Fazialisparese

Fazialisparese, auch Gesichtsnervenlähmung genannt, ist eine Erkrankung, bei der der Gesichtsnerv geschädigt ist und zur Lähmung der Gesichtsmuskulatur führt. Die Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie klärt die Ursache ab und bietet individuelle Therapieempfehlungen an, die von Medikamenten bis hin zu Operationen reichen können.

Abklärung

In der Regel erfolgt die erste Abklärung bei Gesichtsnervenlähmung durch die Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie. Ziel ist es, zunächst einen Schlaganfall oder andere Gehirnerkrankungen auszuschließen. Die Abklärung beginnt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch und einer körperlichen Untersuchung, bei der das Gesicht und die Ohren inspiziert, weitere Hirnnerven getestet und weitere körperliche Untersuchungen durchgeführt werden. Falls ein Schlaganfall oder eine Ursache im Hirnstamm ausgeschlossen wurden, werden je nach Ausprägung und Verlauf der Gesichtsnervenlähmung weitere Tests durchgeführt, um die Ursache zu ergründen.

Untersuchung

An unserer Klinik führen wir verschiedene Tests durch, um die Ursache der Gesichtsnervenlähmung zu ermitteln. Eine Halsultraschalluntersuchung ist ein wichtiger Bestandteil der Abklärung, da die Ohrspeicheldrüse eine mögliche Ursache sein kann. Mit Hilfe des Ultraschalls können wir die Größe und Struktur der Ohrspeicheldrüse beurteilen und eine Entzündung oder einen Tumor ausschließen. Zusätzlich verwenden wir die Elektroneurographie (ENG), um die elektrischen Signale des Gesichtsnervs zu messen. Durch das Aufbringen einer Elektrode auf die Haut im Bereich des Gesichtsnervs und die Messung der elektrischen Signale bei verschiedenen Gesichtsmuskelbewegungen können wir den Grad der Schädigung des Gesichtsnervs bestimmen. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht es uns, detaillierte Bilder des Körpers zu erzeugen und mögliche Ursachen wie Tumore oder Entzündungen im Bereich des Gesichtsnervs auszuschließen oder zu bestätigen. Darüber hinaus führen wir einen Geschmackstest durch, um festzustellen, ob die Geschmacksnervenbahnen betroffen sind, und eine Ohrspiegelung, um mögliche Entzündungen oder Bläschen im Ohr zu erkennen. Eine Testung des Gehörs sowie eine Impedanz-Messung, um den intakten Stapediusreflex zu überprüfen, gehören ebenfalls zu unseren Untersuchungsmethoden.

Individuelle Behandlungsempfehlungen

Nach der Abklärung der Ursache werden wir Ihnen eine passende Therapie empfehlen. Je nach Ursache und Schweregrad der Fazialisparese kann dies eine medikamentöse Therapie, Physiotherapie oder auch eine Operation umfassen. Bei Gesichtsnervenlähmungen ungeklärter Ursache ist eine Therapie mit Cortison-Tabletten über einige Tage oft effektiv. Falls der Augenschluss betroffen ist, ist es wichtig, das Auge vor dem Austrocknen zu schützen, beispielsweise durch die Anwendung von Tropfen, Salben und gegebenenfalls einem Verband in der Nacht. Die weiteren Therapien werden in der Regel interprofessionell mit anderen Kliniken und der Physiotherapie durchgeführt, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Verantwortlicher Kaderarzt

Tobias Kleinjung, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie

Tel. +41 44 255 58 55
Spezialgebiete: Allgemeine ORL, Diagnostik und Behandlung von Tinnitus, Diagnostik und Behandlung von Hörstörungen

Dorothe Veraguth, KD Dr. med.

Leitende Ärztin, Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie

Tel. +41 44 255 58 15
Spezialgebiete: Audiologie, Pädaudiologie, Cochlea-Implantat-Sprechstunde

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen.

Für Zuweisende

Universitätsspital Zürich

Klinik für ORL
Frauenklinikstrasse 24
8091 Zürich

Online zuweisen
Tel. Tel. +41 44 255 55 50
Mail orl@usz.ch

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