |
18.12.1930 | Geboren in Flawil SG (Schweiz) |
1930 | Medizinstudium in Genf, München und Zürich.
Staatsexamen in Zürich Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Dissertant in der Pathologie in St. Gallen bei Prof. Zollinger. Es folgten Assistentenjahre in Wattwil und wiederum in St. Gallen. |
1961 | Felix Largiadèr wandte sich endgültig der Chirurgie zu. |
1963-1965 | Er absolvierte ein Fellowship am Departement of Surgery der University of Minnesota in Minneapolis. Er schloss diesen Aufenthalt ab mit dem Degree eines Master of Science in Surgery. In Mineapolis legte er auch seine experimentellen und klinischen Grundlagen für die Transplantationschirurgie. |
1967 | Nach der Rückkehr nach Zürich in die Senningsche Klinik habilitierte sich Felix Largiadèr und wurde im gleichen Jahr Oberarzt. |
1970-1974 | Leitender Arzt der chirurgischen Forschungsabteilung und erhielt 1973 die Titularprofessur |
1973 | Er führte die erste klinische Pankreas-Transplantation in Europa durch. |
1978 | Es gelingt ihm weltweit zum ersten Mal das dokumentierte Funktionieren eines Pankreas-Insel-Transplantates. Weiterhin kann er auf das weltweit längste funktionierende Überleben nach Pankreas- und Nierentrasplantation zurückblicken, nach einer Transplantation, die er 1981 durchführte. |
1985 | Am 16. April 1985 wurde Professor Felix Largiadèr zum Ordinarius für Chirurgie, zum Vorsteher des neu geschaffenen Departements und zum Direktor der Klinik für Viszeralchirurgie gewählt. Die Struktur dieses Departements trägt wesentlich die Handschrift von Professor Largiadèr. Als seine Ziele beschrieb er damals u.a. die fachliche Weiterentwicklung der Chirurgie durch konsequente Spezialisierung sowie Förderung und Stärkung der Allgemeinchirurgie, dies wohlbemerkt in einer Zeit, als ringsum an den Universitätskliniken noch die omnipotenten Allround-Chirurgen den Ton angaben.Seine Monographie „Organtransplantation“ zuerst erschienen im Thieme-Verlag, wurde ein Klassiker für die Transplantations-Chirurgie. Auch die von ihm seit 1975 herausgegebenen Checklisten der Chirurgie erwiesen sich als Standardwerke für etliche heranwachsende Chirurgen-Generationen. |